Progressive List: Ein Jahr Denkpause?

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Im Streit um erlaubte und verbotene Medikation von Turnierpferden zeichnet sich eine Mehrheit für die von Präsidentin Haya vorgeschlagene „Aus-Zeit“ ab.

Es sieht so aus, als ob die Präsidentin des Weltreiterverbandes FEI, Prinzessin Haya, bei den nationalen Mitgliedsverbänden eine Mehrheit für ihren Vorschlag gefunden hat, die umstrittene Progressive List ein Jahr auszusetzen. Nach dieser Liste, die bei der Generalversammlung in Kopenhagen überraschend die Mehrheit der Delegierten erhielt, könnten kranke Pferde mit Entzündungshemmern und Schmerzstillern fit für den Wettkampf gemacht werden. Die Liste hatte weltweit bei Veterinären und Tierschützern für Empörung gesorgt, weswegen sie zunächst bis 5. April und jetzt für das ganze kommende Jahr ausgesetzt werden soll. Haya hatte die Föderationen gebeten, einer Auszeit zuzustimmen. Es ist nicht vorstellbar, dass die Liste nach Ablauf dieser Zeit in der vorliegenden Form noch einmal genehmigt wird. Offen ist, ob 2010 die alte Regelung (Null-Lösung) gilt oder die in der Abstimmung unterlegene sogenannte 20. Oktoberliste, auf der sämtliche verbotene Substanzen namentlich aufgelistet sind und die keine Schmerzstiller und Entzündungshemmer zulässt. Der Austausch einer in einer Abstimmung siegreichen Liste durch die unterlegene Liste könnte allerdings juristische Probleme aufwerfen.

Der einzige, die sich vehement für das Inkrafttreten der Progressive List zum 5. April ausgesprochen hatten, war der Internationale Springreiter Club (IJRC).  Bei einer Umfrage der Zeitschrift Horse and Hound unter verschiedenen Verbänden, darunter auch solchen, die für die progressive List gestimmt hatten, war eine deutliche Mehrheit für den Aufschub herausgekommen. Bis heute Abend sollen die Föderationen den Brief der Präsidentin beantwortet haben.

Inzwischen hat die britische Rennsportbehörde British Horseracing Authority (BHS) angekündigt, die Zahl seiner Dopingtests zu erhöhen. Rennpferde sollen nach dem Rennen, aber auch verstärkt vor dem Rennen und  im Training getestet werden. Für den britischen Rennsport gilt die klare Null-Lösung.

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