Im US-amerikanischen Florida – in Ocala – wurde am Samstagabend die zweite Etappe der League of Nations ausgetragen. Die Iren sicherten sich mit starken Ritten den Sieg vor den Mannschaften aus der Schweiz und den Vereinigten Staaten. Das deutsche Team platzierte sich an fünfter Stelle.
Zehn Nationen waren am Samstagabend bei der League of Nations in Ocala an den Start gegangen – allesamt mit vier Teamreitern, die in der ersten Runde zum Einsatz kommen durften. Mit Hilfe der Streichergebnisse gelang es zwei Mannschaften – den USA und den Niederlanden – ohne Fehlerpunkte auf dem Konto aus Runde eins hervorzugehen. Auch die Iren blieben fehlerfrei in der ersten Runde. Darragh Kenny mit Amsterdam, Daniel Coyle mit Legacy und Shane Sweetnam mit Otis Blue sorgten dafür, dass Teamkollege Cian O’Connor in Runde eins nicht mehr an den Start gehen musste und den zwölfjährigen Wallach Maurice somit für seinen Einsatz in Runde zwei schonen konnte.
Die „sauberen“ Runden der drei Iren sorgten kurzzeitig für Diskussionsstoff im irischen Team – doch Teamchef Michael Blake hielt an seinem Plan fest, Darragh Kenny, Daniel Coyle und Cian O’Connor in Runde zwei an den Start zu schicken. „Wir wussten, wenn alles Plan läuft, würden wir mit diesen drei Reitern in die zweite Runde gehen. Mit den Nullfehlerritten von Shane, Darragh und Daniel hatten wir dann eine kurze Diskussion, ob Cian springen sollte oder nicht. Aber nachdem das Pferd in Wellington so gut unter Flutlicht gegangen ist, haben wir uns dazu entschieden, das frische Pferd ins Rennen zu schicken“, sagte Blake. Offenbar die richtige Entscheidung.
Cian O’Connor und Maurice gingen als letztes Paar der Iren an den Start. Daniel Coyle und Legacy hatten zuvor eine weitere Nullrunde abgeliefert. Durch einen Abwurf von Darragh Kenny und Amsterdam hatten die Iren allerdings vier Punkte auf dem Konto. O’Connor wusste zum Zeitpunkt seines Rittes, dass ein Abwurf zu einem Stechen mit dem Team der USA führen könnte, das zu diesem Zeitpunkt acht Fehlerpunkte auf dem Konto hatte – vorausgesetzt McLain Ward und Callas blieben fehlerfrei.
Cian O’Connor entschied sich dafür, sicher durch den Parcours zu reiten. Er kassierte dafür einen Zeitstrafpunkt, aber fünf Punkte insgesamt besiegelten den Sieg für die Iren.
Zweimal Doppelnull durch Steve Guerdat und Martin Fuchs sicherten der Schweiz Platz zwei
Zwei Achtfehlerritte in Runde eins sorgten dafür, dass die Schweizer mit acht Fehlern auf dem Konto in Runde zwei einzogen. Janika Sprunger hatte mit Orelie zwei Abwürfe. Ebenso wie Pius Schwizer mit Just Special VK, der dazu noch etwas langsamer war und deshalb das Streichergebnis in Runde eins stellte.
Europameister Steve Guerdat und seine Schimmelstute Is-Minka sowie Martin Fuchs und Leone Jei blieben in beiden Runden fehlerfrei. Pius Schwizer ging als dritter Reiter für die Schweiz in Runde zwei an den Start und blieb ebenfalls fehlerfrei. Eine perfekte zweite Runde für das Team von Equipechef Peter van der Waaij. Mit den acht Fehlern aus der ersten Runde sicherte sich die Schweiz Platz zwei.
League of Nations in Ocala: Platz drei für die Gastgeber
Als eines von drei Teams waren die USA ohne Fehler in Runde zwei eingezogen. Doch lediglich Laura Kraut und ihrem Balou du Rouet-Sohn Baloutinue gelang eine Wiederholung des Nullfehlerrittes. Als zweiter Teamreiter ging Kent Farrington mit Landon in Runde zwei an den Start. Es lag in seiner Hand, die bis dato geltende Führung der USA aufrecht zu erhalten. Doch bereits am Wasser, Sprung vier, passierte der erste Fehler. Ein weiterer am Einsprung der zweifachen Kombination – beide oberen Stangen des Oxers fielen. An dieser Stelle gingen die Iren, die späteren Sieger, in Führung.
McLain Ward und Callas gingen als letztes Paar der USA an den Start. Sie addierten weitere vier Fehlerpunkte zum Gesamtergebnis – damit rückte die USA, deren Zeit ausgereicht hätte, um die Schweiz mit acht Fehlerpunkten hinter sich zu lassen, auf Platz drei.
Acht Fehlerpunkte für das deutsche Team in Runde eins
Eine Wiederholung des Triumphes aus Abu Dhabi blieb an diesem Wochenende aus für das deutsche Team. David Will war als erster Reiter mit My Prins van Dorperheide an den Start gegangen und hatte mit einem Nullfehlerritt zunächst eine gute Grundlage für die deutsche Mannschaft gelegt. Doch nach den Ritten von Christian Kukuk mit Checker und Andre Thieme mit Chakaria stand fest: Das deutsche Team würde mit mindestens vier Fehlern in die zweite Runde gehen. Beide Paare hatten jeweils einen Abwurf zu verbuchen. Thieme und Chakaria am Einsprung der dreifachen Kombination, einem weiß-blauen Longines-Steilsprung, für Kukuk und Checker war es der Einsprung der zweifachen Kombination, ein luftiger Oxer.
Es lag somit an Richard Vogel und United Touch S, die vier Fehler zu halten. Doch nach dem Wasser gelang es Vogel nicht, sein Pferd rechtzeitig wieder einzufangen. United Touch S kam deutlich zu dicht an den darauffolgenden Steilsprung – Abwurf. Ob des Umstandes, das Teamergebnis nicht mehr verbessern zu können, verzichtete Vogel auf die Beendigung des Parcours und schonte die Kräfte seines Pferdes für die zweite Runde. Acht Punkte standen somit auf dem Tableau der Deutschen nach Runde eins.
Mit insgesamt 20 Punkten wird Deutschland Fünfter
In Runde zwei fanden Richard Vogel und United Touch S zu altbewährter Form – null Fehler in schnellen 67,60 Sekunden. Insgesamt kamen jedoch zwölf Punkte auf das Teamkonto hinzu.
David Will und My Prins van Dorperheide starteten sehr gut in die zweite Runde – bis kurz vor Ende des Parcours zeigten sie einen sehr kontrollierte, harmonischen Ritt. Doch am Einsprung der dreifachen Kombination, Hindernis zehn, passierte der erste Fehler. Der zweite kurz danach auf der letzten Linie – wieder an einem Steilsprung, Hindernis Nummer elf. Acht Fehlerpunkte kamen damit zum Gesamtergebnis dazu. Weitere vier Fehlerpunkte sammelten Christian Kukuk und Checker. Ihnen passierte der Fehler am Sprung vor der dreifachen Kombination, einer Triplebarre.
Insgesamt lautete das Ergebnis für die Equipe von Otto Becker damit 20 Fehlerpunkte und Platz fünf in der Gesamtwertung.
Alle Ergebnisse der League of Nations-Etappe von Ocala finden Sie hier.
Nach den beiden Etappen in Abu Dhabi und den USA führen die Iren das League of Nations-Ranking mit 190 Punkten an. Deutschland belegt Platz zwei mit 160 Punkten, dicht gefolgt von der Schweiz mit 150 Punkten. Die nächste Etappe findet am 31. Mai in St. Gallen, der Schweiz, statt.
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