Zwei Grandseigneurs aus Deutschlands Landgestüten feiern in diesem Jahr runde Geburtstage. Einer in Celle und einer in Warendorf.
In Celle ist es der Eiger I-Diplomat-Sohn Espri, der in diesem Jahr stolze 30 Jahre alt wird. Das Licht der Welt erblickte Espri bei Rolf Deecke Senior in Lachendorf. Er war das erste und einzige Fohlen seiner Mutter Diplomatin. Aber sein Temperament hätte man ruhig noch auf ein paar Geschwister aufteilen können. Das zeigte sich laut Züchtersohn Rolf Deecke jun. bereits auf den ersten Fohlenschauen, die wohl ein ziemliches Abenteuer mit dem eigenwilligen und unbändigen kleinen Fuchs wurden.
Landstallmeister Dr. Burchard Bade gefiel er trotzdem und so verbrachte Espri seine Kindertage in Celles Hengstaufzuchtsgestüt Hunnesrück. In den elf Monaten, die er für seine Leistungsprüfung in Adelheidsdorf verbrachte, markierte Espri dann den ersten Rekord seines Lebens: Glaubt man den Berichten, erlebten die Gestüter ca. 30 unfreiwillig Abgänge von Espri. Seine Prüfung bestand er trotzdem und erhielt die Beamtenwürde.
Und wie das immer so ist, die Schwierigsten sind oft die Besten. Espris Vererber-Leistung kann sich sehen lassen: Im Sport stellte er Olympiapferde in Dressur und Springen. Die berühmtesten sind: E.T. FRH/Hugo Simon, Elwood/Carsten-Otto Nagel, Esprit FRH/Lars Nieberg oder auch Elwood unter Ludger Beerbaum im Parcours sowie Nadine Capellmanns Elvis im Viereck. Laut Statistik haben die Espri-Kinder 2.250.930 Euro im Sport verdient.
Unter seinen Söhnen hält vor allen Dingen Escodu I die Fahnen der E-Linie im Landgestüt weiter hoch. Obwohl auch sein Vater immer noch im Deckeinsatz ist und sich bester Gesundheit erfreut.
Der zweite Glückwunsch gebürt dem Star des Landgestüts Warendorf, Florestan. Er schreibt ein viertel Jahrhundert Zuchtgeschichte. Geboren wurde der Fidelio-Sohn in Geilenkirchen im Stall der Familie Schulte-Böcker. Seine Mutter ist die Staatsprämienstute Raute v. Rheingold-Garamond.
Dass sie da ein besonderes Pferd im Stall hatten, stellten die Schulte-Böckers bereits bei seinem ersten Auftritt an der frischen Luft fest. „In der Nacht ist ein ganz tolles Fohlen geboren worden. Das solltest du dir mal ansehen“, erklärte Gritt Schulte-Böcker ihrem Mann. Der konnte die Worte seiner Frau spätestens bestätigen, als er den kleinen Braunen zum ersten Mal über den Hof traben sah.
Florestan machte Karriere: Er wurde bester Hengst der Rheinischen Hauptkörung 1988 und gewann seine HLP in Warendorf. Im ersten Jahr deckte er die recht bescheidene Zahl von 50 Stuten. In der kommenden Saison war es beinahe die dreifache Menge. 1996 stellte Florestan einen Rekord auf: Als erster Landbeschäler konnte 500 besamte Stuten in einer Saison verzeichnen.
Vor allen Dingen im Viereck taten sich seine Nachkommen hervor, aber auch im Busch kann er auf international erfolgreiche Sportpferde verweisen. Mehr als 2000 Nachkommen sind als Sportpferde registriert. Knapp 140 Sieger in S-Dressuren zählen dazu. Gemeinsam bringen sie es auf eine Lebensgewinnsumme von über 1,62 Millionen Euro. Die World Breeding Federation for Sporthorses listet in auf Platz acht der erfolgreichsten Dressurvererber weltweit, bei den Vielseitigkeitsvererbern nimmt er Platz 20 ein.
Zu seinen berühmtesten Söhnen zählen die beiden viel zu früh verstorbenen Hengste Fidermark und Fürst Heinrich. Aber es gibt ja noch 86 weitere gekörte Söhne, die die Rittigkeit, Leistungsbereitschaft und die hervorragenden Grundgangarten ihres Vaters weitergeben. Er selbst ist topfit, jedoch nicht mehr im Deckeinsatz.
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