Pferdesteuer: Entwarnung aber kein Aufatmen

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Bis auf zwei haben alle Gemeinden von der Idee, Reiter mit einer Pferdesteuer zur Kasse zu bitten, Abstand genommen. Allerdings ist das Thema damit noch nicht ad acta gelegt.
 

Pferdefreunde können erstmal durchatmen: Zur Zeit ist nicht zu erwarten, dass Gemeinden großflächig eine Pferdesteuer einführen. In zwei hessischen Gemeinden, Nidderau und Biebertal, ist das Thema noch nicht vom Tisch, vorläufig aber zurückgestellt. Wir führen zur Zeit Hintergrundgespräche mit den Politikern, um unseren Standpunkte darzulegen, sagt Thomas Ungruhe, in der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) unter anderem zuständig für Breitensport. Er und der Geschäftsführer des hessischen Pferdesportverbandes, Robert Kuypers,  haben in den letzten Wochen intenisve Lobbyarbeit betrieben, um die Vertreter der Kommunen und Gemeinden von der Unsinnigkeit und Ungerechtigkeit einer solchen Abgabe zu überzeugen. Offenbar mit Erfolg.

In Gang gesetzt wurde die Diskussion durch eine Empfehlung des hessischen Städte- und Gemeindebundes, eine Pferdesteuer zur Sanierung der öffentlichen Haushalte einzuführen, mit der Begründung, Reiter seien reich. Die Tatsache, dass Reiter vorwiegend mittleren Einkommensschichten angehören und ihr Hobby nur durch Konsumverzicht finanzieren können, wurde dabei – vielleicht aus Unkenntnis nicht berücksichtigt. 

Was uns jetzt zu schaffen macht, ist das Internet, so Ungruhe. Viele Gemeinden, die meisten hochverschuldet, haben ihre Bürger aufgefordert, Vorschläge zu unterbreiten, wie der Kassenflaute der öffentlichen Haushalte beizukommen ist. Da fällt dann immer mal wieder das Wort Pferdesteuer, so Ungruhe. Hilfreich sei deswegen, wenn jeder Reiter sorgfältig die Internetauftritte seiner Gemeinde und lokaler Medien, wie Tageszeitungen, beobachtet, aber auch die Social Media wie Facebook. Es sei wichtig, dass die Reiter durch eigene Kommentare beziehungsweise beim Voting durch Drücken des entsprechenden Buttons, ihre Ablehnung zum Ausdruck bringen. Auf diese Weise kann jeder Reiter einen Beitrag leisten, die Steuer zu vermeiden, so Ungruhe. Zustimmung würde von den Gemeinden schnell aufgegriffen. So hatten sich in einer 25.000-Seelen-Gemeinde 40 User mit der Pferdesteuer beschäftigt, 25 waren dafür. Aber diese 25 werden dann womöglich in der Gemeindevertretung als Argument für Einführung der Steuer benutzt.

Auch sollte jeder Reiter weiterhin die Aktivitäten in seiner Gemeinde beobachten, wie Tagesordnungen und Protokolle von Rats-und Ausschusssitzungen lesen,  und gegebenenfalls die FN benachrichtigen (pferd-aktuell.de).

Darüber hinaus weist Ungruhe darauf hin, dass es im eigenen Interesse der Reiter ist, sich im öffentlichen Raum taktvoll zu bewegen. Pferdeäpfel in Wohngebieten zum Beispiel sollten nach dem Ausritt eingesammelt werden. Damit zeigen wir Goodwill, so Ungruhe das kommt uns an anderer Stelle wieder zugute.

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