Dressur, Gelände, Kegelfahren – in dieser Reihenfolge fanden seit 1983 die Teilprüfungen des Nationenpreises im Fahren in Aachen statt. Nicht so in diesem Jahr, erstmalig wurde das Kegelfahren bereits am Freitag ausgetragen. So stand der Sieger der kombinierten Prüfung der Vierspännerfahrer, bereits am Samstag nach Beendigung der Geländefahrt fest.
Bereits zum vierten Mal in Folge gewannen die Niederländer den Nationenpreis, (305,89 P.) in der Einzelwertung wiederholte der Australier Boyd Exell seinen Vorjahressieg 142,90 P.).
Soweit keine Überraschungen, die Niederländer gingen als klare Favoriten an den Start. Ijsbrand Chardon, Koos de Ronde und Theo Timmermann erarbeiteten sich erwartungsgemäß einen respektablen Vorsprung in der Dressur. Der schmolz zwar beim Kegelfahren etwas, da nur Chardon den kniffligen Kegelparcours ohne Strafpunkte absolvieren konnte, die Niederländer blieben dennoch klar in Führung. Und gaben diese auch im Gelände nicht mehr ab, wozu vor allem der Sieg durch Ijsbrand Chardon beitrug. Mit 101,70 Punkten entschied er diese Prüfung für sich, denkbar knapp vor Boyd Exell 101,81 Punkte. Der Sieg katapultierte den zehnmaligen Aachen-Gewinner auch in der Gesamtwertung auf den zweiten Platz, damit hatte er zu Beginn des Turniers ganz und gar nicht gerechnet. Vermeintlich geschwächt war er in den Wettbewerb gestartet, eines seiner Pferde lahmte beim ersten Vetcheck und konnte nicht eingesetzt werden.
Nach der Dressur lag die deutsche Mannschaft mit Christoph Sandmann, Rainer Duen und Michael Brauchle noch auf Platz drei hinter den US Amerikanern James Henry Fairclough
und Tucker Johnson. Zwei fehlerfreie Runden im Kegelfahren durch Sandmann und Duen ließen die Deutschen auf den zweiten Platz vorrücken, da bei Tucker Johnson nach zwei gefallenen Bällen sechs Strafpunkte zählten. Vor allem dank der gleichmäßigen Leistung von Christoph Sandmann in allen drei Teilprüfungen belegte die deutsche Mannschaft Platz zwei im Nationenpreis mit 316,65 Punkten. Mit 154,34 Punkten schloss Sandmann den kombinierten Wettbewerb auf dem dritten Platz ab, eine Platzierung, die den Fahrer aus Lähden mehr als zufrieden sein ließ. Aachen war sein erstes Turnier in diesem Jahr, berufliche und gesundheitliche Gründe hatten frühere Starts verhindert. Erst vor vier Wochen musste er sich einer Meniskusoperation unterziehen. Seine Starterlaubnis für Aachen war auch nicht unumstritten, umso mehr freute sich Sandmann das von der FN und dem Bundestrainer in ihn gesetzte Vertrauen durch überzeugende Leistungen gerechtfertigt zu haben.
Persönliche Bestleistung in Aachen brachte Dirk Gerkens aus Paderborn auf dem zehnten Platz in der Einzelwertung, er war als Einzelfahrer angetreten. Rainer Duen als Teamfahrer schloss mit dem 15. Platz ab nach guter Dressurleistung und starkem Kegelfahren. Im Gelände fuhr er seiner Form etwas hinterher, da wäre mehr drin gewesen nach seinen guten Vorleistungen. Der dritte Teamfahrer dagegen, Michael Brauchle, spielte seine Stärken im Gelände aus und erreichte dort den fünften Platz. Leider lassen seine Leistungen in der Dressur nach wie vor zu wünschen übrig, da ist jetzt mal dringend Nachbesserung erforderlich.
In der Einzelwertung führte nach Dressur und Kegelfahren unangefochten der spätere Sieger Boyd Eyell. Seine Dressurleistung war eine Klasse für sich, sein Gespann eines der wenigen, die sich nicht durch den heftigen Wind beeinflussen ließen. 36,61 Punkte bedeuteten einen komfortablen Vorsprung. Die Führungsposition blieb auch nach einem Abwurf und Zeitstrafpunkten im Kegelfahren, so groß war sein Polster aus der Dressur. Damit gewann er mit Weile zum 3. Mal nach 2003 und 2009 die Einzelwertung und geht als klarer Favorit im Oktober zu den Weltreiterspielen nach Kentucky.
Dort werden auch die Schweizer Fahrer ein Wörtchen mitreden, die in Aachen mit dem Team auf Platz drei kamen, 329,72 Punkte. Leider werden die Ungarn die Reise nach Lexington nicht antreten, so wird dem amerikanischen Publikum die geradezu verwegene Fahrweise des Zoltan Lazar entgehen. Seine Fahrt im Stechen des Kegelfahrens hatte was vom Wilden Westen, Frisur und Kopfbedeckung erinnern ebenfalls daran. Und zum Entzücken des Publikums wäre auch noch fast die Kutsche umgefallen, so rasant ging es in die Wendung.
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