Kent Farrington und Hoffnungsträger Landon gewinnen Großen Preis des CSIO5* San Miguel de Allende

Von
Kent Farrington

Kent Farrington und Landon in San Miguel de Allende (© FEI)

Kent Farrington hatte ein überaus erfolgreiches Wochenende beim FEI-Nationenpreisturnier in San Miguel de Allende, Mexiko. Nach dem US-Sieg im Nationenpreis hatte er gestern auch im Großen Preis die Nase vorn – auf einem Pferd, von dem man möglicherweise noch viel hören wird.

30 Paare hatten sich für den Großen Preis von San Miguel de Allende qualifiziert, sechs kamen ins Stechen, von denen wiederum fünf ein zweites Mal fehlerfrei unterwegs waren. Schneller als alle anderen waren mit 38,32 Sekunden Kent Farrington und der zehnjährige Zangersheider Wallach Landon. Das brachte ihnen 850.000 Mexikanische Pesos ein, umgerechnet gut 43.000 Euro.

Recht knapp geschlagen geben musste sich mit 38,87 Sekunden ein Vertreter der Gastgeber: Eugenio Garza Perez auf dem zwölfjährigen OS-Wallach Contago v. Cornet Obolensky. Dritter wurde der Chilene Samuel Parot im Sattel des zwölfjährigen Oldenburger Wallachs Chrystal Blue v. Chacco-Blue in 41,09 Sekunden.

Tiffany Foster ritt den Holsteiner Hamilton v. Quadros auf den vierten Platz vor dem Argentinier Ignacio Maurin mit Chaquitos PS (v. Chacco-Blue, 42,38) und Laura Kraut auf der erst neunjährigen Bisquetta, für die es das erste Mal war, dass sie ein Stechen in einem Springen dieser Größenordnung erreichte. Sie hatten einen Abwurf.

Landon – Farringtons nächste Gazelle?

Sicher war die Konkurrenz in San Miguel de Allende nicht so groß, wie auf einem Fünf-Sterne-Nationenpreisturnier in Europa, dennoch war dies ein wichtiger Erfolg für Kent Farrington mit Landon.

Der Zangersheider Wallach kam 2013 bei Danny Nijs in Arendonk, Belgien, zur Welt. Ursprünglich hieß er Crack de Nyze, ein Sohn des Westfalen Comilfo Plus Z aus einer Mutter v. Quadrillo-Wendekreis. Die Mutter war selbst bis 1,40 im Sport erfolgreich und hat mehrere ebenfalls international platzierte Geschwister. Die hat auch Crack de Nyze. Letztes Jahr kamen gleich drei via Embryotransfer zur Welt. Jüngst postete Danny Nijs auf Instagram ein Video von dem jüngsten Geschwisterkind, auch ein Fuchs mit Blesse.

Unter Crack de Nyze ging Landon mit dem Belgier Niels Fockaert unter anderem sechsjährig bei den Weltmeisterschaften der jungen Springpferde, wo er einmal fehlerfrei war und zweimal mit einem Zeitfehler aus dem Parcours kam. Fockaert ritt den Fuchs in Youngster-Prüfungen, bis er achtjährig war.

Im Mai 2021 verkaufte Züchter Danny Nijs seinen Star an Haity McNerny in die USA und aus Crack de Nyze wurde Landon. Im September ritt Farrington den Wallach erstmals international in Spruce Meadows auf CSI3*-Niveau und holte direkt mehrere Schleifen in 1,45 Meter-Springen. Auch beim Weltcup-Turnier in Vancouver waren sie in zwei Springen, zweimal platziert.

Ihren ersten Sieg in einem Großen Preis holten sie Ende Januar in Wellington. Farrington beschrieb Landon damals als „sehr ehrgeiziges und vorsichtiges Pferd“, also genau sein Beuteschema. Zumal Landon auch noch blitzschnell sein kann, wie er in San Miguel de Allende demonstriert hat.

Nach der Verabschiedung seiner Aachen-Siegerin Gazelle hat Kent Farrington aktuell kein Championatspferd. Aber mit Landon, Orafina (11) und Toulayna (9) gleich drei, die nachkommen und schon Große Preise gewonnen haben. Orafina stand auch auf der Liste der USA für die WM in Herning.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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