Falscher Beschlag: Wer zahlt die Tierarztkosten?

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Guter Beschlag oder falscher Beschlag - das müssen Experten klären. (© www.slawik.com)

Was tun, wenn das Pferd lahmt und die Ursache ein falscher Beschlag ist? Muss der Hufschmied die Kosten für den Tierarzt zahlen? Das rät St.GEORG-Rechtsexperte Christian Weiß:

Falscher Beschlag als Auslöser einer Lahmheit! Eine St.GEORG-Leserin hat folgende Frage: „Mein Pferd lahmt und der Tierarzt sagt, dass der falsche Beschlag schuld sei…Dies habe ich sogar schriftlich von ihm bekommen. Die Tierarztkosten sind sehr hoch und der Schmied lehnt jedwede Gutmachung ab. Kann ich einen Gutachter hinzuziehen?“

Ist falscher Beschlag tatsächlich die Ursache? So sollte man vorgehen:

Das rät Rechtsanwalt Christian Weiß: „Eine tatsächlich eindeutige Bestätigung – in der Rechtspraxis sind diese selten entsprechend eindeutig formuliert – des Veterinärs ist für Sie bereits eine wichtige Grundlage. Liegt diese schon Ihrem Schmied vor? Dies lässt ihn vielleicht sein Verweigerungsverhalten überdenken. Sie sollten, insbesondere da ein Pferd sich regelmäßig verändert, den Status Quo fortlaufend dokumentieren. Hierzu eignet sich auch ein Gutachten. Bereits um gegebenenfalls auch die Verantwortlichkeit des Schmieds zu belegen – was für einen Rechtsstreit relevant wäre. Vor diesem könnten Sie den Schmied auffordern, den Vorgang seiner Haftpflichtversicherung anzuzeigen.

Auch die Korrespondenz bzw. Gespräche mit dem Schmied sollten Sie so penibel wie möglich dokumentieren. Und letztlich bitte nicht vergessen, dass Ihre Ansprüche gegen den Schmied innerhalb von drei Jahren verjähren (§§ 195, 199 Abs. 1 BGB)! Rechtzeitig dazu müssten Sie den Rechtsweg gegen Ihren Schmied beschritten haben, wenn er bzw. seine Versicherung die Schadensregulierung weiter verweigert.“

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Kerstin WackermannRedakteurin

Die Redakteurin hinter den großen Ratgeberthemen. Expertin für Pferdemedizin, von Atemweg bis Zysten. Gut vernetzt mit Tierärztinnen und Tierärzten, Universitäten, Hochschulen, Experten und Sachverständigen ist sie die Fachjournalistin, die sich auch seit mehr als 20 Jahren beim St.GEORG mit Pferdehaltungsthemen intensiv auseinandergesetzt und dazu recherchiert hat.

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