Im französischen Crozet ging es heute zum Abschluss des internationalen Dressurturniers mit Prüfungen von CDI2*- bis 5*-Niveau noch einmal richtig rund. Patrik Kittel und Sönke Rothenberger holten sich die wichtigsten Entscheidungen.
Das Beste kommt zum Schluss und das war an diesem Wochenende in Crozet die Kür der Fünf-Sterne-Tour, die mit 80,765 Prozent klar zur Beute von Sönke Rothenberger und seinem elfjährigen Neuzugang Matchball wurde, denen heute eine ziemlich fehlerfreie Vorstellung gelang mit wirklichen Fortschritten insbesondere in den Piaffe-Passage-Touren und Highlights z. b. in den Serienwechseln und den Pirouetten, vor allem aber mit einem Seitenbild mit passendem Rahmen eines bemühten, zufriedenen Pferdes, ermöglicht von einer stets eher nachgebenden denn ziehenden Reiterhand.
Rang zwei sicherte sich die Französin Alexandre Ayache auf der dänischen Johnson-Tochter Jolene mit 77,375 Prozent, gefolgt von Belgiens Charlotte Defalque im Sattel von Botticelli (76,725).
Erster Sieg für Kittel und Bohemian
Für Patrik Kittel war es das erste Turnier auf Cathrine Dufours Olympiapferd Bohemian. Im Grand Prix hatte der 13-jährige Bordeaux-Sohn sich vor einem vorbei wandernden Regenschirm erschreckt. Das passierte heute nicht und Kittel hatte ihn auch etwas offener im Rahmen – wenngleich der sich in den Verstärkungen, von denen es im Grand Prix Special ja einige gibt, noch deutlich weiter hätte öffnen dürfen. Aber die Passagen waren ein Highlight und insgesamt wirkte Bohemian motiviert und konzentriert.
Alle fünf Richter sahen die beiden an der Spitze, wenn auch mit einigen Unterschieden in der Bewertung von 72,340 (Elke Ebert bei H) bis 75,638 Prozent (Barbara Ardu/ITA bei B). Trotz eines kleinen Versehens beim Angaloppieren aus der Passage wurden es unter dem Strich 73,511 Prozent.
Damit gaben sie der Österreicherin Diana Porsche im Sattel des erst neunjährigen Dahoud das Nachsehen. Für die beiden ist das ein Riesenerfolg. Crozet war ihr erstes internationales Turnier. Porsche hat den Desiderio-Sohn von Severo Jurado Lopez übernommen, der ihn letzte Saison ein paarmal international gezeigt hat, aber dabei nicht einmal an die 70,447 Prozent herangekommen war, die er heute unter seiner neuen Besitzerin und Reiterin erhalten hat.
Dritte wurde die Belgierin Larissa Pauluis im Sattel des Vitalis-Sohnes First-Step Valentin mit 70,234 Prozent.
CDI5*-Special
Seinen zweiten Special-Sieg holte Patrik Kittel heute in der Fünf-Sterne-Tour auf einem alten Bekannten: Bonamour. Der westfälische Bonifatius-Sohn, der von Hubertus Schmidt ausgebildet worden war, stand bei Kittel als Verkaufspferd und nahm mit ihm auch an Turnieren teil. Dann wurde er als U25-Pferd an Luca Collin verkauft. Die ist allerdings nie ein Turnier mit dem kapitalen Fuchs geritten. Dafür war Kittel heute wieder dran und gewann die Prüfung mit 74,021 Prozent.
Platz zwei ging an die für Frankreich startende Morgan Barbançon auf Habana Libre mit 73,511 Prozent. Und auch der dritte Platz blieb im Land dank Cadre Noir-Reiterin Pauline Basquin im Sattel von Sertorius de Rima Z IFCE (72,958).
Die Sieger des Grand Prix, Matthias Alexander Rath und Thiago, hatten heute Probleme. Zunächst ging alles gut. Wobei Rath den Hengst von Anfang an sehr eng hatte und immer mal wieder deutlicher einstellte. Aber als nach der Schritttour Piaffe gefragt war, stieg Thiago komplett aus, rannte rückwärts, machte Ansätze zu steigen. Ob er sich vor etwas erschrocken hat, war nicht ersichtlich. Die Spannungen nahm er auch noch in die nächste Piaffe mit. In der Galopptour schien die Welt dann wieder in Ordnung zu sein. Aber die verlorenen Punkte konnten sie nicht wieder aufholen. Mit 67,766 Prozent landeten sie auf dem vorletzten Platz.
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