Es sind in Deutschland gut bekannte Pferde, die die australischen Farben bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde im Dezember in Verden vertreten. Eigentlich waren es ein Quartett, das schon jetzt die Starterlaubnis hatte. Aber beim vierten Pferd gibt es noch Klärungsbedarf.
Gesetzt sind laut Eurodressage die beiden Fünfjährigen Dancier Gold v. Dancier und Diamond First v. Diamond Hit. Sowohl der Hannoveraner Dancier Gold als auch der Oldenburger Diamond First gehören dem Gestüt Sprehe und werden von der Australierin Simone Pearce geritten.
Bei den Sechsjährigen geht der Oldenburger Franziskus-Sohn F-Type mit Warwick McLean an den Start, auch der ein australischer Reiter. F-Type gehört der einstigen Junioren-Europameisterin Johanne Pauline von Danwitz.
Verwirrspiel um Cosmopolitan
Nummer vier im australischen Aufgebot wäre eigentlich der DSP-Wallach PBM Cosmopolitan v. Concetto-Larimar gewesen. Der Wallach wechselte bereits dreijährig in australischen Besitz, wird aber hier in Deutschland von Anna-Catherine Schöffner ausgebildet.
Schon im Reitpferdealter verbuchte der Wallach – damals noch unter Ines Knoll – zahlreiche Erfolge. So war er sowohl Württemberger als auch Süddeutscher Champion. Mit Anna Catherine Schöffnet wurde er erst vor kurzem DSP-Champion der sechsjährigen Dressurpferde und hat überhaupt diverse Siege und Platzierungen in Dressurpferdeprüfungen der Klassen L und M auf dem Konto. Auch beim Bundeschampionat stellte Schöffner ihn vor.
Als Pferd, das in australischem Besitz steht, hätte Cosmopolitan eigentlich für Australien gehen dürfen bei der WM. Wie Andreas Schöffner erklärte: „Wir hatten Videos, Ergebnislisten und Protokolle an die australische FN geschickt und erhielten gestern die Zusage, dass wir an der WM teilnehmen dürfen.“ Die Freude war groß. Doch heute morgen wartete eine neue E-Mail im Posteingang.
„Anscheinend haben sich Leute in Australien bei der dortigen FN über die Zusage beschwert“, so Schöffner. „Darum hat die FN den Start nun wieder abgesagt.“ Entschieden ist die Sache indes noch nicht, denn ursprünglich hatte man ja auch in Australien keinerlei Bedenken gegen einen Start. Schöffner betont, er habe auch das FEI-Reglement genau studiert und auch hier finde sich kein Hinweis darauf, dass dies nicht zulässig sein könnte. Schließlich gehen bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde regelmäßig Vertreter anderer Rassen für andere Nationen an den Start.
Die Enttäuschung bei den Schöffners, die in Löningen einen Ausbildungsstall betreiben, ist groß. „Wir würden die Chance schon gerne nutzen“, sagt Andreas Schöffner. „Sonst wären wir ja auch hier in Deutschland noch eine Sichtung geritten.“
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