Die
Niederländerin Emmelie Scholtens hat mit dem KWPN-Hengst Westpoint v. Jazz die
Finalqualifikation für die Weltmeisterschaft der Jungen Dressurpferde in Verden
gewonnen. Auf den Plätzen zwei bis fünf folgen ausschließlich deutsche Pferde,
die bei Temperaturen um die 30 Grad ins Viereck mussten.
Um 12.30 Uhr ging die Siegerin ins Viereck und spätestens da bemerkten die Richter, dass sie nach viereinhalb Stunden Richten zwei Pferde punktgleich auf Platz eins hatten, den Bayernhengst Denario v. Denaro mit Nicole Casper und den Oldenburger Wallach Rash v. Ron William mit der Dänin Fie Skarsoe. Also wurde in den Richterhäuschen eine neue Schublade aufgezogen, die mit den höheren Noten. Der niederländische Rapphengst Westpoint, schon 2008 in Verden am Start, ist ein typischer Sohn seines Vaters: Viel Knieaktion, die von der Reiterin dadurch besonders betont wurde, dass sie ihr Pferd extrem hoch und eng einstellte. Der dritte Halswirbel war konstant der höchste Punkt, ein echtes Schwingen über den Rücken stellte sich selten ein, am ehesten noch in der Trabverstärkung (9,0). Im Schritt trat der Hengst kaum ans Gebiss heran, ging im Takt, ohne großes Schreiten zu zeigen, trotzdem gab es dafür eine 8,5. Der Galopp (8,8) mit großer Übersetzung wurde durch ein Scheuen gestört. Vom Dach der Tribüne, für die man nocheinmal Extraeintritt zahlt, war etwas heruntergefallen. Wohl deshalb fiel die Note für Durchlässigkeit mit 7,8 nicht ganz so hoch aus, dafür aber der Gesamteindruck (8,8). Und plötzlich standen 8,58 als Endnote zu Buche. In der Siegerehrung machte der Rappe dann noch mal Rodeo.
Den zweiten Rang (8,44) verdankte der Hannoveraner Fürst Heinrich-Sohn Florinero vor allem der exzellenten Ausbildung seiner Reiterin Dorothee Schneider. Der schicke Hengst aus dem Besitz der Familie Rothenberger bestach durch Zufriedenheit, gleichmäßig gute Anlehnung, kurzum durch einfach gutes Reiten 8,8, die Tageshöchstnote in der Rubrik Submissiveness, also Durchlässigkeit. Im Trab (8,4), Schritt (8,5) und Galopp (8,0) profitierte der aus einer A Jungle Prince-Mutter gezogene Hengst von den reiterlichen Fähigkeiten seiner Ausbilderin Losgelassenheit macht Pferde schön. Das weiß nicht jeder, aber jeder konnte das bei diesem Paar besonders gut erkennen.
Schon beinah wie ein ausgebildetes Grand Prix-Pferd kommt der Hessenhengst Rassolini daher. Als einer der letzten Vertreter seiner Zucht ging der Rubioso N-Sohn unter Kathrin Meyer zu Strohen eine konzentrierte Runde. Gleichmäßige Traversalen bei guter Anlehnung waren charakteristisch für den Ritt. Insgesamt könnte der Fuchs aber noch aktiver von hinten sein, dann würde sein zweitweise rhythmisches Kopfnicken im Trab womöglich noch weniger werden. Im Galopp verlor der Fuchs (7,9) in Vergleich zu Trab (8,7) und Schritt (8,5) – Platz drei (8,42).
Der letztjährige Vizeweltmeister und amtierende Bundeschampion, der Trakehner Imperio v. Connery, wurde unter Anna Sophie Fiebelkorn Vierter. Er trabte elastisch (8,9), verwarf sich aber in der ersten Traversale, wurde schief im Rückwärtsrichten. Die Richter mochten das Paare und drückten ihre Sympathie in hohen Noten für Schritt (8,4) und Galopp (8,2) aus. Die Galopptour litt unter einem Wechsel mit hoher Kruppe geprungen und einem Durchstarten im starken Galopp 8,2 war da noch viel. Mit 7,6 für Durchlässigkeit und der Note 8,6 für den Gesamteindruck kam der Trakehner auf ein Totalergebnis von 8,34.
8,12, Platz fünf, teilten sich zwei Pferde des deutschen Aufgebots. Der ehemalige Süddeutsche Körsieger Denario v. Denaro vom Gestüt Birkhof mit Nicole Casper und der Oldenburger Wallach Rash v. Ron William unter der Dänin Fie Skarsoe. Denario war das erste Pferd der Prüfung, morgens um acht. Auch hier war das Gerittensein ein ganz entscheidendes Kriterium. Trab (8,0), Schritt (7,7) und Galopp (8,5) gab es für einen Ritt, der vor allem den Schönheitsfehler eines Anzackelns im starken Schritt, auszubügeln hatte. Ein Schritt-Kapitalist ist Rash (9,0), der im Galopp einmal zu viel den Turbo einlegte (7,2) und gut trabte (8,8). Eine leichte Unruhe im Schweif, wenn man etwas finden will, störte das sonst harmonische Gesamtbild ein bisschen.
Dass man nur mit einem guten Schritt weit nach vorn kommen kann, zeigte der unter österreichischer Flagge gehende Oldenburger Hans im Glück v. Harvard. 8,8 erhielt der mittelrahmige Wallach, der von Sabine Dürrheim in enormem Tempo durch die Prüfung geritten wurde. Offenkundig zum Gefallen der Jury (Bernhard Maurel (FRA), Mariette Sanders-van Gansewinkel (NED), Linda Zang (USA) und Annette Fransen-Iacobaeus (SWE)), die mit einer 8,4 im Gesamteindruck den kleinen, niedlichen Wallach auf Platz sieben schoben (8,10).
Zwei Dänen auf Platz acht und neun, Vorjahresfinalist Wynton (KWPN v. Jazz) als Zehnter und Titelverteidiger Desperado OLD als Elfter sowie der Schwedenhengst Scharmeur komplettierten die Platzierung. Der achtplatzierte dänische Schimmel Heslegards Rolex ist ein rührendes Pferd. Seine nicht eben mit Konfektionsgröße 34 ausgestattet Reiterin Lone Madsen hat eine, nennen wir es äußerst individuelle Zügelführung und der Rubin-Sohn war stets befleißigt, zu erkennen, was seine Reiterin von ihm wollte 8,5 der Gesamteindruck für den treuen Wallach.
Nadine Plaster ritt eine gute Runde mit dem letztjährigen Weltmeister Desperado OLD v. Dressage Royal. Beispielhaft in der Anlehnung und leichtem Kontakt zur Reiterhand. Nur in einem Schulterhand verkantete sich der Wallach kurzfristig, was sofort korrigiert wurde. Wie der Sechsjährige aus dem starken Trab mit feinsten Hilfen zurück in den ausdruckstarken schon viel flüssige Kadenz zeigenden versammelten Trab kam, das war sehenswert. Für alle sichtbar allerdings ein Gewurschtel rund um den ersten fliegenden Galoppwechsel. Da stimmte die Chemie zwischen Reiterin und Pferd für einen Moment gar nicht, und das kostete wertvolle Punkte in der Durchlässigkeit (7,6), zumal gerade mit der ersten Traversale ein Prüfstein für das Gerittensein sehr gut gelungen war. Der Gesamteindruck 8,2 war hart im Vergleich zu vielen höher bewerteten Pferden. Was da abgestraft wurde, blieb unklar. Außerdem wurde Plasters Ergebnis von 8,04 auf 7,94 korrigiert sie habe sich verritten, hieß es. Eine Glocke, die das mitgeteilt hatte, war aber nicht zu hören.
Ein besonders auffälliges Pferd in der Prüfung war der KWPN-Wallach Kansas v. Krack C-Jazz. Ein echter Hingucker, ein tolles Vorderpferd, das auch seinen Rücken zu gebrauchen versteht. Allerdings sprang der schicke Braune wiederholt in die Luft Gesamteindruck 4,5, Platz 32.
Bis zum Schluss rätselten Reiter und auch ein Großteil der Zuschauer, was die Richter genau sehen wollten. Diese Richtergruppe richtet morgen das Finale der Fünfjährigen. Mal sehen, was dort am Samstag passiert.air jordan 1 factory outlet | Sneaker News / Release Info , zapatillas de running Kelme asfalto neutro apoyo talón 10k , zapatillas de running Kelme asfalto neutro apoyo talón 10k
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