Sie sind jetzt schon so etwas wie die Überraschung bei der U25-Dressur-Europameisterschaft in Ungarn: die 23-jährige Felicitas Hendricks und Drombusch führen das Feld in der Einzelwertung (U25-Grand Prix) nach der Hälfte des Starterfeldes an.
Es ist das erste Jahr, dass Felicitas Hendricks überhaupt den Sichtungsweg für Europameisterschaften bestritten hat. Die 23-Jährige hat noch keinerlei Championatserfahrung, für 2012 ist der erste Turniererfolg für die in Hagen ansässige Reiterin in der FN-Datenbank verzeichnet. Einen langen Weg von E-Dressur bis auf Grand Prix-Niveau ist Hendricks seither gegangen. Auch der gemeinsame Weg von der Dressurreiterin und dem Oldenburger Wallach Drombusch ist schon etwas länger. Der Destano-Dimaggio-Sohn aus der Zucht von Ralf Stienke ist jetzt zwölfjährig. Sechsjährig wechselte er in den Besitz von Felicitas Hendricks. Die bildete ihn fortan zum Grand Prix-Pferd aus. Reichlich Expertise stand ihr dafür in Person von Christoph Koschel zur Seite, der ihr Onkel ist, wie Hendricks im Gespräch mit Dressursport Deutschland kürzlich erzählte. Bis heute ist er ihr Trainer und mittlerweile auch ihr Arbeitgeber, sie ist Bereiterin in seinem Stall.
Mit Drombusch lief es heute wie am Schnürchen. Im vierten U25 Grand Prix der beiden überhaupt gab es ein neues persönliches Bestergebnis von 74,256 Prozent. Damit stehen sie an der Spitze des Starterfeldes bisher, denn morgen reitet der zweite Teil der Gruppe um den ersten Satz Einzelmedaillen. Die Chancen stehen mit diesem Ergebnis aber ziemlich gut.
Derzeit Rang zwei belegt der Niederländer Marten Luiten mit Fynona und 73,461 Prozent. Auf dem dritten Platz rangieren nach Teil eins des U25 Grand Prix die U25-Deutschen Meister in der Kür, Helen Erbe und Carlos. Sie kamen auf 71,385 Prozent. Selina Söder ist mit Zaire-E und 70,897 Prozent nun auf Platz vier. Bei Semmieke Rothenberger und Farrington gab es rund 74 Prozent, als sie aus dem Viereck kam. Doch dann der Schock: Blut wurde am Bauch des KWPN-Wallachs gefunden. Es soll von einem Mückenbiss stammen. Den Regeln gemäß bedeutete das dennoch die Disqualifizierung des Paares.
Am Samstag geht es ab 13.15 Uhr weiter mit Teil zwei des Starterfeldes im U25 Grand Prix.
Valentina Pistner und Flamboyant bei den U21-Reitern vorn
Ähnlich erfolgreich verlief Teil eins der Einzelaufgabe bei den Jungen Reitern. Hier reichte es auch für Valentina Pistner und Flamboyant nicht nur zur Führung über Nacht, sondern auch noch zu einem neuen persönlichen Bestergebnis von 75,559 Prozent. Es könnte zum zweiten Mal für Einzelgold für dieses Paar reichen. Die beiden hatten nach den Junioren-Europameisterschaften im Jahr 2020 aufgrund einer Verletzung von Flamboyant lange aussetzen müssen. Nun sind sie richtig stark zurück im Geschehen und üben mit dem heutigen Ergebnis auch Druck auf die Sieger der Einzelwertung im Teamwettbewerb aus: Großbritanniens Annabella Pidgley und Espe. Sie reiten morgen als vorletztes Starterpaar ins Viereck ein.
Auch der derzeitige Silberrang ist deutsch besetzt. Jana Lang und Baron kamen auf 74,059 Prozent. An dritter Stelle rangiert bisher Alexander Yde Helgstrand mit Belantis I und dem Ergebnis von 73,529 Prozent. Am Samstag ab acht Uhr startet die zweite Hälfte der U21-Reiter.
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