Deutscher Olympischer Sportbund unterstützt FN im Kampf gegen Pferdesteuer

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In Stuttgart hatten sich am Samstag vor dem zweiten Advent die Mitglieder des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) getroffen. Ein Tagesthema: die Pferdesteuer. Es wurde einstimmig beschlossen, der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) im Kampf dagegen beizustehen.

Die FN berichtet:

FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach erklärte: „Ich bin sehr froh, dass wir, wie gehofft, breiteste Solidarität des DOSB bekommen. Auch der DOSB kritisiert, dass mit der Pferdesteuer erstmals eine Sportart besteuert würde.“ Die Gefahr, dass sich Kommunen weitere Steuern auf andere Sportarten und deren Sportgeräte einfallen lassen, sei auch der DOSB-Mitgliederversammlung bewusst gewesen.

In der DOSB-Erklärung heißt es unter anderem: „Im Pferdesport lernen Jugendliche Verantwortung für ein ihnen anvertrautes Lebewesen zu übernehmen und betätigen sich sinnvoll; sie sind ,von der Straße. Das Loblied, das Städte und Gemeinden auf die Sozial- und Jugendarbeit der Sportvereine singen, gilt auch für Reitvereine und Reiterhöfe. Auch dort wird Sport getrieben und gleichzeitig Jugend- und Sozialarbeit geleistet. Eine Pferdesteuer wäre ein Affront gegen die engagierte Arbeit der gemeinnützigen Reitvereine und Reiterhöfe in der betreffenden Region.“

Seit April 2008 ist Reiten vom Deutschen Olympischen Sportbund als Gesundheitssport anerkannt. Nur sechs Sportarten haben bisher die strengen Auflagenkriterien erfüllt und können Gesundheitsangebote mit dem Qualitätssiegel „Sport pro Gesundheit“ zertifizieren. „Eine Pferdesteuer würde sich also auch gegen die Gesundheitsförderung unserer Gesellschaft richten.“

Hinzu komme der therapeutische Ansatz: Sehr häufig werden Pferde im Therapeutischen Reiten zur Behandlung und Rehabilitation kranker und behinderter Menschen eingesetzt. Die Erfolge sind unbestritten und werden in der Gesellschaft mehr und mehr anerkannt.

Die Förderung des Ehrenamtes und des bürgerschaftlichen Engagements haben sich Bund, Länder, Städte und Gemeinden auf die Fahnen geschrieben. Im Pferdesport und in den Reitvereinen ist das ehrenamtliche Engagement besonders groß. „Die Einführung einer Pferdesteuer wäre ein Schlag ins Gesicht all derer, die in Reitvereinen ehrenamtlich aktiv sind und würde daher die Bemühungen, das Ehrenamt zu fördern, untergraben“, so der DOSB.

DBV gegen „Griff in die Taschen der Pferdehalter“

Mit großem Unverständnis hatte auch der Deutsche Bauernverband (DBV) auf die Überlegungen einiger Kommunen zur Einführung einer Pferdesteuer reagiert. Der DBV weist darauf hin, dass der Reitsport und die Pferdehaltung einen wichtigen Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum darstellen. Vor allem in Stadtnähe hätten viele Landwirte in den letzten Jahren ihre Hofstellen auf Pensionspferdehaltung umgestellt und erhebliche Investitionen getätigt. Nach der amtlichen Statistik wurden im Jahr 2010 in rund 49.000 landwirtschaftlichen Betrieben Pferde gehalten. Davon betrieben geschätzte 10.000 Betriebe Pensionspferdehaltung. Weder den Landwirten, die nach den Vorstellungen des hessischen Städte- und Gemeindebundes die Pferdesteuer für die Kommunen „eintreiben“ sollen, noch den Pferdebesitzern sei eine solche Steuer zu zumuten, betont der DBV. Die große Mehrzahl der Reiter gehe ihrer Freizeittätigkeit unter großen finanziellen Mühen nach. Hinzu komme, dass etliche Grünlandflächen nur durch extensive Pferdehaltung sinnvoll bewirtschaftet werden können, was dem Naturschutz und der Artenvielfalt zu Gute komme.

Der DBV erklärte, dass bereits mit der Abschaffung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes für die Pferdehaltung vor einigen Jahren und der 2012 erfolgten Abschaffung des ermäßigten Steuersatzes beim Handel mit Reitpferden weitere Steuererhöhungen in der Pferdehaltung völlig inakzeptabel seien. Nochmalige Belastungen würden die Existenz vieler Pensionsstallbetreiber bedrohen. Auch entstehe so ein steuerlicher „Flickenteppich“. Pferdebesitzer würden in pferdesteuerfreie Kommunen flüchten, warnt der DBV.

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