Wie oft und in welchen Situationen nutzen Reiter ihre Gerte?
Diese Frage untersuchten die Wissenschaftlerinnen Jane Williams und Kirstin Spencer. Ihre Ergebnisse zur Gerte beim reiten präsentierten sie auf der 15. International Equitation Science Conference.
Eine britische Umfrage ergab, dass 72 Prozent der Reiter regelmäßig mit Gerte reiten. Gleichzeitig waren 70 Prozent der Befragten der Meinung, dass nur erfahrene Reiter sie verwenden sollten. Zudem befürwortete die Mehrheit strengere Regelungen für den Gerteneinsatz in Prüfungen und beim Abreiten.
Gerte beim Reiten – Oft falsch eingesetzt
Viele Reiter setzen die Gerte zur Verstärkung ihrer Hilfen ein. Sie betonen, dass sie sie nur leicht und niemals aus Frust oder Aggression nutzen. Dennoch zeigt die Forschung, dass ihr tatsächlicher Einsatz oft nicht dem natürlichen Lernverhalten von Pferden entspricht, so Dr. Jane Williams.
Auch im britischen Springsport analysierten die Forscherinnen den Gertengebrauch. Die Ergebnisse waren ähnlich: 76 Prozent der Reiter führten eine Gerte mit, doch nur 14 Prozent setzten sie im Parcours ein. Häufig geschah dies zum falschen Zeitpunkt, wodurch klare Signale verfälscht wurden.
Ursachen für den fehlerhaften Einsatz
Viele Reiter greifen unbewusst oder reflexartig zur Gerte, ohne den idealen Moment zu berücksichtigen. Pferde lernen jedoch nicht nur durch mechanische Reize, sondern auch durch Erfahrungen und Emotionen. Ein falscher Einsatz kann daher zu Unsicherheit oder Stress führen.
Die Wissenschaftlerinnen fordern ein bewussteres Vorgehen im Umgang mit der Gerte. Reiter und Trainer sollten sich intensiver mit dem Lernverhalten von Pferden auseinandersetzen. Nur so lässt sich der Einsatz gezielt steuern und unnötige Einwirkungen vermeiden.
Gerte beim Reiten: Präziser statt impulsiv
Gerten können eine sinnvolle Unterstützung sein, doch ihr Einsatz erfordert Wissen, Timing und Gefühl. Eine klare, bewusste Anwendung hilft, Missverständnisse zu vermeiden und das Vertrauen zwischen Reiter und Pferd zu stärken.
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