Holsteiner Körung: Natur und Kunst – mit VIDEO der Sieger

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26 Junghengste, rund ein Drittel der 76 Kandidaten, verließ die Holsteiner Körung in der Holstenhalle Neumünster mit einem positiven Körurteil.  Sechs von ihnen erhielten eine Prämie. Klassenbester wurde Quvee Prestige, der später für 260.000 Euro nach Polen verkauft wurde.

Energisch mit viel Tritt, dabei schön und harmonisch – so präsentierte sich der Siegerhengst der diesjährigen Holsteiner Körung in den Holstenhallen von Neumünster. Am Sprung zeigte sich Quvee Prestige, so der Name des von Gerd Ohlsen gezogenen und von Thomas Rieke aufgezogenen und ausgestellten Braunen, den Zuschauern, die ihn beim Freispringen mit lebhaftem Applaus belohnten. Vielleicht hätte man ihm eine etwas sensibleres Maul an der Hand des Führers gewünscht, das Wort „maulig“ steht ja schnell im Raum, gerade bei der Q-Linie.

Erster Reservesieger wurde Carantas, ein schicker edler Sohn des Carabas, der sich ja inzwischen selbst im Grand Prix-Sport bewährt hat. Mutter des von Dr. Inke Radue gezogenen und Roland-Metzler ausgestellten Braunen ist eine Canto-Tochter, damit ist der Youngster Sohn und Enkel eines Holsteiner Siegerhengstes. Zur zweiten Reserve kürte die Kommission Calinello, einen sympathischen braunen Calido-Lord-Sohn, gezogen von Kay-Uwa Bahlmann und ausgestellt von Hell Stallion Stud GmbH.

Auf der anschließenden Auktion wechselte der Siegerhengst für 260.000 Euro nach Polen. Damit war er jedoch nicht das teuerste Pferd. Den Spitzenpreis brachte Cascadello II v. Casall Clearway mit 450.000 Euro. Die 15 verkauften Hengst brachten im Durchschnitt 92.800 Euro.

Zuchtleiter Thomas Nissen hatten den Jahrgang schon im Vorfeld als besonders gut gelobt, zumindest die Gekörten waren meist auch besonders schöne Pferde im modernen Reitpferdetyp. Ob sich wirklich Dressurreiter den einen oder anderen Hengst für ihre Sparte aussuchen werden, wird man sehen. Holsteins Stärke ist das Springen und das wird wohl noch eine Weile so bleiben.

Wie immer sah man hervorragend springende Hengste, vermögend, mit Übersicht und Technik. Aber es gab auch Bilder, von denen man gehofft hatte, dass sie der Vergangenheit angehören: offensichtlich überpräparierte Pferde, die über einen Meter Maß für zwei Meter nahmen, und das Runde um Runde. Die Körkommission reagierte auf diese unnatürlichen Sätze so gut wie gar nicht. Die beiden Hengste mit den auffälligsten Verrenkungen, zwei Söhne des Casall, wurden beide gekört, und einer erhielt sogar eine Prämie. Da ließ sich die Körkommission gar nicht beirren, auch als immer lauter Pfiffe durch die Halle gellten. Es wurde ein Zeichen gesetzt und zwar kein gutes.

Auffalllend viele Hengste trabten mit krampfhaft angezogenen Sprunggelenken in die Bahn. Konnte man als kleiner Züchter schon argwöhnen, ob der Hahnentritt jetzt als neues Zuchtziel etabliert werden soll, konnte er sich bald beruhigen. Die Streichkappen an den Hinterbeinen waren der Grund. Zwar dürfen die Aussteller nicht mehr ihre eigenen Streichkappen mitbringen, aber auch die vom Verband ausgehändigten wurden offensichtlich so stramm angezogen, dass einige Pferde irritiert waren. In der Folge sprangen etliche Hengste unsicher und verkrampft, der Schuss ging also nach hinten los.

Auch hatte man den Eindruck, dass ohne Freispring-Papst Herbert Blöcker, der krankheitsbedingt nur als Zuschauer dabeisein konnte, mehr „Zwischenfälle“ passierten: Fehler, Verweigern oder einmal auch eine zerbrochene Stange. Blöcker konnte sich über seinen selbst gezogenen gekörten Hengst freuen, Contento v. Connor-Corrado I I-Rapallo, ein energischer sportlicher Hengst mit drei guten Grundgangarten, ein Enkel von Blöckers international erfolgreichem Vielseitigkeitspferd Roxana.

Die beiden Linien des Cottage Son xx über Capitol und des Anglo-Normannen Cor de la Bryère dominierten auch diesen Jahrgang, 58 Hengste trugen einen Namen, der mit C-beginnt. Renommierte Althengste präsentierten starke Jahrgänge, von den sieben Calido-Söhnen wurden zwei gekört, von den vier Caretinos einer. Von Olympiapferd Casall, der sich in der Zucht immer mehr als Nachfolger seines Vaters Caretino etabliert, waren sechs Söhne erschienen, drei insgesamt wurden gekört. Und bereits die nächste Generation macht auf sich aufmerksam: Die beiden Söhne des Connor v. Casall erhielten das Körprädikat, außer dem erwähnten Contento auch der hervorragend springende Coventry aus einer Contender-Palton xx-Mutter.

Mit vier Söhnen präsentierte auch der Sensationssiegerhengst von 2007, Diarado v. Diamant de Semilly einen starken Jahrgang. Überwiegend gibt er seine elegante Erscheinung mit der dunklen Jacke mit, zwei Söhne wurden gekört, der sich besonders locker bewegende Diamaro aus einer Candillo-Cassini II-Mutter und der sehr energische selbstbewusste und überlegen springende Dinken a.d. Inken v. Cassini I (Da hatte einer bei der Namensfindung ja richtig einen einen Geistesblitz).

Keiner der vier Hengste der L-Linie wurde gekört, in der vernünftigen Überlegung, dass Linien nicht künstlich am Leben gehalten werden sollen, wenn andere sie qualitativ überholen. Ungewöhnlich stark war in diesem Jahr die Qu-Linie des Quidam de Revel mit acht Hengsten. Der Star unter ihnen Quevee Prestige, aus einer Cento-Contage-Mutter bewegte sich wie ein Dressurpferd, spielte mit den Stangen und schien auch noch ein vernünftiges Temperament zu besitzen. Ein tolles Pferd, der nicht nur Sonderapplaus bekam sondern den ganzen Abend im Gespräch blieb. Zuguterletzt erhielt noch ein Sohn des Hannoveraners Stakkato das Körprädikat, eher derb im Outfit, aber tüchtig am Sprung.

Die Liste aller gekörten und prämierten Hengste finden Sie hier.

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