Cathrine Laudrup-Dufour und Freestyle: persönliche Bestleistung im Weltcup-Grand Prix Herning

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Herning 2024 Symbolbild

Herning 2024 Symbolbild (© RIdehesten.com/Jørgen Bak Rasmussen)

Die komplette dänische Olympiamannschaft war beim Auftakt der Westeuropaliga im Weltcup-Grand Prix im dänischen Herning am Start. Für die drei Silbermedaillengewinner-Pferde von Paris 2024 war es der erste Start nach den Spielen in Versailles. Und der erste Hallenstart in der Wintersaison 2024/25.  Es waren Ritte mit vielen Highlights. Nur die fliegenden Galoppwechsel, die scheinen die Dänen in Paris liegen gelassen zu haben.

Cathrine Laudrup-Dufour und Freestyle zeigten im Weltcup-Grand Prix Herning einen Ritt von der Sorte, wie Dressur sein soll: Kaum eine Hilfe zu sehen, das Pferd bei feiner Anlehnung stets in Selbsthaltung. Lediglich in den Zweierwechseln hakte es nach ungefähr der Hälfte der geforderten neun fliegenden Galoppwechsel. Und den ersten der 15 fliegenden Galoppwechsel von Sprung zu Sprung sprang die Hannoveraner Stute hinten kurz. Dass es dennoch eine persönliche Bestleistung, 81,828 Prozent, war, war aber voll gerechtfertigt. Einen Anspruch auf einen zukünftigen Platz eins in der Welt hat das Paar mit dieser harmonischen Runde angemeldet.

Dänische „Wechselwähler“ im Viereck im Weltcup-Grand Prix Herning

Daniel Bachmann Andersen und Vayron zeigten sich ebenfalls noch einmal verbessert. Auch in der Piaffe, die nicht eben die Glanzlektion des Westfalen ist. Immerhin stützt der Vitalis-Sohn mittlerweile weniger im Vorderbein, schafft es aber noch nicht, den schwingenden Rücken, den seine Trabverstärkungen (zweimal 10,0) und Passagen so spektakulär machen auch in die Piaffe zu übersetzen. Unübersehbare Spannungen in den Zweierwechseln kosteten Punkte, möglicherweise auch eine persönliche Bestleistung. Nur im olympischen Grand Prix von Paris (76,91) ist das Paar bislang höher bewertet worden als in Herning – Platz zwei (75,978).

Nanna Skodborg Merralds Zepter war ebenfalls nicht voll bei der Sache. Sowohl in den fliegenden Galoppwechseln zu zwei Sprüngen (3,6) wie auch in den Tempiwechseln von Sprung zu Sprung (2,8) wollte gar nichts gelingen. Dank Piaffen und äußerst gut zentriert gesprungenen Pirouetten kam das Paar aber noch auf 75,174 Prozent, Platz drei.

„Raphi“ Netz bester Deutscher

73,369 Prozent zog die Jury für Raphael Netz und Great Escape Camelot, das war Platz vier und damit der beste deutsche Ritt. Bianca Nowag-Aulenbrock, deren Florine mit 72,761 Prozent das Viereck verließ, wurde Sechste. Platz acht war es für Carina Scholz und den unverwüstlichen Tarantino (71,869). Ingrid Klimke und First Class kamen ganz nicht zu der Losgelassenheit, die das Paar schon an anderer Stelle hat zeigen können. Sie wurden Neunte mit 71,457 Prozent.

Ergebnisse des World Cup Grand Prix Herning 2024

Wiedervereint: Daniel Bachmann Andersen und Marshall Bell

Parallel zu der Weltcup-Tour ist in Herning auch eine CDI3*-Tour ausgeschrieben. Hier kam es zu einem Wiedersehen der Kombination Daniel Bachmann Andersen und Marshall Bell. Der Fuchs, mit dem der Däne zum siegreichen WM-Team in Herning 2022 zählte, steht nun wieder bei Bachmann Andersen im Stall. Die für Israel startende Österreicherin Nicola Ahorner hatte den dänischen Wallach 2022 erworben, ihn Bachmann Andersen aber für die Weltmeisterschaft in dessen Heimatland zur Verfügung gestellt. Das Paar wurde damals Achter in der WM-Kür.

Die Versuche der neuen Besitzerin mit dem imposanten Fuchs im Grand Prix-Sport Fuß zu fassen waren nicht vom letzten Glück begleitet. Zumeist erzielte das Paar Bewertungen im unteren bis mittleren 60-Prozent-Bereich. Der letzte Start der beiden fand im März 2024 im österreichischen Gössendorf statt.

Raphael Netz war einziger deutscher Teilnehmer in dieser Prüfung. Mit 70,261 Prozent ritt er den Dante Weltino-Sohn Dieudonne ohne grobe technische Fehler durch die Prüfung. Das bedeutete Platz drei im ersten internationalen Grand Prix des eleganten Württemberger Hengstes hinter Nanna Skodborg Merrald mit dem elfjährigen Oldenburger Hengst Znickers v. Zack (72,239). (Ergebnisse CDI 3*-Grand Prix Herning 2024).

In der U25-Prüfung (Ergebnisse) ging der Sieg einmal mehr an die dänische Europameisterin Sophia Ludvigsen und den Hengst Quintana v. Quantensprung. Sie setzte sich mit gut einem Prozentpunktabstand vor Quinty Vossers aus den Niederlanden mit Inferno. Platz drei ging an die einzige deutsche Teilnehmerin, Elisabeth von Wulffen und Triple A. Der Totilas-Sohn erzielte 69,205 Prozent.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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