Der umstrittene belgische Tierarzt Leo de Backer lobt die Freigabe bestimmter Medikamente durch die FEI im Wettkampf. Er spricht von „falschen Sentimentaliäten“ und „Hexenjagd“.
Eine mehr als fragwürdige Unterstützung erhielt jetzt die mächtig unter Druck stehende Präsidentin der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI), die jordanische Prinzessin Haya bint al Hussein. Die FEI hatte auf ihrer Generalversammlung in der vergangenen Woche in Kopenhagen beschlossen, dass zukünftig Pferde unter dem Einfluss von Schmerzmitteln und Entzündungshemmern an den Start gehen dürfen. Die Abstimmung war mit 53 zu 48 Stimmen äußerst knapp ausgefallen und hatte im Anschluss zu zahlreichen und heftigen Protesten geführt. Unter anderem hatte eine große Zahl international renommierter Tierärzte der Präsidentin einem Brief vorgeworfen, dass die neuen Regeln nicht im Sinne eines sauberen und fairen Sports seien und dazu führen würden, dass künftig kranke Pferde an Start gehen können. Außerdem verstoßen sie in zahlreichen Ländern gegen staatliche Tierschutzbestimmungen.
Gehängt und gevierteilt
Zu einer gänzlich anderen Einschätzung kommt nun die belgische Tierarztlegende Leo De Backer, eine im internationalen Turniersport seit Jahrzehnten geschätzte Koryphäe. In einem dreiseitigen Brief an Prinzessin Haya lobt er die Entscheidung in höchsten Tönen. Unter anderem schreibt er: Die vergangene Woche war ein wirklich wichtiges Ereignis, als die Null-Lösung durch die FEI-Generalversammlung in Kopenhagen abgeschafft wurde. Die Null-Lösung hat in der Vergangenheit für Verwirrung und Frustration gesorgt und zahlreiche hochkarätige Reiter wurden durch sie unfair verunglimpft. Es sah oft so aus, dass die FEI, ihre Abteilungen und Mitgliedsverbände alles taten, um den Pferdesport in einem schlechten Licht stehen zu lassen. Besonders die deutsche FN hat dem Pferdesport in den letzten Jahren einen schlechten Dienst erwiesen, weil sie in einer geisteskranken und unausgewogenen Art jeden Reiter des Dopings verdächtigte. Anstatt sich vor ihre Reiter zu stellen und mildernde Umstände aufzuführen, anstatt der Öffentlichkeit den Unterschied zwischen Doping und positiver Medikation aufzuzeigen, versagt sie und schlägt mit ihrer Schlachtaxt um sich und sorgt dafür, dass bestimmte Personen unverdient verurteilt und durch die Presse gehängt und gevierteilt werden…. Der Umstand, dass Prinzessin Haya die Courage hatte, die beiden Listen zur Abstimmung vorzulegen, beweist, dass sie sich nicht durch Demagogen und falsche Sentimentalitäten beeinflussen lässt. Er zeigt, dass sie als Präsidentin weiß, wohin der Sport geht…. Die Hexenjagd der vergangenen Jahre hat nichts zu tun mit dem Kampf gegen Doping und war ein Desaster für die Pferde.
In einem gänzlich anderen Licht präsentieren sich De Backers Aussagen, wenn man weiß, welchen Ruf er in der Szene genießt. Immer wieder trat er als Kronzeuge von Reitern ins Rampenlicht, die mit einer positiven Medikationskontrolle ertappt wurden. Auch im Fall Daniel Deusser, der im Jahr 2007 gleich zweimal mit Psychopharmaka aus der Humanmedizin auffällig wurde, engagierte sich De Backer als Entlastungszeuge. Ob sich die nach etlichen Skandalen angeschlagene Präsidentin der FEI über diese mehr als fragwürdige Schützenhilfe freut, ist nicht bekannt.
Thomas Hartwig
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