Sam Griffiths‘ Badminton-Siegerin Paulank Brockagh ist wieder zuhause

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Sam Griffiths und Paulank Brockagh auf dem Weg zum Sieg in Badminton 2014. (© BHT/Kit Houghton)

Eine Ära ging zu Ende, als der in Dorset (GBR) stationierte Australier Sam Griffiths vergangene Woche sein langjähriges Erfolgspferd Paulank Brockagh zurück brachte an den Ort ihrer Geburt.

Zehn Jahre lang waren die nun 17-jährige Irish Sport Horse-Stute Paulank Brockagh und Sam Griffiths ein Team. 2014 gewannen sie die schwierigste Vielseitigkeit der Welt, den CCI5*-L in Badminton. Sie waren zusammen bei den Weltreiterspielen in Caen und den Olympischen Spielen in Rio, wo sie Bronze mit der Mannschaft holten und Vierte in der Einzelwertung wurden.

Insgesamt waren sie bei 35 Vielseitigkeiten am Start, davon zwölf auf Vier- bzw. Fünf-Sterne-Niveau, bei denen sie viermal unter den Top Ten landete, neben Badminton auch in Burghley, Pau und Luhmühlen.

Nun geht diese erfolgreiche Partnerschaft zu Ende und „Brocks“ ist heimgekehrt zu ihren Züchtern Paula und Frank Cullen. Die Entscheidung haben die Besitzerin der Stute, Dinah Posford, und Sam Griffiths gemeinsam getroffen.

Glückliche Wiedervereinigung

Im Interview mit der FEI berichtet Paula Cullen: „Als wir sie 2010 verkauft haben, sagte ich zu Dinah, wenn sie je ein Fohlen von ihr ziehen sollte, hätten wir gerne ein Vorkaufsrecht. Als dann der Telefonanruf kam, um zu fragen, ob wir sie in Rente nehmen würden, konnte ich die Tränen nicht zurückhalten!“

Und das, wo drei Monate zuvor Paulank Brockaghs Mutter Calendar Girl mit 29 Jahren gestorben ist. Das Präfix Paulank ist übrigens die Kombination der Vornamen der Eheleute Paula und Frank Cullen. Ursprünglich kamen auf ihrer Farm in der Grafschaft Wicklow Welsh Ponys zur Welt. Brocks war das Pferd, das die Paulank-Zucht auch im Sportpferde-Bereich groß gemacht hat.

Ihre Grundausbildung erhielt die Stute unter anderem von Joseph Murphy, ehe sie siebenjährig zu Sam Griffiths kam, der mit ihr im selben Jahr Achter bei den Weltmeisterschaften der jungen Vielseitigkeitspferde wurde.

Sie gehörte zu dem Zeitpunkt bereits Dinah Posford, die noch ein anderes Pferd bei Sam Griffiths in Beritt hatte. Eine Freundin erzählte ihr von der Brocks. Sie wurde besichtigt und hatte das „gewisse Etwas“. Zusammen mit der Tatsache, dass sie eine Stute war, war das für die Posfords Grund genug, in Paulank Brockagh zu investieren – was sie nie bereut haben. „Den Spaß, den wir mit ihr hatten und die Freude, die sie uns bereitet hat, sind unbezahlbar“, so Dinah Posford.

Die schönste Erinnerung sei der Sieg in Badminton 2014 gewesen: „Es war ein solches Ausnahmejahr. Nur 32 von 78 Startern haben beendet. Sie lag nach der Dressur auf Rang 25. Aber nach dem Gelände arbeitete sie sich auf Platz fünf vor. Und als sie gewann, war das wie in einem Rausch! Es war einfach wunderbar!“

„Sie hätte auch ein Haus angezogen“

Im Gelände war Paulank Brockagh eine Bank. Vielleicht hieß sie darum „the Banker“ bei Sam Griffiths. Er sagt das, was sie so besonders gemacht hat, sei ihre Bereitschaft gewesen, immer alles zu geben: „Ich habe noch nie ein Pferd geritten, dass sich so sehr bemüht hat. Sie war von Natur aus ein gutes Springpferd, brauchte etwas dressurmäßige Arbeit, aber war ein unglaubliches Geländepferd.“

Ich hatte das Gefühl, ich konnte ein Haus anreiten und sie hätte versucht, es zu springen!

Sam Griffiths

„Sie hat einem so viel Vertrauen und Sicherheit gegeben. Sie war nicht die schnellste, aber wo sie so richtig glänzen konnte, war auf Fünf-Sterne-Niveau. Sie hatte eine solche Ausdauer. Sie konnte einfach immer weiter galoppieren. Besonders am letzten Tag konnte sie immer noch einmal alles geben.“

Für ihn sind auch die Olympischen Spiele in Rio eine besondere Erinnerung: „In Rio war das Gelände wirklich schwierig, und da ich der erste Reiter für die Mannschaft war und schon so viele der ersten Teamstarter ausgeschieden waren, fühlte ich mich sehr beklommen. Von daher war es ein unfassbares Glücksgefühl, so einen brillanten Ritt im Gelände abzuliefern und dann auch noch zwei Nullrunden im Parcours zu drehen.“

Sein Teamkollege Chris Burton, den sie bei der Gelegenheit in Rio hinter sich ließen, sei übrigens anfangs wenig beeindruckt gewesen von der Braunen. „Aber ein paar Jahre später hat er sich in sie verliebt!“, so Sam Griffiths.

Dabei sei die Stute im Umgang nicht immer die einfachste gewesen. „Sie ist ziemlich willensstark. Sie hat mich oft zum Lachen gebracht. Wenn man in Badminton mit ihr grasen gehen wollte, hatte sie eine Idee, wo sie gerne hinmöchte und dahin ging sie dann auch. Der Pfleger konnte am anderen Ende der Leine Wasserski fahren, das hat sie nicht geschert.“

Kein Badminton mehr für Brocks

Eigentlich habe die Stute dieses Jahr noch einmal in Badminton gehen sollen. Es wäre das siebte Mal gewesen, und Sam Griffiths träumte davon, sie dort am letzten Tag aus dem Sport zu verabschieden. Doch Corona wollte es anders.

Die Stute sei topfit, aber man merke ihr das Alter nun an. Sie habe so viel geleistet in ihrem Leben, er sei einerseits traurig sie ziehen zu lassen, aber andererseits auch froh, dass ein Pferd ihres Kalibers seine Karriere so gesund beenden kann, sagt Sam Griffiths.

Und jetzt wartet womöglich die Zweitkarriere als Mama auf Banks. Ihr Vater, der Ire Touchdown, ist noch ein direkter Galoubet A-Sohn. Die Mutter Calendar Girl v. Triggerero xx-French Wood xx führte fast 90 Prozent Vollblut. Klingt nach einer viel versprechenden Mischung für die Buschzucht!air jordan 1 low outlet | nike clearance outlet gatlinburg

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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