John Byrialsen und Gestüt Viegaard insolvent, ein Pferd nach Inspektion auf dem Hof eingeschläfert

Von
Weide

Symbolfoto (© St.GEORG)

Rund um das Gestüt Viegaard von John Byrialsen in Dänemark hat es in den letzten Tagen neue bedeutsame Ereignisse gegeben. Es geht um Insolvenzen, die Ergebnisse von Inspektionen von mehr als 400 Pferden an 16 Orten sowie weitere gewaltsame Vorfälle im Rahmen von Versammlungen vor dem Gestüt.

TVMidwest hat in einem Online-Artikel am 13. Oktober aufgezeigt, was der aktuelle Stand in dem Fall ist.

407 Pferde untersucht, eines nun tot

Seit den letzten Nachrichten im September und August haben insgesamt 40 Beamte der Polizei von Mittel- und Westjütland in Zusammenarbeit mit zehn Mitarbeitern der dänischen Veterinär- und Lebensmittelbehörde unangekündigt die Pferde aus dem Besitz des Gestüts Viegaard untersucht. Diese Untersuchungen erforderten Besuche an 16 Standorten, auf die die 407 Pferde verteilt sind. Bei einem Pferd kamen die Behörden im Rahmen der Inspektionen und in Abstimmung mit dem Besitzer zu dem Schluss, es aufgrund seines gesundheitlichen Zustandes einschläfern zu müssen.

Die neueren Untersuchungen sind Teil einer übergeordneten Untersuchung der Polizei auf dem Gestüt. Im August waren nach Hinweisen aus der Bevölkerung 50 tote Pferde auf dem Gelände des Gestüts in der Region Skals ausgegraben worden. Christian Toftemark, Leiter der örtlichen Polizei in Viborg, sagt zu der jüngsten Untersuchung auf dem Gestüt in einer Pressemitteilung: „Es ist zu früh, um mehr darüber zu sagen, ob die heutige Inspektion zu neuen Anordnungen und Anklagen in dem von uns untersuchten Tierschutzfall führen wird. Unsere Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Die heutige Inspektion ist ein weiterer Schritt in der Untersuchung, die nach dem heutigen Tag fortgesetzt wird.“

Insolvenz angemeldet

Ein Tag nach den jüngsten Untersuchungen der 400 Pferde von Byrialsen wurde bekannt, dass das Gestüt Viegaard (unter dem Namen Viegård Stutteri ApS), John Byrialsen selbst sowie die Vieland ApS Insolvenz beim zuständigen Gericht in Viborg angemeldet haben. Als Treuhänder für die Privatperson Byrialsen sowie die zwei Unternehmen wurde Johnny Madsen auf den Plan gerufen, wie TVMidwest weiter berichtet. Er ist nun also auch für die verbliebenen rund 400 Pferde des Gestüts und ihr Wohlergehen zuständig. Gegenüber dem TV-Sender sagte Madsen, er übernehme diese Verantwortung in Übereinstimmung mit John Byrialsen: „Wir haben uns darauf geeinigt, dass die Dinge ohne ihn besser laufen werden, also stellen wir ein anderes Team auf. Wir haben sowohl das Team als auch die Tierärzte, die die Aufgabe übernehmen können“, so Madsen. Da die Anzahl der Tiere für eine langfristige Übernahme des Betriebs zu hoch sei, sagt Madsen gebe es „einige Pferde, die gehen müssen.“ Johnny Madsen führt weiter aus, dass entsprechend versucht werden soll, „die vielen Pferde zu verkaufen“. Auch die Immobilien sollen veräußert werden. Ziel ist, so viel Geld für möglich für die Unternehmen zu sammeln, bei denen Byrialsen und seine Unternehmen Geldschulden haben.

Zwei weitere Unternehmen, die von John Byrialsen gegründet wurden und von ihm als Inhaber geführt werden, sind von der Insolvenz laut TVMidwest derzeit nicht betroffen. Dabei handelt es sich um Firmen, die sich unter anderem den Handel mit Pferden und dem Betrieb einer Hengststation befassen. Die Angaben sind dem Central Business Register (CVR) zu entnehmen.

John Byrialsen war für das dänische Medienunternehmen für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Die Ermittlungen von Polizei und Veterinärbehörden gehen auch mit der Insolvenzverwaltung nun weiter wie bisher. Christian Toftemark, Leiter der örtlichen Polizei in Viborg, sagte dazu gegenüber TVMidwest: „Wir setzen unsere Arbeit fort, um die Bedingungen für die Pferde auf dem Gestüt zu gewährleisten. Wir werden weiterhin Inspektionen durchführen, wenn dies erforderlich ist, und wir werden die bereits erteilten Anordnungen weiterverfolgen. Jetzt ist es die Aufgabe des Insolvenzverwalters, dafür zu sorgen, dass die Bedingungen erfüllt werden.“

Demonstrierender vor dem Gestüt angefahren

Das Bekanntwerden der Insolvenz von John Byrialsen und zwei seiner Unternehmen war am Freitag, 13. Oktober, Grund zur Freude bei den zahlreichen Menschen, die sich seit Monaten regelmäßig digital und vor Ort vor dem Gestüt treffen, um sich über den Fall Byrialsen auszutauschen. In der Facebookgruppe „Stop Vanrøgt Af Dyr Bag Hegn“ (wörtlich: Stoppt die Vernachlässigung von Tieren hinter Zäunen) war jeden Samstag zur Demonstration vor dem Gestüt aufgerufen worden, um auf die mutmaßlichen Missstände aufmerksam zu machen. Am Freitagabend versammelten sich die Demonstrierenden, um auf die Insolvenz anzustoßen. Erneut kam es dabei zu Auseinandersetzungen mit zwei Personen, die mutmaßlich in Verbindung zu dem Gestüt stehen. Dabei soll der Demonstrierende Jacob Thorup Kjaersgaard von einer der beiden Personen mit dem Auto angefahren worden sein und Rippenbrüche erlitten haben. Handyvideos sollen das Geschehene dokumentieren, zu sehen ebenfalls bei TVMidwest. Die Ermittlungen gegen den 63-jährigen Fahrer des Wagens dauern an.

Quelle: TVMidwest

Auch interessant

#doitride-Newsletter   Sei dabei und unterstütze die #doitride-Kampagne! Mit unserem Newsletter verpasst Du keine Neuigkeiten rund um #doitride. Jetzt aktivieren!

Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.

stgeorg_newsletter_booklet
  1. Doris H.

    Mir fehlen die Worte. Wie absurd, dass es überhaupt so weit kommen konnte. Das Leid der Pferde mag ich mir gar nicht vorstellen – furchtbar!

    • Joachim B.

      Kann man offenbar zumindest temporär nicht. Gängige Rechtsschreibregeln, die die Basis für alle „Sprachnutzer“ darstellen und so eine verständliche und umfassende Kommunikation ermöglichen, werden zunehmen ignoriert.
      Warum? Man weiß es nicht. Am ehesten kann man ein Anbiedern an „hippen“ Zeitgeist unterstellen, eine Unterwerfung dem Strohfeuer einer kurzlebigen Mode.
      Es schmerzt definitiv, dem zusehen zu müssen, doch wie bei so vielen Irrungen und Wirrungen der Vergangenheit darf man hoffen, daß auch diesbezüglich im Laufe der Zeit wieder Normalität und Besinnung auf die Verständlichkeit und Logik der Sprache Einzug halten werden…

    • Frau P.

      Es handelt sich bei „Demonstrierender“ um einen grammatikalisch korrekten Begriff, nämlich ein substantiviertes Adjektiv. Dieses ist nicht weniger richtig oder falsch als das Substantiv „Demonstrant“. Semantisch bedeutet es, dass jemand nicht per se die Eigenschaft hat zu demonstrieren, sondern in dem Moment dieses tut. Der Sprachgebrauch ist und war auch schon vorher korrekt.

      Ich persönlich finde es schade, wenn die persönlichen Vorlieben als die einzig logische Normalität dargestellt werden. Die Kritik bezieht sich ja nicht auf handwerkliche Fehler und verstanden wurde der Text ja offenbar auch.

      • Consicratus

        Soso, „Demonstrierender“ ist also ein substantiviertes Adjektiv….

        Das Problem besteht darin, dass diese Gender-Aktivisten und Genderfanatiker nicht nur fehlerhafte Fachbegriffe für inkorrekte Grammatik verwenden, sondern diese auch noch falsch erklären, bzw. herleiten. Bildung wird nicht durch festkleben auf den Straßen erlangt wird.

        Wie sagte Nuhr so schön: wenn man keine Ahnung hat, einfach…….

        • Frau P.

          Genau genommen handelt es sich der Wortfunktion nach um ein substantiviertes Partizip Präsenz, sofern ein Verb als Adjektiv verwendet wurde und dann substantiviert wurde.

          Aber wie Frau G. ebenfalls schreibt: Warum kann es nicht einfach um den Inhalt gehen, wieso muss man in einem langen Artikel nach irgendeinem an sich korrekten Begriff suchen, der einem trotzdem nicht passt, um irgendwelche Wut loszuwerden?

          Können sich nicht bitte alle, denen es gar nicht um die Pferde geht, sondern um Fehlerfindung, eine andere Plattform suchen?

          • Generation Z

            also dann stimmt das erste echt nicht und die verbesserung hast du dann schnell gegoogelt, oder wie? wie geil ich werf mich weg, und am ende dann noch auf beleidigte leberwurst machen und dann den namen googlen und dann da klugscheissen, echt, ihr habt es nicht kapiert. dachte es geht hier nur um die pferd oder wie oder was?

        • Frau P.

          P.S., sofern sich Ihr Nutzername auf das Verb consecrare („heiligen, weihen“) bezieht und Sie es als Partizip nutzen wollen – „consecratus“ schreibt sich mit „e“.

  2. Frau G.

    Eigentlich geht es ja um die Pferde und nicht um die rechtschreibung.
    Schade das immer alles andere wichtiger ist.Ich hoffe das alle Pferde ein gutes und faires Zuhause bekommen.


Schreibe einen neuen Kommentar