BuCha 2009: Qualifikation Dreijährige Stuten und Wallachen
Damon’s Divene auf Papas Spuren

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Aus einem Dreijährigen-Feld, das sich laut Richter Peter
Holler „auf gleichmäßigem mittleren Niveau“ präsentierte,  ging die westfälische Damon Hill-Rubin
Royal-Tochter Damon’s Divene als Siegerin hervor.

Die Stute wurde gezogen und steht im Besitz von Christian Becks aus Senden, dem auch der Vater, Damon Hill, gehört. „Dami“, einst Doppelweltmeister der jungen Dressurpferde, war unlängst in Münster Zweiter im MedienCup geworden. Damons Divene hatte vor wenigen Wochen unter Ingrid Klimke bereits das Westfalen-Wappen beim Turnier der Sieger in Münster so etwas wie das NRW-Lokalderby der Materialpferde für sich entschieden. Die großrahmige Fuchsstute konnte mit drei gleichmäßig sehr guten Grundgangarten überzeugen, für die sie durchgängig die 8,5 erhielt. Ebenfalls 8,5 war den Richtern ihr altersgemäßer Ausbildungsstand wert das hatten sie sonst keinem der Kandidaten zugebilligt. Und obwohl Peter Holler findet, dass die Reiterei im Allgemeinen sehr viel besser geworden ist als noch in den Jahren zuvor, sagte er, dass sich besonders Damons Divene durch ihr gutes Gerittensein hervorgetan hätte. Für Gebäude und Harmonie/Temperament erhielt sie eine glatte 8,0, was am Ende 8,33 bedeutete. Dem Applausverhalten des Publikums nach zu urteilen, hätte man der optisch stark vom Vater geprägten Stute auch an Ort und Stelle den Siegerkranz umhängen können. Bei keinem anderen wurde so gejohlt, geklatscht und gepfiffen.
Auch nicht bei der Zweitplatzierten, der Oldenburger Sunny-Boy-Donnerhall-Tochter Wunderschöne (Z.: Leenert Cornelius, Ovelgönne) unter Stefan Blanken. Sie war gleich das erste Pferd der ersten Abteilung gewesen. Ein schwungvoller Trab (8,5), ein bergauf angelegter Galopp (8,0) und guter Schritt (8,5) weckten Sympathien für die noch wenig bemuskelte aber harmonisch konstruierte (8,5) Stute. Dass sie mit der Gesamtnote 8,25 (8,0 für Ausbildungsstand sowie Harmonie und Temperament) lange Zeit wie die sichere Siegerin aussehen würde, das war zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen.
Platz drei ging an Sonnenkönigin, Westfälin v. Sandro Hit-Ferragamo. Aus der Zucht von Georg Gronebaum in Borgholzhausen, der die schicke Hellbraune entstammt, gingen bereits mehrere erfolgreiche Championatspferde, Stutenschausiegerinnen und gekörte Hengste hervor. Sonnenkönigin glänzte vor allen Dingen in Schritt und Galopp für die sie jeweils eine 8,5 kassierte. Der Trab war den Richtern ein gut wert, genauso wie das Gebäude, der Ausbildungstand sowie Temperament und Harmonie. Das ergab einen Durchschnitt von 8,17. Vorgestellt wurde Sonnenkönigin von Tanja Krampe.
Enttäuschend war der Auftritt der amtierenden Oldenburger Siegerstute, Carlotta v. Donnerball-Santander H (Z.: Heinz Wulf, Saterland) unter Ralf Hannöver. Im Verlauf der Aufgabe verlor die Stute zunehmend an Schwung, kam ins Laufen und machte sich eng dem ausgeprägten falschen Knick nach zu urteilen, ein Problem, das nicht erst seit heute besteht. Am Ende gab es die 6,5 für den Trab, 7,5 für Galopp und Schritt, 7,0 für Ausbildungsstand und Gebäude sowie die 7,5 für Harmonie und Temperament.
Ebenfalls gespannt hatte man den Auftritt von La Noblesse erwartet, der amtierenden Reservesiegerin der westfälischen Eliteschau. Tanja Krampe stellte die Laudabilis-Beltain-Tochter (Z.: Dr. Lutz Ahlswede, Münster) vor. Sie punktete besonders im Trab (8,5), in Schritt und Galopp billigten die Richter ihr eine 7,5 zu, was empörte Pfiffe aus den Zuschauerreihen provozierte. 8,0 gab es für den Ausbildungsstand und Harmonie/Temperament. Das Gebäude wurde ebenfalls mit nur 7,5 benotet.
Ein Novum stellte die Prüfung in Bezug auf das Geschlechterverhältnis dar: Einzig Stuten waren platziert, für die Wallache hieß es ferner liefen. Germany’s next top model also 1:1 auf pferdisch mal sehen, wer am Samstag beim Finale das Coverfoto bekommt. Dem Publikum nach zu urteilen, kann es nur die Eine sein, und deren Name fängt mit D an. (Übrigens, auf dem Cover der Oktober-Ausgabe des ST.GEORG wird Ingrid Klimke erscheinen).
Leider gab es auch unschöne Bilder von Pferden, die mit der Situation anscheinend überfordert waren, sich spannten und ihr ganzes Potenzial nicht ausspielen konnten. Ein Umstand, den auch die Richter als kritisch sehen. Peter Holler etwas sagte: Man kann die Materialprüfungen für Dreijährige hier auf dem Bundeschampionat kritisch infrage stellen und man müsste das System überdenken. Andererseits zeigte er aber auch Verständnis dafür, dass die Züchter ihre Pferde präsentieren wollen und müssen. Ein Dilemma, für das er allerdings auch keine Lösung weiß. Er sagte aber auch, dass die Richter ausdrucksstarke Pferde sehen wollen nur brav reicht nicht!

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