Liebe zum Detail, aber keine Kringelreitererei – ein Blick auf den Geländekurs in Luhmühlen.
Ob Phillips ein Damaskus-Erlebnis gehabt habe, wunderte sich mancher Insider beim Abgehen der Geländestrecke für das CCI****/CCI*** Luhmühlen. Damaskus, das war doch da, wo der ungläubige Saulus zum frommen Paulus wurde. Und so wandelte sich Philipps vom Schöpfer eines Kringelkurses, den 2009 nur 17 Pferde beendeten, zum Designer einer mit vielen Details liebevoll gestalteten Geländestrecke, die zwar schwer genug sein dürfte, ohne dabei von den Pferden abartige Akrobatik zu verlangen.
Leicht wird es nicht morgen in der Westergellerser Heide: drei Wasserstellen, ein diffiziles Coffin mit einem schräg versetzen Schmalsprung dahinter (siehe Video), Kombinationen aus Ecken und Hochweitsprüngen, die präzises Reiten und ein gehorsames Pferd verlangen. Der Sieger sammelt wertvolle Punkte für die HSBC FEI Classics, eine Serie von fünf Viersterne-Prüfungen. Luhmühlen ist nach Lexington (USA) und Badminton (Großbritannien) die dritte Station. Es folgen noch Pau (Frankreich) und Burghley (Großbritannien). Angeführt wird die Wertung derzeit von dem australischen Badminton Sieger Paul Tapner, der in Luhmühlen mit seinem Zweitpferd Kilfinnie am Start ist. Andreas Dibowski liegt zur Zeit auf Platz vier. Er schätzt den Kurs als richtig schwer ein. Viel zu springen, von Anfang an. Auch die Erholungssprünge sind hochweit, aber das ist in dieser Klasse auch in Ordnung. Es sind auch genügend technische Anforderungen da, aber nicht mehr so unmöglich wie im vergangenen Jahr.
Neu ist vor allem die Optik der Geländestrecke, alles frisch lackiert, die Bäumchen und Hecken dressiert, überall lugen dicke Holzenten durchs Gras oder plätschert das Wasser durch eine überdimensionale Holzteekanne. Das ist dem neuen Aufbau-Team zu verdanken, die Firma Evans, die Phillips gewinnen konnte. Sie baut überall auf der Welt, ob in England oder Hongkong und so könnte auch dieser Kurs überall auf der Welt stehen. Der Heidesand ist unter einer manikürten, weitgehend wetterfesten Trasse verschwunden, die Hindernisse haben internationale Anmutung, dass man in Luhmühlen ist, muss man wissen, sehen tut man es nicht. Der reinste Garden Evans, unkte ein Insider.
Aber was solls, morgen werden wir sehen, ob sich der Kurs so gut reitet, wie er aussieht. Und darauf kommt es schließlich an.
Gabriele Pochhammer
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