Satchmo gewinnt Grand Prix Special in Wiesbaden,
Kür geht an Anja Plönzke

Von
Isabell Wert und Satchmo

Wiesbaden Internationales Pfingstturnier 24.05.2010 Dressur Grand Prix Special Foto: Julia Rau Am Zollhafen 12 55118 Mainz Tel.: 06131-507751 Mobil: 0171-9517199 RŸsselsheimer Volksbank BLZ 500 930 00 Kto.: 6514006 Es gelten ausschliesslich meine Allgemeinen GeschŠftsbedingungen (© Juia Rau)

Bei strahlendem Sonnenschein hat Isabell Werth mit Satchmo v. Sao-Paolo
zum zehnten Mal den Grand Prix Special in Wiesbaden gewonnen. Auf dem
zweiten Platz folgte die Schwedin Tinne Vilhelmson-Silfven auf dem
Fidermark-Sohn Favourit. Monica Theodorescu beendete mit Whisper v. Welt
Hit O die Prüfung an dritter Stelle. Die Einerwechsel bescherten einige Probleme.

Zwei kleine Rumpler, aber weiter nichts passiert: Satchmo stockte kurz in der Passage, das Publikum hielt in der Piaffe vorsichtshalber die Luft an und schnappte nach dieser, als es eine kleine Unstimmigkeit in den Einerwechseln auf der Mittellinie gab. Trotzdem hatte das Paar den Sieg in der Tasche. Am Ende gab es 74,583 Prozent und Isabell Werth zeigte sich zufrieden: Gestern fehlte wohl der positive Druck. Es scheint als ob Satchmo mittlerweile mehr Turniere braucht, das war früher genau anders herum. Mehr Turniere, aber weniger Zeit: Sohn Frederick soll nicht zu kurz kommen. Ob uns der Storch, der während Isabell Werths Prüfung über den Platz flog, etwas sagen wollte? Die Antwort der Gewinnerin: ein deutliches Nein.
Am Vortag noch an vierter Stelle, nun ein verdienter zweiter Platz: die Schwedin Tinne Vilhelmson-Silfven erhielt 73,083 Prozentpunkte für ihre Vorstellung und war top zufrieden mit ihrem Ritt. Man merkt schon die Reise hier her. Wir brauchen drei lange Tage, erklärte die Schwedin. Favourit zeichne sich besonders durch sein Temperament aus einzig ein wenig zu empfindlich sei er manchmal. Gerade deswegen ist ihr ein Start in Wiesbaden so wichtig. Die Kulisse, Trubel und laute Begeisterungsstürme vom Springplatz können schnell ablenken, wenn man da die Konzentration behält, ist das eine tolle Leistung. Gespannt beobachteten die Zuschauer die Reaktion von Monica Theodorescus Whisper in der Ecke beim Einritt. Dort hatte er am Vortag noch eine deutliche Gefahr identifiziert seiner Reiterin allerdings war schleierhaft, was genau er gesehen hat. Es ist sonst nicht seine Art sich zu erschrecken und ich war nicht ganz auf Zack, erklärte Theodorescu die Situation. Im Special war die Gefahr zum Glück vergessen. Wie auch bei Satchmo waren die Einerwechsel nicht ganz fehlerfrei. Er hat irgendwas am Boden gesehen, glaubt seine Reiterin. Ob Whisper wohl weiß, dass sich unter dem Dressurplatz eigentlich Teiche befinden?
Mit 81,35 Prozent hatte Fabienne Lütkemeier das beste Dressurergebnis des Wiesbadener Turniers erzielt. Mit diesem Ergebnis gewann sie die S-Dressur Kür für Junge Reiter. Sechs weitere Reiter schafften in dieser Prüfung am Pfingstmontag die 70-Prozent-Hürde und ernteten die Anerkennung der älteren Reiter. Vor der Biebricher Schloss Kulisse bewertete die internationale Jury die Nachwuchsreiter ideale Voraussetzungen, um unvergessliche Erfahrungen zu sammeln.
Immer wieder wirkt die Kür im Flutlicht am Pfingstsonntag als Publikumsmagnet. Dieses Jahr konnte Anja Plönzke auf Le Mont dOr v. Landjuwel Gold die Prüfung für sich entscheiden und verlies das Viereck mit 75,8 Prozent auf dem Konto. Susanne Lebek auf Baudolino v. Convoi folgte mit 73,55 Prozent mit 0,3 Prozent Vorsprung zur Dritten: Maria Eilberg aus England auf Two Sox v. Ehrentusch und einem Ergebnis von 73,25 Prozent. Das ursprünglich Starterfeld war deutlich umfangreicher die Hälfte der Reiter hatte im Vorfeld den Start aus verschiedenen Gründen abgesagt. Auf die Frage, ob man jemals einen Satchmo vor dem Schloss im Flutlicht sehen wird, lächelt Isabell Werth Da braucht man ein ganz spezielles Pferd für abends – das habe ich nicht. Die Organisatoren sehen das ebenso objektiv: Auch einen Sternentaler erwartet man nicht in dieser Prüfung. Dennoch soll das Feld der Kürteilnehmer im kommenden Jahr zum 75. Pfingstturnier etwas prominenter werden. An Besuchern hat es bereits diese Jahr nicht gemangelt: das Pfingstturnier konnte mit über 65.000 Besuchern mehr Zuschauer als je zuvor verzeichnen.

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