Die mit 250.000 Euro dotierte Etappe des Weltcups in Helsinki lockte zahlreiche Reiter in die Hauptstadt Finnlands. Einer brachte mit seiner Zeit das Starterfeld im Stechen zum Verzweifeln: Robert Whitaker.
Der Weltcup-Zirkus zog an diesem Wochenende weiter zur Helsinki Horse Show. Mit ihm reisten viele der Top-Reiter mit ihren Pferden vom norwegischen Oslo weiter östlich ins etwa anderthalb Flugstunden entfernte Helsinki. Für den Briten Robert Whitaker machte sich die Reise mehr als bezahlt.
Weltcup Helsinki: Spannendes Stechen mit großem Starterfeld
Ganze 13 Reiter-Pferd-Paare des 39 Teilnehmer fassenden Feldes hatten es in das Stechen des Weltcup Helsinki geschafft. Acht Hindernisse in einem 285 m langen Kurs hatte der brasilianische Kursdesigner Guilherme Nogueira Jorge in der Arena platziert. Das Stechen wurde fulminant von der skandinavischen Lokalmatadorin, Anne Landeblad aus Schweden, eröffnet. Mit ihrem bunten Fuchs For Killy v. Otangelo brachte sie die Arena mit einer Nullrunde zum Beben. Es sollte im Endergebnis allerdings nur zu Platz sieben reichen. Ihre Zeit von 38,89 Sekunden wurde schnell unterboten. Steve Guerdat und die 11-jährige Is-Minka v. Mylord Carthago zeigten, dass das auch schneller geht und flogen als drittes Paar in 37,56 Sekunden durch den Parcours. „Ich bin das Stechen etwas zu vorsichtig geritten“, analysierte der Schweizer danach selbstkritisch gegenüber FEI TV. Platz drei sollte es am Ende für die beiden werden.
Mario Stevens und Starissa Null im Stechen, Hans-Dieter Dreher bester Vierer
Die bis dato schnellste Runde legte Robert Whitaker mit Vermento aufs Parkett. Flüssige und enge Wendungen in einer fehlerfreien Runde führten zu einer Zeit von 36,84 Sekunden. Nacheinander bissen die Paare sich die Zähne an der Runde des Briten aus. Der Franzose Kevin Staut kam mit seiner aus dem Gestüt Lewitz stammenden Stute Dialou Blue PS v. Diarado’s Boy nahe an die Zeit heran, musste sich aber mit Platz zwei begnügen.
Familie Thjisen mischt den Weltcup auf – so könnte wohl abseits von den großen Siegen die Überschrift der bisherigen Weltcup-Saison lauten. Nachdem am vergangenen Wochenende in Oslo Mans Thjisen mit Hello der Einzug ins Stechen gelang, tat es ihm in Helsinki die 23 Jahre alte Schwester Mel mit Grieg S v. Indoctro gleich, Platz zwölf.
Etwas zu langsam waren Mario Stevens und sein Toppferd Starissa. Der Wallach galoppierte nach 40,10 Sekunden über die Ziellinie, Platz acht. Als letzter Starter hätte es Hans-Dieter Dreher in der Hand gehabt: Sein bewährter Schimmel Elysium war auch an diesem Wochenende im Weltcup im Einsatz. Ein Netzroller am ersten Sprung des Stechparcours verhinderte eine bessere Platzierung als Rang neun – immerhin: das Paar war damit bester „Vierer“.
Robert Whitaker gewinnt den Weltcup in Helsinki
Nach dem Abwurf von Hans-Dieter Dreher stand fest: Robert Whitaker gewinnt die zweite Weltcup-Etappe. Im anschließenden Interview war er voll des Lobes über seinen vierbeinigen Sportpartner. „Ich bin sehr glücklich, Vermento sprang großartig. Die Wendungen gelangen ihm so gut!“, sagte er. Nach Hickstead 2023 ist der Erfolg in Helsinki der zweite Große Preis auf Fünf Sterne-Niveau, den die Kombination für sich entscheiden konnte. Der 2013 geborene Rapphengst stammt vom Argentinus-Enkel Argento ab, mit dem sein Vater, Springreitlegende John Whitaker, zahlreiche große Preis gewinnen konnte. John Whitaker selbst hat Vermento gezogen. Eine Familienangelegenheit also.
Weitere Deutsche glücklos im Weltcup Helsinki, Philipp Schulze Tophoff gewinnt erneut Hauptspringen am Freitag
Unter denen, die von Oslo direkt weiter nach Helsinki reisten, waren auch Philipp Schulze Topphoff mit Carla ebenso wie Philipp Rüping mit Baloutaire. Beide gaben im Normalparcours auf. Philipp Schulze Topphoff muss dabei am vergangenen Freitag eine Art Dejavue erlebt haben. Genau wie in Oslo hängte er im Hauptspringen mit seiner Fuchsstute Carla NRW v. Comme il faut große Namen wie Steve Guerdat (Platz zwei) ab. Auf Rang drei dieser Prüfung konnte sich Mario Stevens mit seinem Wallach Starissa platzieren. Die Hauptprüfung am Samstag ging an den Schweizer Martin Fuchs mit L&L Upgrade v. Ultimo.
Die nächste Station im Weltcup-Kalender führt die Springreiter kommendes Wochenende ins französische Lyon. Nach dem Weltcup Helsinki führt derzeit der Brasilianer Yuri Mansur mit 25 Punkten, dicht gefolgt von Kevin Staut (FRA) mit 24 Punkten. Bester Deutscher im Weltcup-Ranking ist derzeit Hansi Dreher auf Platz 11.
Alle Ergebnisse aus Helsinki gibt es hier.
Nina Gross
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