Es war ihr erster Start bei der WM der jungen Pferde, und sie führte auf Anhieb die Ehrenrunde an: Lena Stegemann aus Hemmoor hat mit der Hannoveraner Stute Scara Boa die Einlaufprüfung bei den Fünfjährigen gewonnen, mit Monsternoten.
Die schlechteste Note eine 9,5, für Galopp und Gesamteindruck, alles andere (Schritt, Galopp, Durchlässigkeit) 9,7 das war ein Auftakt nach Maß! Die Scolari-Tochter, die bei Rixta Stolter, Odisheim, aus einer Wolkenstein II-Garibaldi-Mutter gezogen wurde bestach nicht durch spektakuläre Grundgangarten der Superlative. Sie bestach durch Gleichmaß, durch Zufriedenheit und eine eigentlich perfekte Anlehnung. Lena Stegemann ist auf der Hengststation Pape angestellt. Im vergangenen Jahr hatte Susan Pape die Fuchsstute noch geritten, war mit ihr platziert im Hannoveraner Championat und Sechste im Finale des Bundeschampionats. Dreijährig konnte sie in Verden das erste Mal auf sich aufmerksam machen, als Klassensiegerin der von-der-Decken-Schau. Mögen die Noten für diesen tollen Ritt auch höher als von manch einem der Zuschauer erwartet ausgefallen sein, so gab es eine Frau, die sich besonders freute: Anke Frömming, internationale Richterin und in Verden häufig als Kommentatorin der Richterurteile zu hören, hatte sich etwas besonderes einfallen lassen, den Submisseveness-Award. Also einen Sonderehrenpreis für die höchste Note in der Durchlässigkeit. Mit dieser Preisvergabe soll gutes Reiten geehrt werden. Bei allen Bemühungen um bedeutende, mitunter spektakuläre Bewegungsabläufe mit Perspektive, darf die Rittigkeit des Pferdes, sprich die Losgelassenheit nicht vernachlässigt werden. Dazu zählen auch Natürlichkeit und insbesondere das harmonische Miteinander , erläutet die Richterin. Den Award erhielt Lena Stegemann für ihren Bilderbuchritt. Allerdings gab es bei der Siegerehrung ein Problem. Die Stute wollte nicht auf die Ehrenrunde, rannte ihren Besitzer Ingo Pape um, der auf zwei Offizielle gestützt und blutend aus dem Rund ging.
Zwei Vivaldi-Söhne aus den Niederlanden landeten auf den weiteren Positionen. Desperado, aus einer Havidoff-Mutter, wurde von Emmelie Scholtens vorgestellt. Der Rappe ist ein beeindruckendes Vorderpferd. In den Niederlanden zählte er stets zur Jahrgangsspitze, gewann u.a. 2012 den Pavo-Cup das holländische Bundeschampionat. Im Schritt gab es eine 9,4, im Gesamteindruck eine 9,3, die restlichen Kriterien wurden mit 9,0 beurteilt. Im Trab wünschte man sich noch etwas mehr Dynamik im Hinterbein (9,12).
Die Tageshöchstnote (9,9) für den Trab erzielte der drittplatzierte Dancer v. Vivaldi-Tango unter Kirsten Brouwer. Und hätte es einen Schönheitspreis gegeben, dann hätten die anderen wohl auch hinten anstehen müssen. Der Fuchs ist leichtfüßig, von Hause aus geschlossen mit wunderschönem Gesicht. Auch sein Galopp ist bergauf gesprungen, fleißig und ausbalanciert. Was er nicht hat: Schritt. Die Gangart ist im Takt, aber Raumgriff sieht anders aus, 7,3. Insgesamt verfehlte er knapp die Note sehr gut (8,96).
Nicht alle Richterurteile konnte man nachvollziehen. So waren die Juroren von der für Belgien an den Start gehenden KWPN-Stute Dolcherie v. Painted Black unter Tom Franckx begeistert, zogen eine 9,4 in der Trabnote, dabei verlor die Stute beim Zügel-aus-der-Hand-lassen auf der Zirkellinie deutlich an Takt, Balance und vor allem jene Kadenz, die sie im Geradeaus zugegebenermaßen gut halten konnte. Platz vier (8,94).
Eine schwungvolle Runde sicherte der Dänin Maria Anita Andersen den fünften Rang im Sattel der Hotline-Tochter Svalegards Hottie. Die Hausreiterin des Gestüts Blu Hors stellte die etwas lange Dunkelbraune in guter Silhouette vor. Die Stute, die in Dänemark stets in der Top-Gruppe ihres Jahrgangs rangiert war, hat nicht den letzten Charme mit ihrem etwas langen Gesicht und auch im Mittelstück ist sie recht lang. Aber: Ihre Defizite im Gebäude macht sie durch ihre sportliche Einstellung wett, Gesamteindruck: 9,0, insgesamt 8,92. Hotline, der ehemalige Hannoveraner Siegerhengst, war der Väter der meisten Pferde in dieser Prüfung.
Es ging weiter im Zweihundertstel-Abstand. Die Schwedin Minna Telde stellte eine deutlich von ihrem Großvater Don Schufro geprägte Stute vor: Bilan, Tochter des Bocelli, der selbst international Grand Prix-erfolgreich ist, aus einer Donnerschlag-Mutter und damit auf Donnerhall ingezogen (Platz sechs, 8,90). Alles sah selbstverständlich und einfach aus, die Anlehnung (Durchlässigkeit: 9,0) war stetig und leicht. Dieses Paar, das eine 9,6 im Trab erhielt, könnte sicherlich noch eine Schippe drauflegen. Dafür müsste die Kruppe im Galopp etwas tiefer kommen. Außerdem sprang die Stute in der Prüfung einen fliegenden Wechsel.
Als erste Starterin hatte Emmelie Scholtens schon früh am Morgen eine Duftmarke gesetzt. 8,88, Platz sieben im Endresultat, erzielte sie mit dem KWPN Dorado v. Krack C. Dahinter musste sich Helen Langehanenberg mit dem letztjährigen Bundeschampion Damons Sattelite v. Damon Hill einordnen. Der Fuchs ging dynamisch und unerschütterlich im Trab das zweite Mal zogen die Richter eine 9,9 für diese Grundgangart. Beim Schritt konnten sie sich aber nur auf eine 7,0 für den Westfalen einigen (8,48). Eine harmonische Runde gelang der Französin Jessica Michel mit dem Hannoveraner Hermes de Hus v. Hotline-Rohdiamant (8,28/9.). Hinter der Niederländerin Gerdine Maree und Dream Boy v. Vivaldi-Ferro (8,24), schafften es Claudia Rüscher (Belarus, Westf. v. Beltoni, 8,2/11.) und Johanna v. Fircks mit Diabolo Nymphenburg (Hann. v. Don Crusador, 8,12/12.) noch in die Platzierung. Den ganz großen Glanz konnten beide nicht versprühen.
Alle Ergebnisse finden Sie hier.
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