Kaderreiter im Fitnesstest

„Durchfallen kann aber keiner“, beruhigt Sportwissenschaftlerin Lena Marie Koch diejenigen, denen das vielleicht Bauchschmerzen macht. Koch ist beim Deutschen Olympiade Komitee für Reiterei (DOKR) für die „Leistungsphysiologie Mensch“ zuständig.

Weil die Trainer zunehmende Unsportlichkeit bei ihren Eleven feststellen mussten und alles Reden nichts half, forderten sie einen Test. Das übt ja einen gewissen Druck aus, schließlich will man sich nicht blamieren.

In Hessen mussten die Kaderreiter schon im vergangenen Jahr ein Sportabzeichen ablegen. Beim DOKR hat man inzwischen einen speziell auf Reiter zugeschnittenen Sporttest ausgearbeitet, der letztes Jahr an 105 Nachwuchsreitern der olympischen Disziplinen getestet wurde.

Das überraschende Ergebnis: Im Weitsprung waren die Reiter klasse. Aber an der Kraft in den Bauchmuskeln und im Hüftstrecker, beides Bereiche, die für den korrekten Sitz wichtig sind, daran haperte es.

Jeder Teilnehmer bekam einen individuellen Tipp für Ausgleichsport neben der Reiterei. Das soll beibehalten werden. Auf diese Weise wird der Sporttest weniger eine Prüfung, sondern mehr eine Chance, seine Schwächen auszumerzen.

Lena Koc, die den Test gemeinsam mit DOKR-Mannschaftsphysiotherapeut Dr. Christian Peiler und Dr. Meike Riedel von der Technischen Universität Dortmund entwickelt hat, sagt: „Natürlich lernt man Reiten nur durch Reiten. Doch auch kein Läufer wird schneller, wenn er immer nur läuft. Gezielter Ausgleichssport hilft, die reiterlichen Fähigkeiten zu verbessern und ist im Turniersport eine der kleinen Stellschrauben, an denen man drehen kann, um seine Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit zu verbessern.“ (Quelle)

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