Gestern ist der französische Hengst Diamant de Semilly auf dem Hof von Eric Levallois eingeschlafen. Der legendäre Springvererber, Platz zwei der Weltrangliste der WBFSH, wurde 31 Jahre alt. „Ich habe mein Pferd verloren, aber vor allem meinen besten Freund…“, schreibt sein Reiter.
Diamant de Semilly stammte von Tot de Semilly ab, einem Sohn des berühmten Grand Veneur. Mütterlicherseits führte Diamant de Semilly den Almé-Vater Ibrahim als Urgroßvater. Die Geschichte der Familie Levallois ist eng verknüpft mit den beiden Hengsten. Erics Vater Germain erwarb 1977 das Hengstfohlen Le Tot de Semilly. Mit ihm wurde der junge Eric bei den Europameisterschaften 1984 Vierter in der Einzelwertung und Mannschaftseuropameister.
Diamant de Semilly – ein Waisenknabe
Le Tot de Semillys Züchter war auch der Züchter von Diamant de Semilly, der um ein Haar nicht einmal eine Woche alt geworden wäre. Seine Mutter Venise des Cresle starb 1991 nach der Geburt und Züchter Jules Mesnildrey hatte keine Lust, das Fohlen per Flasche aufzuziehen. Er schickte Familie Levallois eine Textnachricht: „Holt das Fohlen ab, oder es geht tot.“ Die Levallois nahmen sich des verwaisten „Diamanten“ an und sollten für ihre Liebe und Fürsorge reich belohnt werden.
Erst im Sport, dann in der Zucht
An das erste Freispringen des Dreijährigen und vor allem die Begeisterung seines Vaters kann sich Eric Levallois noch gut erinnern. Der Ruf von Diamant de Semilly ging durch die Normandie, aber das Staatsgestüt Saint-Lô winkte ab, „zu überbaut“. So blieb der Hengst zur Freude der Familie Levallois bei ihnen, ein Angebot des Staatsgestüts hätte man damals nicht ausschlagen dürfen. Und Diamant de Semilly wurde zunächst nur sportlich gefördert.
1999 gewannen Eric Levallois und Diamant de Semilly die französischen Meisterschaften, 2002 zählten sie zur französischen Equipe, die Mannschaftsweltmeister in Jerez wurde. In der Einzelwertung landeten die beiden auf Platz neun. Bei den Europameisterschaften 2003 in Donaueschingen wurden die Franzosen Zweite im Teamwettbewerb.
Es war Eric Levallois, der entschied, dass Diamant de Semilly zunächst nicht decken sollte. Junge Hengste überfordere diese Doppelbelastung, hat er einmal dem Z-Magazin verraten.
Züchterischer Edelstein
Levallois war es, der die ersten Nachkommen von Diamant de Semilly zog. Nach seiner Scheidung hatte er keine Stuten mehr. Die hatte seine Ex-Frau mitgenommen, so dass er sich in Belgien einige Stutfohlen kaufte und damit seine Zucht neu aufbaute.
Auf der Weltrangliste der WBFSH steht Diamant de Semilly noch in diesem Jahr auf Position zwei – als Hengst mit drei Jahrzehnten Lebenserfahrung ein vorher noch nie da gewesener Umstand. Normalerweise werden die „Alten“ irgendwann von den jüngeren Hengsten überrundet. Doch die Diamanten liefern. Er ist der Vater des Olympiapferdes und Mannschafts-Vizeeuropameisters Mumbai/Christian Kukuk, von Christian Ahlmanns Dominator Z, Vital Chance de la Roque/Connor Swail (IRL), Asathir/Philipp Weishaupt und vor allem den unvergessenen Don VHP/Harrie Smolders (NED).
Die Statistik der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), die längst nicht alle internationalen Erfolge aufzeichnet, weist eine Lebensgewinnsumme der Nachkommen von Diamant de Semilly von annähernd drei Millionen Euro aus.
Auch im Busch anzutreffen
Mit Toledo de Kerser, in dessen Sattel Tom McEwen Mannschaftsgold und die Einzel-Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio erritt und Sandra Auffarths Viamant du Matz hat Diamant de Semilly auch Weltklassepferde für den Busch gezeugt.
Noch besser gelingt das einem seiner prominentesten Hengstsöhne, dem ehemaligen Holsteiner Siegerhengst Diarado. Er rangiert an Position zwei der weltbesten Hengste mit Nachkommen in der Vielseitigkeit. Sein Sohn JL Dublin ist unter Nicola Wilson amtierender Europameister. Dazu kommen noch 57 in Deutschland gekörte Hengste und 198 in Klasse S im Parcours erfolgreiche Pferde, darunter Don Diarado, die Diarado zum Vater haben.
Ein Kämpfer auch im hohen Alter
2008 überstand Diamant de Semilly eine schwere Kolik im Alter von 17 Jahren. Er deckte bis ins hohe Alter. Sein 30. Geburtstag wurde in Frankreich gebührend gefeiert.
Lesen Sie hier eine Geschichte über die bedeutendsten Vererber des Selle Français aus der St.GEORG-Ausgabe 4/2018.Sneakers Draked Viola | Atelier-lumieresShops | Sneakers search engine | jordan retro 6 release date 2023
0 Kommentare
Schreibe einen Kommentar