In rund fünf Monaten blickt die Pferdesportwelt nach Tryon in den USA. Vom 11. bis 23. September finden dort die Weltreiterspiele statt. Am Wochenende war ein erstes Testevent für Vielseitigkeit und Voltigieren. Und nicht nur aus Deutschland kamen die Funktionäre, um sich ein Bild zu machen. DOKR Geschäftsführer Dr. Dennis Peiler berichtet.
FN-aktuell: Dr. Peiler, welchen Eindruck nehmen Sie aus Tryon mit?
Dr. Peiler: Die Organisatoren drehen hier das ganz große Rad. Vor allem, was die sportfachlichen Bedingungen betrifft, wird das sicher sehr gut werden. An vielen Stellen gibt es zwar noch große Baustellen, es wird überall gebuddelt und gearbeitet, aber man hat das Gefühl: Die bekommen das hin.
FN-aktuell: Was genau wurde jetzt getestet?
Dr. Peiler: Getestet wurden vor allem die Abläufe beim Voltigieren und in der Vielseitigkeit. Das bedeutet, dass beispielsweise die Dressur an zwei Tagen geritten wurde, wie bei den WM auch, obwohl es nur knapp 40 Starter im CIC3* waren. Und natürlich waren alle gespannt auf die Geländestrecke, auch wenn die im September natürlich noch ganz anders aussehen wird. Aber man konnte schon erkennen, dass das Geläuf sehr gut ist und die Strecke durch das hügelige Geläuf konditionell anspruchsvoll werden wird. Bundestrainer Hans Melzer war jedenfalls sehr zufrieden.
Im Voltigieren probten gerade einmal zwei Händevoll Voltigierer die WM-Abläufe. Die Wettkampfhalle war auch noch nicht ganz fertig. Bei unserem letzten Besuch wurde gerade das Dach aufgesetzt und auch jetzt schauten noch Betonbinder aus der Wand und teilweise fehlten die Wände auch noch.
Bei uns dürfte man so eine Baustelle wahrscheinlich nur mit Schutzhelm betreten.
Hier besuchten 500 Zuschauer den Test (lacht).“
FN-aktuell: Was war die wichtigste Frage der Mannschaftsführer?
Dr. Peiler: Im Grunde ging es, wie schon beim letzten Treffen, vor allem um die Fragen der Unterbringung und des Transports der Aktiven. Damals wurde bereits erklärt, dass auf dem Gelände noch zwei Hotels entstehen sollen. Davon war allerdings immer noch nichts zu sehen außer ein paar Erdbewegungen (Anm. d. Red: Wie es genau gerade in Tryon aussieht, sehen Sie in unserer Galerie). Insider sind jedoch zuversichtlich, dass es klappt. Wir werden das jedenfalls mit großer Aufmerksamkeit verfolgen, ob tatsächlich noch Hotels aus dem Boden gestampft werden.
Vorsorglich wurden aber schon für alle Nationen Hotels in umliegenden Orten gebucht. Wobei umliegende Orte nach amerikanischem Maßstab natürlich bedeutet, dass Fahrzeiten von 30 Minuten und länger einkalkuliert werden müssen – für den einfachen Weg. Überhaupt muss sich jeder, der zu den Weltreiterspielen kommt, egal ob aktiv oder als Fan, auf längere Anfahrten einstellen. Erfreulich allerdings. Neben den Pferdepflegern, können jetzt auch die Tierärzte sicher auf der Anlage untergebracht werden.
FN-aktuell: Was erwartet die Teilnehmer und Zuschauer in Tryon selbst? Wie muss man sich diese ‚Reitanlage‘ generell vorstellen?
Dr. Peiler: Riesig und dennoch kompakt. Ein kleines Dorf inmitten von Nichts mit tollen Unterbringungsmöglichkeiten für die Pferde, tollen Trainings- und Wettkampfbedingungen.
Eine Mischung aus Aachen, Lexington und Phantasialand.
FN-aktuell: Wie geht es jetzt weiter?
Dr. Peiler: Es wird kein weiteres Treffen mehr vor Ort geben, zumindest kein Chef-de-mission-Meeting mehr. Allerdings finden in Kürze noch weitere Testevents statt, unter anderem in Dressur und Para-Dressur. Dort wird auch Dr. Jan Holger Holtschmit sein, der Vorsitzende des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten (DKTHR). Er wird uns als Technischer Delegierter in der Para-Dressur sicher über die weiteren Fortschritte berichten können.
Das Interview führte Uta Helkenberg
Die weiteren Termine für Testevents sind 19. bis 22. April (Dressur, Para-Dressur), 26. bis 28. April (Distanzreiten) sowie 11. bis 13. April (Reining).
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