Lion d’Angers: Nicolas Touzaint/Gauguin du Busson und Mollie Summerland/Mojo halten die Spitze, Bergendahl bester Deutscher

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623 : GOLDEN DE BELIARD AA : CARLILE Thomas

Die Titelverteidiger Thomas Carlile und Golden de Beliard haben auch heute einen allerbesten Eindruck hinterlassen im Gelände von Lion d'Angers! (© FEI/PSV Photo)

Das Gelände bei den Weltmeisterschaften der jungen Vielseitigkeitspferde in Lion d’Angers war wie immer anspruchsvoll. Bei den Sechsjährigen gaben beide deutschen Paare auf. Besser lief es bei den Siebenjährigen. Und die Paare, die schon in der Dressur den besten Eindruck gemacht haben, bestätigten die Leistungen heute im Cross.

Bei den Sechsjährigen sieht es aktuell nach einem rein britischen Podium aus. Mollie Summerlands Mojo hat bewiesen, dass auch ein Pferd mit der Abstammung Governor-Stedinger eine Granate im Busch sein kann: Sie – wie auch alle anderen Paare auf den Plätzen eins bis 13 – kamen ohne Hindernis- und Zeitfehler ins Ziel der diesjährigen Geländestrecke bei den Weltmeisterschaften der jungen Vielseitigkeitspferde in Lion d’Angers. Das Springen morgen wird spannend. Einen Fehler dürfen die beiden sich nämlich nicht leisten. Sie haben 25,1 Minuspunkte auf dem Konto. Bis Rang sechs liegen die Paare nicht mal einen Abwurf auseinander.

Am dichtesten dran an der Luhmühlen-Siegerin von 2021 und ihrem Mojo sind Izzy Taylor und die Cevin Z-Tochter Barrington Alice, die wie an der Schnur gezogen durchs Gelände schnurrte und 26,1 Minuspunkte auf dem Konto hat. Dass die Schimmelstute sich so gut macht, dürfte für Taylor eine besonders große Freude sein, da sie mit einer engen Verwandten einst ihre erste Top Ten-Platzierung in Badminton erreichte: Allercombe Ellie. Deren Mutter ist Barrington Alice‘ Großmutter. Die Karriere von Taylor und Allercombe Ellie war nur kurz. Die Stute verletzte sich und musste aus dem Sport genommen werden. Möglicherweise hat sie nun eine Nachfolgerin.

Mit nur drei Zehnteln Abstand folgt ein Pferd auf Rang drei, dem das Parcoursspringen qua Genetik liegen dürfte: Kitty Kings Kantango, ein Sohn des Tangelo van de Zuuthoeve (Vater von Tobago Z, Darry Lou und anderen) in Kombination mit einer Winningmood-Mutter aus dem Holsteiner Stamm 18B1.

Für die beiden deutschen Paare lief es heute weniger gut. Johanna Marloh und JS Chakalaka, die zu Ingrid Klimkes Escada ein verwandtschaftliches Verhältnis hat wie Barrington Alice zu Allercombe Ellie, waren gut unterwegs bis fast zum Ende. Doch bei Hindernis 13, einer Kombination aus recht schmalen Hindernissen, verweigerte Chakalaka zweimal vor dem mit einem Graben versehenem ersten Sprung. Marloh hob daraufhin die Hand. Ein ähnliches Schicksal ereilte Nadine Marzahl und Viva L’Amour an Sprung 18B, ebenfalls zwei Verweigerungen und Aufgabe. Da waren sie schon fast im Ziel.

Aufgegeben haben nur die beiden deutschen Reiterinnen. Ein weiteres Paar schied nach einem Sturz aus. Alle anderen sind noch in der Wertung.

Siebenjährige

Bei den Siebenjährigen konnte Frankreichs Nicolas Touzaint seine Führung auf dem Cornet Obolensky-Sohn Gauguin du Busson halten. Sie können sich morgen im Parcours sogar einen Abwurf leisten. 4,5 Strafpunkte trennen die beiden von dem Paar auf Rang zwei, das mit zwei Zeitfehlern ins Ziel kam: Belgiens Lara de Liederkerke-Meier mit dem Belgischen Sportpferde-Wallach Kiarado D’Arville v. Diarado.

Auch bei den Siebenjährigen kamen eine ganze Reihe Paare innerhalb der erlaubten Zeit ohne Hindernisfehler an. Dazu zählten allerdings nicht Alexander Bragg (GBR) und Masterclass, die nach der Dressur ebenfalls auf Rang zwei gelegen hatten. 6,4 Zeitfehler warfen sie auf Platz 13 zurück.

Umgekehrt profitierten Thomas Carlile und die Vorjahressiegerin, die Anglo-Araber Stute Golden de Beliard v. Upsilon-Jalienny, von den Zeitfehlern der Kollegen. Nach der Dressur lagen die beiden noch an fünfter Stelle. Dank der Nullrunde im Cross sind sie nun wieder in den Medaillenrängen, aktuell sieht es nach Bronze aus mit 28,3 Minuspunkten.

Mit Zeit-, aber ohne Hindernisfehler schlossen Arne Bergendahl auf dem selbst gezogenen Bronco und Calvin Böckmann mit Dexter den Tag ab. Für Bergendahl und seinen westfälischen Blockbuster-Sohn aus seiner Fünf-Sterne-Stute Luthien v. La Calido bedeutet das vor dem morgigen Springen Platz 19 mit 33,5 Minuspunkten. Einen Rang dahinter mit 34,6 Minuspunkten rangieren Böckmann und der Dairado-Sohn aus der Zucht von Dr. Hilmer Meyer-Kulenkampff.

Ebenfalls null, nur mit noch ein paar Zeitfehlern mehr schlossen Rebecca-Juana Gerken und die OS-Stute Livya EA v. Clinton, Halbschwester zu Anna Siemers Lillybelle EA, den Tag ab. 37,5 Minuspunkte sind der 28. Rang derzeit.

Apropos Anna Siemer, die hatte ja gestern in der Dressur nicht den besten Tag mit ihrer Cicero Z-Tochter Pirate Smile erwischt. Aber heute im Cross demonstrierte die Stute ihre Qualitäten, als sie ebenfalls nur mit Zeitfehlern über die Ziellinie galoppierte. Damit konnten sie sogar ein paar Plätze gut machen, sind nun 43.

Pauline Knorr und der Ire Tullibards Tick the Boxes v. Bennys Legacy kassierte 20 Strafpunkte für einmal verweigern bzw. vorbeilaufen, Platz 52.

Die beiden weiteren deutschen Paare, Andreas Dibowski auf Lillet und Nadine Marzahl mit Dia Davina, kamen bis zur Kombination 20 ABC. Die gesamte Strecke umfasste 23 Hindernisse. Lillet verweigerte vor Element A zweimal, so dass Dibo verzichtete. Bei Marzahl und Dia Davina war es das mittlere Hindernis, an der die Diacontinus-Tochter zweimal bremste, so dass die Reiterin aufgab.

Alle Ergebnisse der WM finden Sie auch hier.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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