Der Schweizer Uhrenhersteller Rolex hat – eine Novität im internationalen Springsport – einen Grand Slam ausgeschrieben. Beteiligt sind die renommierten Turniere in Aachen, Calgary und Genf. Der Sieger aller drei Großen Preise in Folge erhält 1 Million Euro extra, für zwei Siege in Folge gibt es immerhin noch 500.000 Euro und für zwei Siege nicht in Folge 250.000 Euro. SG-online sprach mit Michael Mronz, dem Geschäftsführer der Aachener Reitturnier GmbH (ART) und Vorsitzender des Steering Committte des Rolex Grand Salm.
SG-online: Haben Sie, die Firma Rolex und die beteiligten Veranstalter, die Internationale Reiterliche Vereinigung, die FEI, mit ihrer Ankündigung überrascht?
Michael Mronz: Zunächst einmal beglückwünschen wir die FEI zu ihrem neuen Vertrqg mit dem Uhrenhersteller Longines. Die ART arbeitet ja auch beim Turnier in Peking mit Longines als Titelpartner zusammen. Unabhängig davon haben wir uns dann mit drei Veranstaltern überlegt, wie der nächste Schritt in der Entwicklung des Pferdesports aussehen könnte. Das kanadische CSIO Calgary bot sich zur Zusammenarbeit an, wir haben schon häufiger mit der Familie Southern aus Spruce Meadow etwas gemeinsam gemacht.
SG-online: Was verspricht sich Aachen von diesem Grand Slam? Einfach noch mehr Geld für Reiter, die ohnehin schon die größten Stücke vom Kuchen kriegen?
Michael Mronz: Wir glauben, dass das Management, das heute von einem Spitzenstall gefordert wird, auch finanziell sehr viel verlangt. Da packt man nicht einfach mal einen Schläger ein und setzt sich ins Flugzeug. Das ist schon sehr viel aufwändiger. Der Sport ist globaler geworden, pendelt zwischen Europa, Amerika und Asien. Die Belastung für die Pferde ist gewachsen, sie müssen dosiert eingesetzt werden. Der Sport muss sich verändern. Dazu gehört auch die Chance höherer Gewinngelder.
SG-online: Der Grand Slam umfasst zwei Freilandturniere, ein Hallenturnier wie passt das zusammen?
Michael Mronz: Durch die Globalisierung fällt die klassische Unterscheidung zwischen Freiluft und Halle weg. Die eine Woche in USA draußen, dann wieder in Paris oder Göteborg in der Halle, so läuft das heute. Das ist das eine. Zum anderen ist Genf ein tolles Turnier mit alter Tradition, einem Stamm an Zuschauern das passte sehr gut zu den beiden anderen Veranstaltungen.
SG-online: Sehen Sie die Gefahr, dass eine Handvoll hochdotierter Turniere, in Deutschland eben Aachen, die anderen zurückdrängen und an Bedeutung verlieren lassen?
Michael Mronz: Jeder Veranstalter muss sehen, dass sein Produkt stimmt. Das ist in Deutschland mehreren Turnieren gelungen, nehmen Sie Hamburg, Stuttgart oder Leipzig. Man muss auch in ein Turnier investieren, kann nicht immer nur Kosten sparen. Durch die Globalisierung ist auch anderswo viel Geld zu gewinnen, es ist legitim, dass die Reiter dann dorthin auch gehen. Es gibt natürlich eine Gruppe von Top-Turnieren, aber es gibt auch gute mittlere Turniere, die ihren Platz haben. Nehmen Sie etwa Paderborn, das ist das Aushängeschild für die Region. Wenn ein Turnier zwei Reiter aus den Top Ten oder Top 20 am Start hat, plus die guten Reiter aus der Region, dann kann das ein Superstarterfeld sein mit einer tollen Atmosphäre.
SG-online: Werden die Championate durch Veranstaltungen wie den Grand Slam entwertet?
Michael Mronz: Nein, aber die Saison muss halt richtig geplant werden, erfordert einen sauber geführten Kalender. Man sieht ja auch im Fußball: Die Weltmeisterschaft ist immer noch das Höchste, daneben gibt es die Champions League als Höhepunkt beides existiert wunderbar nebeneinander.
Das Gespräch führte Gabriele Pochhammer
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