Überragende Werth siegt im Dressurderby MIT VIDEO!

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Ausschnitte aus dem Derbyfinale der Dressurreiter als VIDEO – ein Klick aufs Bild genügt!

Das schönste Dressurderby aller Zeiten – sogar das Wetter spielte mit: Bei der 48. Auflage des
Deutschen Dressurderbys, traditionell im Finale mit Pferdewechsel ausgerichtet,
stimmte alles. Über 3000 Zuschauer sahen ein begeisterndes Finale, in dem
letztendlich Isabell Werth ihren sechsten Derbysieg feiern konnte. Bestes
Pferd, Derbysieger vierbeinig, wurde der von Heike Kemmer vorgestellte Royal
Rubin.

Zwei Reiterinnen, Mannschaftsweltmeisterin Heike Kemmer und die Australierin Kristy Oatley, 18. der WM in Aachen 2006, brachten ihre eigenen Pferde an den Start. Und was für welche. Sowohl der zehnjährige Dunkelfuchshengst Royal Rubin, Rudi, von Heike Kemmer, als auch der neunjährige Holsteiner Clive. Ihn hat Kristy Oatley dreijährig gekauft. In diesem Jahr debütierte der talentierte Wallach im Grand Prix Sport. Isabell Werth griff auf Neoliet zurück, einen KWPN-Wallach v. Zeoliet, den Insa Hansen für den Stall Kasselmann in Hamburg geritten hatte.
Zunächst mussten aller Reiterinnen im Kurz-Grand Prix die eigenen Pferde vorstellen, jeweils danach von Reitmeister Dolf Dietram Keller kommentiert. Launig und pointiert brachte der Ex-Bundestrainer der Jungen Reiter das auf den Punkt, was die jeweiligen Ritte ausgemacht hatte. Heike Kemmer startet stark. Für den Dunkelfuchs ist Klein Flottbek das Turnier, in dem er mit Nachdruck auf sich aufmerksam machen konnte. Royal Rubin begann stark, bis zu den Pirouetten lagen die Wertnoten im Bereich bis 75 Prozent, dann gab es in beiden 360-Grad-Drehungen Probleme, zwar keine gravierenden, aber schmerzvolle. 71,722 Prozent waren für Kemmer eine gute Ausgangsbasis, ein fehlerfreier Ritt auf dem eigenen Pferd wäre sicherlich noch besser gewesen.

Als Zweite kam Isabell Werth ins Viereck. Neoliet ging frisch und motiviert, piaffiert gut und in den Verstärkungen holte Werth viel heraus aus dem 13-jährigen Niederländer. In der Galopptour sprang er dann zum Ende des starken Galopps einmal um. Die Zweierwechsel, in denen der Wallach stark schwankt wurden von Isabell Werth deutlich nach vorne geritten. Das klappte für die erste Hälfte auch gut, der Wallach sprang sie zwar nicht schnurgerade, patzte dann aber am Ende. Auch in den Einerwechseln kam es zu einem Fehler, einmal den Gang drin, zeigte Neoliet mehr als die geforderten 15 Wechsel von Sprung zu Sprung. 70,611 Prozent standen unterm Strich.
Etwas weniger großzügig waren die Richter bei Kristy Oatley und ihrem Clive, die die schönsten Übergänge von der Passage in die Piaffe aller neun Ritte zeigten (70,5 Prozent). Dem Neunjährigen unterlaufen noch kleine Fehler: Ein Haker in den Zweierwechseln, der letzte der 15 Einerwechsel hinten beidfüssig gesprungen, so etwas kostet unnötig Punkte. Clive fällt auf, allerdings ist er noch nicht immer konstant in der Anlehnung. Gerade in der Trabverstärkung hat er die Tendenz seinen von Mutter Natur leider eher tief angesetzten Hals herauszustrecken.
Das Highlight des Tages war die Vorstellung, die Isabell Werth auf Kemmers Rudi darbot: Bis zu 83 Prozent schnellten die Resultate zu Beginn des Programms auf der Anzeigetafel in die Höhe. Isabell Werth versteht es wie keine Zweite, Pferde zu motivieren. Sie macht ordentlich Dampf, ohne dass die Pferde sich überfordert fühlen und zurückschalten. Rudi gab sein bestes, ging in sehr konstanter Anlehnung, über weiter Strecken mit weniger Kandarenanlehnung als bei der eigenen Ausbilderin. In den Einerwechseln, in denen der Fuchs sich noch festhält, fand Werth den richtigen Knopf: Sie waren über deutlich mehr Boden und die Tendenz, sich zu verkriechen war kaum mehr zu erkennen. Auch in der Passage zauberte Werth den allerletzten Ausdruck aus dem Rubinstein-Sohn heraus.Konditionell machte das warme Wetter vor allem Neoliet zu schaffen. Kristy Oatley als zweite Reiterin musste den Schwarzbraunen mächtig anschieben. Auch sie hatte Probleme in der Wechseltour. Heike Kemmer merkte, wie zäh es werden könnte. Als sie als letzte im Sattel des Wallachs Platz nahm und ins Viereck ritt, nahm sie kurzerhand den leichten Sitz ein und knatterte ersteinmal zwei Runden ums Viereck. Ihre kurzen Bügel halfen da. Der Vorwärtsgang war wieder drin und Kemmer gelang es als einziger Reiterin, ohne Fehler die fliegenden Galoppwechsel hinter sich zu bringen. Auch in der letzten Piaffe überzeugte sie Neoliet noch einmal sich anzustrengen. Mit Clive kam sie gut zurecht. Der Wallach bekam von beiden Fremdreiterinnen ein gutes Zeugnis: Sensibel und gut geritten.
Isabell Werth siegte mit einem Notenschnitt von 72,019 Prozent, Heike Kemmer kam auf 69,574, Kristy Oatley auf 68,722 Prozent.

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