Wieselflink durch den Flughafen, schnell noch ins Hauptpressezentrum (MPC) und dann pünktlich zehn Minuten vor der Trainingszeit der deutschen Dressurreiterinnen auf der Tribüne im Reitstadion in Tokio. Für Gabriele Pochhammer beginnen ihre zehnten Olympischen Spiele.
Das St.GEORG-Team ist jetzt vollständig vor Ort in Tokio, bei Sonnenschein und satten 35 Grad. Ein Regen-, pardon Sonnenschirm ist das Ausrüstungsgerät der Stunde und wenn man 20 Minuten in der Sonne auf den Bus gewartet hat, ist es einem fast schon egal, wo er hinfährt, Hauptsache man wird nicht mehr gegrillt. Nur etwas mehr als zwei Stunden brauchte ich Mittwochmorgen am Flughafen, vom Austeigen aus dem Flieger bis zum Einsteigen in den Bus, der uns zum Taxis brachte, von wo aus wir in unsere Hotels verteilt wurden.
Am Ende waren die Hürden zuhause die höchsten, jetzt ist alles sehr viel einfacher und die Menschen sind sehr viel netter und hilfsbereiter, als die anonymen Websites, die einen einfach nicht verstehen wollten. Die meisten Helferchen, an ihren phosphorgelben Westen zu erkennen, haben eine Sprach-App auf ihrem Handy. Da sagt man, was man wissen will auf Englisch und kurze Zeit später erscheint auf dem Display die Antwort auf japanisch. Genial! Die japanischen Behörden haben offenbar auch dazulernt was Effizienz und Geschwindigkeit betrifft. Wie man hört, hat es da ein paar Rüffel gegeben, weil einige Olympiagäste bis zu 13 Stunden am Flughafen schmoren mussten.
Sesam öffne dich
Das Sesam-öffne-Dich hieß OCHA, jene App, die alles von uns wissen will, nicht nur die morgendliche Temperatur, sondern auch ob meinem Nachbarn die Nase läuft. Kurz vor der Landung in Tokio beglückte OCHA mich mit dem begehrten QR-Code, der bedeutete, dass mein „Activity Plan“ ohne Wenn und Aber genehmigt wurde, auch ohne Dreitage-Quarantäne, weil ich glaubhaft versichern konnte, dass ich ab Tag eins dringend arbeiten muss. Wer OCHA bei der Einreise vorzeigen konnte, wurde nur noch durchgewinkt. Andere hatte nicht soviel Glück, sondern müssen die ersten drei Tage in ihren Hotelzimmerchen schmoren.
Getestet wurden wir am Flughafen und auch die jetzt folgenden Tage mit dem „Spucktest“, einem recht gewöhnungsbedürftigen Verfahren, weil es gar nicht so einfach ist, genügend Spucke zusammenzukriegen, dass der rote Strich, der die Minimalmenge anzeigt, erreicht wird. Ich musste nachspucken und da war ich nicht die einzige.
Das Main Press Center (MBC) liegt direkt am Wasser und man kann vor der Küste den Sea Forest sehen, die Insel, wo in ein paar Tagen die Buschis ihren Cross reiten, die mit einer sehr eleganten Brücke mit der City verbunden ist. Wider Erwarten dürfen wir Medienleute die Strecke vorher einmal abgehen. Wir fürchteten schon, die Parcoursbesichtigung fiele Corona-bedingt ins Wasser.
Per Busshuttle durch Tokio
Vorhin saß ich als einziger Fahrgast in einem riesigen, wunderbar gekühlten Bus Richtung Reitstadion, wo heute freies Training für die Dressurreiter auf dem Prüfungsplatz angesagt war. Isabell Werth hat ja heute Geburtstag, leider gab es keine Gelegenheit für ein kleines Ständchen, weil wir nicht so nah an die Reiter rankommen. Und singen dürfen wir ja sowieso nicht. Die Mixed Zone, die schon abgesteckt ist, sieht aber vielversprechend aus, da kann man sicherlich ein paar Zitate abgreifen, die man nur hört, wenn man dabei ist, sprich live vor Ort.
Das Reiten lief quasi lautlos ab, untermalt von einer Irgendwie-Musik. Alle Nationen durften nacheinander erst zehn Minuten ums Viereck herum und dann im Viereck reiten. Zum Kennenlernen der Arena. Die vier deutschen Pferde wurden mehr oder weniger mit gebremsten Schaum vorgestellt, was man ja gut verstehen kann, weil es ja erst am Freitag mit der Verfassungsprüfung losgeht. Andere machten noch weniger. Die britische Dreifach-Olympiasiegerin Charlotte Dujardin beschränkte sich aufs Schrittreiten mit ihrem kleinen Fuchs Gio, der für ihre eigentliche Nummer Eins Freestyle einspringen muss. Das wird interessant, er piaffierte ja toll beim CDI Hagen aber wenn er so im Schritt dahergeht, sieht er doch aus wie ein überaus normaler Mitteleuropäer. Bei den Holländern fiel der Totilas-Sohn Toto US auf, den Edward Gal versucht als Totilas Reloaded vorzustellen, mal sehen, wie die Richter das finden. Piaffieren kann er jedenfalls.
Morgen darf nochmal geübt werden, bis es am Samstag ernst wird. Wir bleiben am Ball.air jordan 1 low outlet | air jordan release dates 2023
0 Kommentare
Schreibe einen Kommentar