Burghley 2024: Rosalind Canter siegt mit Lordships Graffalo

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Olympic Games 2024

Rosalind Canter und Lordships Graffalo, hier bei den Olympischen Spielen in Paris. (© Pauline von Hardenberg)

Mannschafts-Olympiasiegerin Rosalind Canter hat mit Lordships Graffalo das CCI5*-L im britischen Burghley gewonnen. Und das mit einer nahezu unfassbaren Strafpunktzahl.

In Burghley 2024 ging es über eine der schwierigsten Geländestrecken der Welt. 6420 Meter mit 50 Sprüngen verteilt auf 30 Hindernisse. (Hier kann man die Strecke virtuell abgehen). Bedingt durch das wellige Terrain geht es des Öfteren bergauf oder bergab. Das ist schon kraftzehrend genug, macht es dem Kursdesigner aber auch einfach, Tiefsprünge zu bauen. Ein Kurs für Pferde mit guter Kondition. Pferde wie der Grafenstolz-Sohn Lordships Graffalo, auch bekannt als Walter. Das Olympiapferd der amtierenden Europameisterin Rosalind Canter hat damit nach Badminton 2023 die beiden wohl anspruchsvollsten Vielseitigkeitsprüfungen der Welt gewonnen.

Burgley-Sieg mit weniger als 24 „Miesen“

Gewinnen ist das eine. Das „Wie“ ist das andere. Mit sage und schreibe lediglich 23,6 Strafpunkten nahm das Paar die 110.000 Pfund (gut 130.000 Euro) Gewinngeld in Burghley 2024 entgegen. Nach der Dressur lag die Kombination noch an zweiter Stelle, 22,0 Minuspunkte. Besser war nur Izilot, das zweite Pferd von Rosalind Canter, 19,9 Minuspunkte. Doch für den Vierten des diesjährigen CCI5*-Luhmühlen war nach einer Verweigerung an Sprung 5c das Abenteuer Burghley bereits abgehakt.

Stallkollege Walter hingegen galoppierte als einer von insgesamt vier Pferden fehlerfrei und innerhalb der Idealzeit über die Cross Country-Strecke von Burghley ins Ziel. Das gelang außer den Europameistern von 2023 nur noch Harry Meade (GBR) mit seinen beiden Iren Cavalier Crystal v. Jack of Diamonds (3./31,2) und Annaghmore Valoner v. Coroner (4./31,8).

Im Springen blieben Rosalind Canter und Lordships Graffalo ohne Abwurf, „erbummelten“ sich aber 1,6 Zeitstrafpunkte, sodass sie am Ende mit 23,6 Minuspunkten die Trophy in Burghley 2024 entgegennehmen konnten.

Der Price war heiß

Zweiter wurde der Neuseeländer Tim Price mit dem Holsteiner Vitali, seinem Olympiapferd von Tokio 2021. Der Contender-Sohn aus der Zucht von Günther Fielmann war Dritter nach der Dressur (22,3), blieb vier Sekunden über der Idealzeit (3,2) und meisterte den Parcours mit nur einem Abwurf (29,5). Gerade das Springen über bunte Stangen, von denen der Braune weiß, dass sie aus den Auflagen fliegen können, ist nicht die stärkste Disziplin von Vitali. 60.000 Pfund (71.000 Euro) nahm der Dritte der Weltmeisterschaften von Pratoni 2022 mit nach Hause.

Harry ist der Hammer

Der Brite Harry Meade ritt nicht nur noch ein drittes Pferd im CCI5*-L Burghley. Er schaffte es auch noch mit diesem, Superstition, „Aberglaube“, Zwölfter zu werden. Das wird Abergläubische überzeugen: Aller guten Dinge sind drei. Insgesamt gewann Meade 84.000 Pfund und schrammte damit haarscharf an 100.000 Euro vorbei.

Bilanz: Burghley 2024

66 Reiter-/Pferd-Kombinationen waren am Start in der Dressur. 39 davon beendeten die Prüfung. Elf Kombinationen schieden im Gelände aus, weitere elf Reiterinnen oder Reiter gaben nach Verweigerungen auf der Geländestrecke auf. Ein Teilnehmer hatte die Prüfung bereits nach der Dressur abgebrochen. Vier Pferde wurden nicht zur letzten Verfassungsprüfung am Sonntagmorgen vorgestellt.

Ergebnisse CCI5*-L Burghley 2024

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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