Das Finale der Nachwuchspferde-Grand Prix-Serie beim Münsteraner Turnier der Sieger, des sogenannten Tesch Inkasso Cups, hat gezeigt: Deutschlands talentiertestes junges Dressurpferd auf dem Grand Prix-Viereck ist eine echte Diva und hat zwei Reiterinnen.
Seit gut zwei Jahren hat Dorothee Schneider die Don Frederico-Tochter Diva Royal in Ausbildung. Und mit der Stute (aus einer Warkant-Mutter) auch ihre Besitzerin, Stella-Charlott Roth. Seitdem ist das Trio hoch erfolgreich unterwegs. Bereits 2009 konnte Schneider die Hannoveraner Stute für das Finale des Nürnberger Burgpokals qualifizieren. Im Jahr darauf holte Stella-Charlott Roth mit ihr Mannschaftsgold bei den Europameisterschaften der Jungen Reiter. Vorige Woche waren die beiden mit der deutschen U25-Dressurequipe in Rotterdam, im Rahmenprogramm der Europameisterschaften am siegreich. Und nun das Turnier der Sieger. Bereits in der Einlaufprüfung am Donnerstag konnte Dorothee Schneider die Stute an die Spitze des Feldes setzen. Und auch heute war sie mit 76,585 Prozent mit Abstand die Beste. Dorothee Schneider über die Stute: Ob matschig oder trocken, Diva Royal trabt los und hat ihren Takt. Sie ist eben eine richtige Diva. Künftig wird Dorothee Schneider jedoch den Platz in Diva Royals Sattel wieder häufiger für die Besitzerin räumen müssen. Stella-Charlott Roth peilt mit der Stute das Piaff-Förderpreis-Finale in Stuttgart im November an. Für die kommende Saison haben die beiden sich dann erste Starts im internationalen Grand Prix-Sport vorgenommen.
Geschlagen geben musste sich die Burgpokal-Siegerin von 2009, Brigitte Wittigs Hannoveraner Breitling-Donnerhall-Tochter Blind Date. Das war ihre erste Niederlage seitdem sie fünf Jahre alt ist. Sechsjährig wurde sie öffentlich nicht vorgestellt. Mit sieben Jahre siegte sie bei sieben Turnieren sieben Mal, davon einmal eben beim Burgpokal-Finale in Frankfurt. Achtjährig hatte sie wiederum Turnierpause, um dann in dieser Saison auf Grand Prix-Niveau alles abzuräumen. Nun musste sie sich der Siegerin beugen, wurde mit 73,463 Prozent Zweite. Punkte hatte ein Aussetzer in den Einerwechseln gekostet. Chef-Richter Klaus Ridder tröstete: Diese Bündelung von Top-Pferden auf einer Veranstaltung gibt es selten. Das war genialer Sport, Dorothee hat eine Weltklasseleistung gezeigt und der Zweite und Dritte hier hätten auf jeder anderen Veranstaltung gewonnen. Und die Reiterin erklärte: Wenn ich damit unzufrieden wäre, wäre ich dumm.
Auf dem dritten Platz rangierte mit 71,268 Prozent Nachwuchs-Trainer Oliver Oelrich mit einem weiteren Pferd Hannoveraner Abstammung, Floris v. Fürstenreich-Drosselklang. Der Reiter erklärte: Das Pferd macht bei mir nur eine Zwischenstation auf dem Weg in den internationalen Sport. Im nächsten Jahr wird Floris von der Schweizerin Marcela Krinke-Susmelj geritten. Das war von Anfang an so geplant. Mit dieser Aussicht geht der Ausbilder bemerkenswert professionell um: Da schwingt aber keine Wehmut mit, sondern Stolz wie er sich in den vergangenen Monaten entwickelt hat.
Die Plätz vier und fünf gingen wieder an die beiden Damen auf den Spitzenpositionen, diesmal mit ihren zweiten Pferden in dieser Prüfung. Dorothee Schneider steuerte den KWPN-Hengst Van the Man (ein Halbbruder des zweifachen Weltmeisters der jungen Dressurpferde, Astrix. Beide stammen ab von Obelisk. Van the Mans Mutter hat Landjonker zum Vater) mit 68,878 Prozent auf den vierten Platz. Brigitte Wittigs züchterisches Eigengewächs, der Breitling-Diego xx-Sohn Brioni wurde Fünfter 68,585 Prozent.
Man darf gespannt sein, ob auch diese Pferde eine so bemerkenswerte Karriere machen, wie die Sieger in den Vorjahren. 2009 gewann Anabel Balkenhols Dablino diese Serie (damals noch bekannt unter dem Namen Medien-Cup), 2010 war es Isabell Werths El Santo. Beide Pferde standen kurz darauf im deutschen Championatsteam. Dablino trug zur Bronzemedaille bei den Weltreiterspielen in Kentucky bei und El Santo gehörte zum Team, das bei den Europameisterschaften in Rotterdam Silber gewann. Wie übrigens auch Damon Hill unter Helen Langehanenberg, der beim aAchwuchspferde-Grand Prix-Finale 2010 Zweiter geworden war.
Ob diese Nachwuchspferde-Serie auch im kommenden Jahr fortgesetzt wird, scheint noch nicht hundertprozentig sicher zu sein, aber man ist guten Mutes. Sabine Tesch, Ehefrau von Tesch Inkasso Geschäftsführer Siegward Tesch erklärte: Wie es weitergeht mit dem Tesch Inkasso Cup hängt natürlich von der Geschäftsführung ab und von der FN. Ich kann nur versichern, dass ich den Tesch Inkasso Cup sehr unterstütze. Und auch Georg Ettwig, Leiter der FN-Abteilung Marketing und Kommunikation, erklärte: Wir müssen das natürlich mit unserem Partner En Garde abstimmen, aber wir haben in diesem Jahr Super-Erfahrungen gemacht und gehen mit positiver Stimmung in die Gespräche. Quelle
Im Parcours sorgte die 21-jährige Kathrin Eckermann mit Carlson für eine Überraschung. Wenig später nachdem sie mit Einzel-Bronze geschmückt von den Junge Reiter-Europameisterschaften 2011 heimgekehrt ist, sicherte sie sich in Münster die Qualifikation für den Großen Preis, ein Zeitspringen über 1,50 Meter. Die Schülerin des ehemaligen Bundestrainers, Kurt Gravemeier, die im vergangen Jahr EM-Gold mit der Mannschaft und Silber in der Einzelwertung gewann, war mit einer Nullfehlerrunde in 59,34 Sekunden mit Abstand die Schnellste.
Keine Chance ließ sie damit der Schweizerin Alexandra Fricker auf Albführen’s La Toja (0/61,49) und Felix Hassmann auf Lianos (0/62,09).
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