Kentucky Dressurkür: Gal vor Bechtolsheimer und Peters

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Edward Gal und Totilas – ihnen klebt das Gold buchstäblich an den Füßen …

Lexingon (USA) Kentucky Horse Park 01.10.2010 Weltreiterspiele/World Equestrian Games Dressur Grand Prix KŸr (Einzelwertung): Edward Gal (NED) und Totilas auf der Ehrenrunde Foto ©Julia Rau Am Zollhafen 12 55118 Mainz Tel.: 06131-507751 Mobil: 0171-9517199 RŸsselsheimer Volksbank BLZ 500 930 00 Kto.: 6514006 Es gelten ausschliesslich meine Allgemeinen GeschŠftsbedingungen (© Julia Rau)

Der Einlauf war derselbe wie im Grand Prix Special: Wie erwartet wurde der Niederländer Edward Gal mit seinem „Wunderpferd“ Totilas auch Weltmeister in der Dressurkür, gefolgt von der Britin Laura Bechtolsheimer auf Mistral Horjis und dem US-Amerikaner Steffen Peters auf Ravel.

Mit einer Kür, die vor allem auf den Lektionen Piaffe und Passage gründete, gewann Edward Gal die Weltmeisterschaft in der Musikkür. Die Note von 91,800 Punkten erscheint reichlich hoch angesichts mehrerer Fehler, (einmal angaloppiert aus dem Trabe, taktgefährdeter Schritt, Galoppwechsel mehrfach hinten nicht durchgesprungen). Dem gegenüber standen ausgiebige Piaffe-Passage-Touren und auch sehr gut gelungene Pirouetten. Die Chefrichterin, Linda Zang (USA) bedachte das niederländische Paar sogar mit 93,500 Prozent.

Die Silbermedaillengewinnerin Laura Bechtolsheimer lieferte wieder eine dynamische Vorstellung mit Stärken in den Piaffen ab, allerdings sah es über weite Strecken aus, als ob sie ziemlich viel in der Hand hat. Trotzdem erscheint der Abstand zu Totilas reichlich groß: 85,350 Prozent. Platz drei ging unter dem frenetischen Jubel des Publikums an den US-Reiter Steffen Peters (84,900) auf Ravel, das Programm gespickt mit Einerwechseln aber verglichen mit Totilas wenig spektakulär.

Das konnte man vom Fünftplazierten (hinter Imke Schellekens-Bartels auf Sunrise, 82,100) nicht sagen. Der Spanier Juan Manuel Munoz Diaz präsentierte seinen andalusischen Schimmelhengst in einem Feuerwerk von aufregenden Lektionen, Piaffe und Passage zum Abwinken, alles ein bisschen hektisch, aber so mitreißend, dass es das leicht zu begeisternde amerikanische Publikum nicht auf den Sitzen hielt. Der Schritt war mäßig und auch der Galopp eher knapp. Einerwechsel in einer Hand, die andere wedelte etwas ratlos neben dem Reiter her, da raste die Menge. Auch nach dem fulminanten Schlusshalt, so sehr dass, Fuego einen erschreckten Satz nach vorne machte und dabei fast seinen Reiter verlor (81,490).

Erst als Sechste kam die beste deutsche Reiterin, Isabell Werth, mit exakt 80 Prozentpunkten. Es war zweifellos der beste ihrer drei Ritte bei dieser Weltmeisterschaft, noch einmal alles riskierend, bedingungslos nach vorne. Anders als im Special ging die Rechnung auf, Warum Nicht machte keinen Fehler, punktete in den Verstärkungen und Traversalen und durch die Mühelosigkeit, mit der er das schwierige Programm bewältigte. Aber der hochaufgeschosse Kerl mit seinen langen Beinen und dem im Vergleich dazu dünnen Hälschen ist einfach kein Pferd, das die Leute von den Sitzen reißt. Und die Entwicklung in der Dressur geht offenbar genau dahin, Pferde zu präferieren, die ankommen.

Christoph Koschel auf Donnperignon wurde Zehnter mit 76,100 Punkten. Er zeigte nur zwei Piaffen, und die etwas wenig und nicht am Platz, die Passagen hatten zu viel mit versammeltem Trab zu tun, die Doppelpirouetten gerieten fast alle zu großen Eiern. Aber insgesamt hat sich das Paar als eine der großen Zukunftshoffungen im internationalen Sport etabliert. Dasselbe gilt für Anabel Balkenhol auf Dablino (73,250): Der Fuchs war schon wie im Special ganz bei sich, vollführte alle Lektionen sicher und in schöner Selbsthaltung. Es war erst die dritte Kür des Paares, die seit Münster noch einmal umgestellt wurde. Ein paar Dinge gingen daneben: die Schritttour war unübersichtlich, die Wechsel mit Fehlern. Aber insgesamt ist Dablino eines der besten Pferde des heutigen Dressursports (13.).

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