Noch am vergangenen Wochenende hatte Ludger Beerbaum die Vielfalt der Plätze gelobt, auf denen die Global Champions Tour (GCT) Station macht. An diesem Wochenende war es Cannes an der französischen Côte d’Azur, dort wo sich sonst die Stars und Sternchen der Filmindustrie bei den Filmfestspielen ein Stelldichein geben. Eine noble Kulisse für großen Sport.
Eine, die dieser Umstand offenbar beflügelt, ist Australiens Edwina Alexander. Bereits im vergangenen Jahr konnte sie diese Etappe für sich entscheiden. Und auch in diesem Jahr war sie in Bestform. Mag ihr 15-jähriger Selle Francais-Wallach Itot du Chateau (v. Le Tot de Semilly-Galoubet) auch klein von Gestalt sein, er hat ein Riesenherz und verdammt schnelle Beine. Edwina war die letzte Teilnehmerin im Stechen und sie wusste, dass sie Vollgas geben muss, wenn die dem Spanier Sergio Alvarez Moya mit seinem großrahmigen, gewaltig springenden Action Breaker (BWP v. Heartbreaker-Lys de Darmen) noch schlagen will.
Vier Reiter hatten es ins Stechen geschafft. Dafür mussten sie in den beiden vorherigen Umläufen fehlerfrei geritten sein. Als erste ging die Schweizerin Clarissa Crotta in den Stechparcours. Ihr Imperial West Side (v. Baloubet du Rouet-Apoloonius xx) warf zwei Stangen ab. Das bedeutete Platz vier.
Als nächster war Ludger Beerbaum mit seiner Goldfever-Tochter Gotha dran (Mutter v. Prestige Pilot). Beerbaum ritt auf Sicherheit und schaffte den Parcours mit einer fehlerfreien 43,23 Sekunden-Runde Platz drei. Hinterher erklärte er: „Ich wusste, Edwina würde schneller sein, egal wie schnell ich reite.“
Doch soweit war es noch nicht. Erst musste Spaniens Sergio Alvarez Moya mit dem Kraftpaket Action Breaker in den Parcours. Die beiden nahmen dem Paar Beerbaum/Gotha beinahe eine ganze Sekunde ab (42,37) und blieben ebenfalls ohne Abwurf Platz zwei.
Dann war Edwina Alexander an der Reihe und Ludger Beerbaums Ahnung sollte sich bestätigen. Die beiden schafften die Parcours in 39,30 Sekunden. „Ich hatte schon morgens ein gutes Gefühl“, berichtete Edwina hinterher. Am Donnerstag hatte sie in einem anderen Springen aufs Stechen verzichtet, um die Kräfte ihres Itot für den Großen Preis zu schonen. Die Rechnung ging auf, zum zweiten Mal ging die GCT-Etappe von Cannes an Edwina Alexander.
Erfreulich aus deutscher Sicht war auch das Abschneiden von Philipp Weishaupt mit dem erst neunjährigen einstigen Bundeschampion Monte Bellini (v. Montender-Ramiro). Die beiden hatten nur einen Abwurf im ersten Umlauf, blieben in der zweiten Runde aber „sauber“, so dass sie am Ende auf dem achten Rang landeten und damit noch „im Geld waren“.
Alle Ergebnisse der GCT-Etappe von Cannes finden Sie hier.
Mit ihrem Sieg liegt Edwina nun auf Platz zwei im GCT-Ranking. Die Rolle des Führenden hat Ludger Beerbaum übernommen. Als nächstes steht die Etappe in Monte Carlo, Monaco, auf dem GCT-Kalender (23. bis 25. Juni).
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