Kent Farrington gewinnt mit Holsteiner Hengstmutter erste Nordamerika-Weltcup- Etappe

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Kent Farrington (USA) und Greya v. Colestus gewannen die erste Weltcup-Qualifikation der North American League 2024/25 (© FEI/Andrew Ryback Photography)

Nach dem Krankheitspech bei den Olympischen Spielen von Paris zeigte der US-Amerikaner Kent Farrington, warum mit ihm und Greya zu rechnen ist. Beiden gelang ein Start-Ziel-Sieg zum Auftakt der nordamerikanischen Weltcup-Saison.

Sieben Pferden hatten es ins Stechen in der ersten Qualifikation zum Weltcup 2024/25 in Traverse City geschafft. Farrington und Greya, die OS-registrierte Stute, deren Sohn Chin Grey teuerster Hengst der Holsteiner Körung 2023 war, mussten als erste an den Start im US-Bundesstaat Michigan.

„Ich dachte, das Stechen würde schnell werden, aber ich dachte nicht, dass es wild werden würde“, so Farrington. „Der erste Teil meiner Runde war sicher, und als es dann zum letzten Sprung ging, dachte ich, dass ich ein bisschen auf Nummer sicher gehe. Ich dachte schon, eine ziemlich angriffslustige Runde hingelegt hzu haben, die jemand nur mit Mühe einholen könnte. Es wurde ein bisschen enger, als ich es mir gewünscht hätte, aber wir hatten heute das Glück auf unserer Seite.“ Bei 37,19 Sekunden stoppte die Zeit – unschlagbar, wie sich nach den noch verbleibenden sechs Paaren herausstellte.

Der Brite Samuel Hutton und Melusina Bvl Z wurden Zweite (37,36) vor der US-Amazone Alise Oken mit Gelvera (38,44).

Guter Weltcup-Auftakt für Farrington nach Pech in Paris

Kent Farrington hätte eigentlich bei den Olympischen Spielen in Paris starten sollen. Doch Greya war nicht fit, hustete vor Ort. Deswegen musste Kent Farrington seinen Traum von der dritten Olympia-Teilnahme begraben. Nach der Ausheilung kam Greya schneller und besser zurück, als ihr Reiter es erwartet hatte. „Zuerst musste ich dafür sorgen, dass es ihr besser geht. Sie hatte einen schlimmen Husten. Ich durfte sie zehn Tage lang nicht reiten, musste ihr Antibiotika geben und sie zurück nach Amerika bringen. Von da an sagten wir: ,Lass uns einfach sehen, wie sie sich entwickelt, in ihrem eigenen Tempo.‘ Ich habe es letzte Woche mit ein paar kleinen Runden ruhig angehen lassen, und dann haben wir uns diese Woche gesteigert. Heute hat sie sich großartig angefühlt.“

Farrington hat Greya im Stall von Janne Friederike Meyer-Zimmermann und deren Ehemann Christoph entdeckt, da war die Stute fünf Jahre jung. Ein Jahr blieb die Colestus-Tochter noch in Deutschland, dann ging es nach Übersee. „Sie ist ein sensationelles Pferd“, schwärmt er. „Sie war immer sehr, sehr vorsichtig. Sie hatte eine etwas wilde Persönlichkeit, aber sie war immer eine außergewöhnliche Athletin und ein besonderes Pferd. Ich bin sehr stolz darauf, was aus ihr geworden ist. Wir stehen noch ganz am Anfang ihrer Karriere. Ich bin gespannt, wohin sie sich entwickelt.“

Farrington, derzeit Zehnter der Weltrangliste der Springreiter, hat bereits siebenmal an Weltcup-Finals teilgenommen. Das Finale 2025 in Basel hat er fest im Auge. Die 112.000 US-Dollar Siegprämie aus Traverse City dürften die Flugkosten locker abdecken. Er hat mit 20 Punkten aktuell die Führung in der North American League übernommen.

Ergebnisse Weltcup-Etappe Traverse City, North American League

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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