Die Grand Prix Special-Tour wurde zur Beute von Isabell Werth und ihrem neuen Star, dem Rheinländer El Santo, genannt Ernie. Helen Langehanenberg und Responsible konnten die Grand Prix-Kür für sich entscheiden. Und auch in der Qualifikation zum Nürnberger Burgpokal führte Langehanenberg die Ehrenrunde an.
Grand Prix Special-Tour
Isabell Werths mächtiger rheinischer Ehrentusch-Rhythmus-Sohn El Santo stellte in Lingen einmal mehr unter Beweis, dass er im Stall seiner Reiterin inzwischen in einer Reihe steht mit den bei den „Oldies“, Satchmo und Warum nicht. Im Grand Prix von Lingen erhielt der Mediencup-Gewinner des vergangenen Jahres 78,213 Prozent. Er gefiel durch eine sichere, ausdrucksstarke Trab-Tour mit gut gebogenen Traversalen. Die Übergänge in der Piaffe-Passage-Tour waren fließend, die Passagen gleichmäßig, die Piaffen taktmäßig. Sowohl Zweier- als auch Einerwechsel in der Galopp-Tour gelangen. Eine kleine Unsicherheit gab es lediglich bei den Zick-Zack-Traversalen.
Im Special konnte El Santo sich noch einmal steigern. In der Trab-Tour zeigte das Paar schöne Übergänge zwischen höchster Versammlung in der Passage und den Verstärkungen. Stets blieb der Braune in sicherer Anlehnung vor seiner Reiterin und reagierte durchlässig und geschmeidig. Die Piaffen hätte man sich vielleicht eine Idee lebhafter abfußend gewünscht. Der Schritt war groß und gelassen. In der Galopptour waren die Traversalen ein Höhepunkt. Die Zweierwechsel waren etwas schwankend und bei den „Einern“ sprang Ernie einmal nicht mit, was Punkte kostete. Die Einer zwischen den gesetzten, fleißigen Pirouetten waren dann wieder gerade und sicher. 78,833 Prozent lautete das Ergebnis.
Platz zwei, jeweils in Grand Prix und Special ging an den Schweden Patrik Kittel mit seinem zwölfjährigen KWPN-Hengst Scandic v. Solos Carex-Amiral. Beide Prüfungen gelangen ohne grobe Lektionsfehler mit Highlights in der Piaffe-Passage-Tour. Im Galopp kam der Fuchs etwas auf die Vorhand. Im Special gab es dann eine kleine Unstimmigkeit zwischen Reiter und Pferd vor dem starken Galopp. Alles in allem gab es im Grand Prix 76,511 Prozent für die beiden und im Special 78,333 Prozent.
Platz drei im Grand Prix belegte Helen Langehanenberg mit dem elfjährigen Westfalenhengst Damon Hill v. Donnerhall-Rubinstein. Beeindruckend bei dem Dunkelfuchs sind die Trabverstärkungen mit energischem Schub aus der Hinterhand und überhaupt die hervorragenden Grundgangarten. Die Piaffen waren gut gesetzt, die Passagen mit gut abfußendem Hinterbein, aber nicht immer ganz gleichmäßig. Im Galopp gelangen beide Wechsel-Touren gut. Die Pirouetten waren gesetzt aber noch recht groß. Alles in allem gab es 76,362 Prozent für die beiden.
Im Special tauschte das Paar die Plätze drei und vier mit Kentucky-Mannschaftsbronze-Gewinner Christoph Koschel auf Donnperignon. Der in Finnland gezogene Donnerhall-Mozart II-Sohn Donnperignon landete im Grand Prix auf dem vierten Rang, Langehanenberg wurde im Special Vierte. Ein Fehler zu Anfang der Zweier-Wechsel, bei dem Damon Hill einmal einen Einerwechsel einbaute, kostete Punkte. Unter dem Strich gab im Special 75,938 Prozent für Damon Hill.
Koschel und Donnperignon kamen mit 75,745 Prozent aus dem Grand Prix. Unter anderem ein schnell korrigiertes Angaloppieren zu Beginn der letzten Diagonale im starken Trab führten zu Punktabzug. Im Special erhielt das Paar dann 76,375 Prozent. In der Trab-Tour gefiel die sichere leichte Anlehnung, im Galopp wurde der zwölfjährige Donnerhall-Sohn zum Teil etwas eng.
Grand Prix Kür
Einen schönen Erfolg feierten Helen Langehanenberg und ihre zwölfjährige Oldenburgerin Responsible v. Rohdiamant-Freudenprinz: Sie konnten die Grand Prix-Kür für sich entscheiden. Los ging es nach der Grußaufstellung in der Kür der beiden gleich mit Einerwechseln auf der Mittellinie auf die Richter zu. Vielleicht fehlt es der Stute am letzten Ausdruck in Piaffe und Passage, dafür war beides gleichmäßig und sicher im Takt. Die Einerwechel auf gebogener Linie waren fehlerfrei, die Pirouetten klein und gut gesetzt. Gelungen waren auch die losgelassenen und gut gebogenen Passage-Traversalen und die Piaffe Pirouette. Alles in allem eine harmonische Vorstellung mit einigen Schwierigkeiten, für die es 75,325 Prozent gab.
Platz zwei belegten Anabel Balkenhol und der Rubinstein-Sohn Rubins Royal aus einer Vargas xx-Mutter. Den Auftakt ihrer Kür machten Piaffe und Passage zu U2-Klängen. Wie losgelassen der Braune ist, zeigte sich unter anderem in einer fließenden, spannungsfreien Trabtraversale direkt aus einer Passage-Volte heraus. Rubins Royal hat von Natur aus nicht viel Schritt. Aber während der gesamten Vorstellung blieb er stets in sicherer Anlehnung gut vor der Reiterin. Die reelle Vorstellung war den Richtern 74,9 Prozent wert.
Platz drei mit 74,425 Prozent belegte die Dänin Anne van Olst auf dem in Dänemark gezogenen, 13-jährigen Carpaccio-Sohn Clearwater. Besonders im Trab schlug der Kapitale Däne recht heftig mit dem Schweif und Schwebetritte zeigten, dass er nicht ohne Spannung war. Im Galopp wurde das besser.
Über einen vierten Platz konnte sich Nadine Capellmann mit ihrer Nachwuchshoffnung Girasol freuen. Nachdem die elfjährige Württembergerin v. Gribaldi-Landioso im Qualifikations-Grand Prix einmal den Dienst quittiert hatte (SG online berichtete), gelang die Kür zu Udo Jürgens-Klängen weitgehend fehlerlos und harmonisch. Lediglich im starken Schritt kamen leichte Spannungen auf. Ein besonderes Talent hat die Stute für Piaffen und Passagen. Auch die gesetzten Pirouetten auf ganz kleinem Kreis waren echte Höhepunkte. Alles in allem war die Vorstellung den Richtern 74,225 Prozent wert.
Nürnberger Burgpokal-Finalqualifikation (Prix St. Georges Special)
Einen überlegenen Sieg in der Qualifikation für den Nürnberger Burgpokal gab es für Helen Langehanenberg und den neunjährigen rheinischen Florestan-Rohdiamant-Sohn Fürst Khevenhüller, seinerzeit Bundeschampion der fünfjährigen Dressurpferde und Vizechampion der Sechsjährigen. Die beiden knackten als einziges Paar die 70-Prozent-Marke. Unter dem Strich gab es 73,20 Prozent. Eine ausdrucksstarke Trabtour, gute Pirouetten, gut gebogenene Galopptraversalen, für die es „Achten“ gab, sowie gut durchgesprungene Wechsel waren die Highlights der Vorstellung.
Dahinter reihte sich Brigitte Wittig mit dem siebenjährigen Belstaff ein, ein weiteres Produkt der Passeranpaarung Breitling-Diego xx, aus der bereits mehrere Grand Prix-Pferde hervorgingen. Für das Paar schlugen 69,950 Prozent zu Buche.
Dritte mit 69,650 Prozent wurde Nadine Capellmann auf der in jeder Hinsicht auffallenden westfälischen Diamond Hit-Liberty M-Tochter Diamond Girl. Die bunte Fuchsstute mit weißem Bauchfleck verfügt über beeindruckende Grundgangarten. Unsicherheiten bei den Schrittpirouetten und eine Galopptour, bei der die Stute sich etwas hinter dem Gebiss verkroch, kosteten Punkte.
Eine weitere bunte Fuchsstute, die für Aufsehen sorgte und Diamond Girl hinsichtlich der Qualität der Grundgangarten in nichts nachsteht, ist Isabell Werths Belissimo M-Tochter Bella Rose. Die siebenjährige Westfälin aus einer Mutter v. Cacir AA verfügt über eine unglaubliche Mechanik und einen wirklich beeindruckenden Bergaufgalopp. Die junge Stute ist noch ziemlich übereifrig, was mitunter zu Spannungen und daraus resultierenden Lektionsfehlern führte. Aber hier hat Werth ein weiteres ganz großes Talent im Stall, das heute in Lingen mit 69,20 Prozent Platz sechs belegte.
Piaff-Förderpreis-Wertungsprüfung
Nichts neues ergab sich bei der Piaff-Förderpreis-Wertung. Wie schin bei der Qualifikation ging der Sieg an Kristina Sprehe und ihren De Niro-Wolkenstein II-Sohn Desperados. Stolze 75,659 Prozent gab es für die beiden. Dahinter reihte sich Hedda Droege auf der Florestan-Rubinstein-Tochter Fifth Avenue mit 74,585 Prozent ein. Platz drei belegte Kirsten Sieber mit ihrem Holsteiner Charly v. Chagall-Calvadur (70,049).
Alle Ergebnisse aus Lingen finden Sie hier.
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