Berufsreiterchampionat Dressur: Triple für Hartwig Burfeind

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Bester Reiter auf dem besten Pferd: Hartwig Burfeind im Sattel von Napolitain d’excellence

(© www.toffi-images.de)

So schwer wie diesmal hatte er es noch nie: Hartwig Burfeind musste nach einem etwas verpatzten Ritt mit seinem eigenen Pferd im Finale mit Pferdewechsel des Berufsreiterchamionats eine rasante Aufholjagd starten.

„Das wird knapp“, stöhnte Burfeind, als er mit seinem Pferd De Value aus dem Viereck ritt. 69,556 Prozent erreichte er im Kurz Grand Prix mit dem eigenen Pferd – und lag damit zunächst an dritter Stelle. Im Finale des Berufsreiterchampionats stellt jeder Teilnehmer erst sein eigenes Pferd vor, dann wird rundum getauscht, so dass am Ende jeder der drei Reiter jedes der drei Pferde gezeigt haben muss. Normalerweise ist der Ritt mit dem eigenen Pferd dabei das „Polster“, das man sich aneignet und das einem kleinere Missverständnisse mit den Fremdpferden ausgleicht. Doch De Value spielte gleich zu Beginn der Prüfung mit seiner Zunge, sie geriet über das Gebiss – und da blieb sie für den Rest der Prüfung. „Ich musste einfach vorsichtiger reiten als ich es mir vorgenommen hatte – nützt ja nix, in so einer Situation muss man das Beste draus machen“, resümierte der Ausbilder aus dem niedersächsischen Sandbostel später. Sonja Bolz trumpfte auf: Mit Napolitain d’excellence gelang ihr eine fehlerfreie Runde, schöne Passagen und Piaffen, beide Pirouetten auf dem Teller gesprungen, kaum sichtbare Hilfen bei den Serienwechseln. Keine Selbstverständlichkeit für ein ehemaliges Springpferd: denn Napi, wie sie ihn nennt, hat Springprüfungen bis S** gewonnen und erst seit rund eineinhalb Jahren startet rheinische Landesmeisterin aus der Nähe von Köln mit dem Fuchswallach auch in den hohen Dressurprüfungen. 71,333 Prozentpunkte bedeuteten zunächst die Führung – auch vor dem Dritten im Bunde, Markus Gribbe. Mit seinem eigenen Pferd Farewell sicherte sich Gribbe 70,667 Prozentpunkte – in der Galopptour gab es viele Siebenen und Achten, aber die noch nicht voll entfalteten Passagen und Piaffen drückten die Note ein wenig. „Farewell hat vor Hagen nur einen Kurz Grand Prix absolviert, hier erstmals den langen Grand Prix und den Special. Ich bin sehr zufrieden“, freute sich der Ausbilder, der nach vielen Jahren zum zweiten Mal beim Berufsreiterchampionat dabei war und erstmals bis ins Finale kam.

Die zweite Runde änderte am Ergebnis nichts: Gribbe zeigte eine gute Trabtour auf Napolitain d’excellence, alles lief gut bis zu den Zweierwechseln, die überhaupt nicht funktionierten. Die Einerwechsel gelangen dann nach anfänglichen Abstimmungsproblemen fehlerfrei (66,944). Burfeind musste Gas geben – zuerst auf Farewell. Mutige Verstärkungen, saubere Zweier- und Einerwechsel, Pirouetten auf kleinstem Raum und gute Passagen wurden belohnt: 69,556 Prozent. Sonja Bolz musste in der zweiten Runde auf De Value zeigen, was sie draufhatte und begann mutig, es schien,  als ob die beiden gut zurechtkämen. „Ich wollte diesmal schon gewinnen“, sagte die Pferdewirtin, die 2009 schon einmal ins Finale gekommen war und dort mit Cockney Rang drei erreicht hatte. Aber die Abstimmung in den Einerwechseln klappte überhaupt nicht – auch die Passage- und Piaffe-Touren waren recht vorsichtig geritten. 67,333 Prozentpunkte genügten aber, um immer noch in Führung zu bleiben.
Die Wende kam mit den jeweils dritten Ritten: Bolz und Burfeind tauschten die Plätze. Bolz hatte im Sattel von Farewell etwas mehr Abstimmungsprobleme, die Rechtspirouette war verpatzt, auch die Einerwechsel klappten nicht – 60,889 Prozent waren zu wenig, um am Ende oben auf dem Treppchen zu stehen. Burfeind ritt mit Napolitain d’excellence erneut auf Risiko und musste auch kleine Fehler wie einen nicht gewollten fliegenden Wechsel nach dem starken Galopp dafür in Kauf nehmen. Aber erneut gelang es ihm, gute Serienwechsel auf dem Fremdpferd zu zeigen. No Risk, no fun – dieser Ritt (68,889) katapultierte Burfeind ganz nach vorne und sorgte dafür, dass er zum dritten Mal in Folge die Siegerschärpe trug. Bestes Finalpferd war Napolitain d’excellence.
Die Ergebnisse im Detail finden Sie hier.

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