Sterntaler war gekörter Hengst, als Wallach dann medaillendekoriertes Championatspferd mit Abneigungen gegen die letzte Piaffe und Botschafter für das Kinderhilfswerk UNICEF. Mit 29 Jahren ist der Oldenburger nun bei Familie Linsenhoff eingeschlafen.
Sterntaler, der in seiner Sportkarriere den Nachnamen „Unicef“ trug, wurde im Jahr 1995 bei Wilhelm Middelbeck geboren. Sein Vater Sion, ein hochbeiniger Niederländer v. Sultan, war ein populärer Hengst in den 1990er-Jahren in Deutschland. Sterntalers Muttervater war Manstein. Der Braune mit dem ausdruckstarken Gesicht wurde als Hengst aufgezüchtet, gekört und absolvierte seine Hengstleistungsprüfung in Marbach mit 119,43 Punkten. In der Dressur wurde er mit 122,41 Punkten in Leistungsklasse I geprüft.
Seine Karriere begann Sterntaler auf dem Burghof der Familie Brodhecker. Dort wurde er bis Klasse S abgebildet. Aus der Zeit als Deckhengst sind vier sporterfolgreiche Nachkommen bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) registriert.
Sterntaler wechselt zu Familie Linsenhoff
Als Siebenjähriger fand Sterntaler dann eine neue Heimat auf dem Schafhof in Kronberg. Als Wallach ritt ihn Ann Kathrin Linsenhoff auf Prix St. Georges-Niveau. Das Paar war Zweiter in der Kleinen Tour in Aachen. Als Achtjähriger wurde der Sion-Sohn Zweiter im Finale des Nürnberger Burg-Pokals hinter Cherie und Karin Rehbein.
Im Januar 2005 debütierten Sterntaler und Ann Kathrin Linsenhoff dann in der Großen Tour. In der Halle Münsterland wurden die beiden Zweite im Kurz-Grand Prix. Wenige Woche siegten sie in einem internationalen Grand Prix in der Stadthalle Bremen. Von Anfang an waren es sein überragender starker Schritt und die spektakuläre Trabverstärkung, die den Braunen auszeichneten. Auch die mit viel Ausdruck gesprungenen Serienwechsel zählten zu den Markenzeichen des Wallachs.
Die erste von drei Teammedaillen
Der Gewinn der Goldmedaille mit der deutschen Equipe bei den Europameisterschaften in Hagen 2005 markierte den größten Erfolg von Ann Kathrin Linsenhoff und Sterntaler. In der Einzelwertung wurden sie Siebte im Grand Prix Special und 13. in der Kür. Wegen einer Borreliose-Erkrankung beendete Ann Kathrin Linsenhoff im Jahr 2007 ihre reitsportliche Karriere. Zu diesem Zeitpunkt hatte Sterntaler den Nachnamen Unicef erhalten. Ann Kathrin Linsenhoff engagiert sich stark für das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen.
Ihr Stiefsohn Matthias Alexander Rath übernahm 2008 die Zügel von Sterntaler. Das Paar gewann auf Anhieb die Deutschen Meisterschaften in diesem Jahr und wurden als Reservisten für die Olympischen Spiele nominiert. 2009 kehrten die beiden mit der Mannschafts-Bronzemedaille von den Europameisterschaften aus Windsor zurück. In Grand Prix Special und Kür wurden sie Sechste.
In Lexington bei den Weltmeisterschaften 2010 gab es eine Bronzemedaille mit dem Team und Platz 13 im Grand Prix Special. Ein Problem begleitete Sterntaler zum Abschluss seiner Karriere: die letze Piaffe. Häufig stieg der Wallach bei dieser Lektion aus. Im Wortsinn. Mehr als einmal erhob er sich auf die Hinterbeine, statt zu piaffieren. Nach einem letzten Start beim Weltcup-Turnier in Amsterdam wurde der Wallach 2011 in den Ruhestand verabschiedet. 13 Jahre lang wurde er auf dem Schafhof gehegt und gepflegt.
Im Alter von 29 war die Zeit von Sterntaler-Unicef abgelaufen. „Wir sind alle traurig. Heute mussten wir uns von Sterntaler-Unicef (29Jh) verabschieden. Ein Familienmitglied haben wir verloren… aber die wunderschönen Erinnerungen bleiben. Es würde viel zu erzählen geben, aber alles ist zu frisch… wir sind als Familie nur unendlich traurig. RIP Sterni“, schreibt Ann Kathrin Linsenhoff auf Instagram.
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