„Humor ist, wenn man trotzdem lacht“, Otto
Becker scheint sich selber Mut zusprechen zu wollen. Anlässlich der
Kaderauflösung durch die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) am vergangenen Donnerstag tritt der Nationaltrainer
der Springreiter zusammen mit dem FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach vor die
Presse. Viele Fragen, die Antworten aber immer ähnlich: „Improvisation
pur! Spekulation unerwünscht.“
Lachen tut Otto Becker während des Gesprächs nicht. Die Frage, ob sich die Dressurreiter mit Recht darüber aufregen, dass sie angeblich über einen Kamm „kriminalisiert“ werden, wehrt der Springtrainer ab: „Es ist ein Befreiungsschlag und dann muss der für Alle gelten. Dies ist eine Chance. Wenn der Letzte es nicht kapiert hat, dann ist dem auch wirklich nicht mehr zu helfen.“ Seine Miene hellt sich allerdings auf, wenn er über seine Springreiter spricht: „Sie ziehen alle mit und stellen ihre eigenen Interessen im Sinne des Teams zurück! Momentan können sie weiter reiten, wie gehabt. Ändern wird sich erst etwas mit dem Endergebnis der Kommission. Meine Aufgabe ist allerdings schwieriger geworden. Wichtige Turniere kommen Schlag auf Schlag und so viele Paare haben wir einfach nicht mehr zur Auswahl. Ich bin froh, dass Philipp Weishaupt für Marco Kutscher in St.Gallen einspringt. Für Ludger jemanden zu finden, war schon schwieriger. Ich bin froh, dass Franke sich bereit erklärt hat“, lobt er den Einsatz der Springreiter, die im Nationenpreis in Rom lediglich Fünfte wurden.
Nun heißt es Warten. Wie lange es dauern wird, bis alle Kader wieder hergestellt sind kann keiner sagen. Schnell soll es gehen, wünschen sich besonders die Reiter. Doch Sören Lauterbach warnt: „Wir wissen, dass wir unter Zeitdruck stehen, doch wir müssen aufpassen, dass wir diesen einen Schuss nicht versemmeln!“ Trotzdem: die FN hofft noch im Juni die Restauration der A-Kader durchzuführen. Der Deutsche Sportbund (DOSB) ist offiziell mit der Angelegenheit beauftragt. Dienstag sollen die Rahmenbedingungen stehen und die Klarheit schaffen – was wird von der FN erwartet, wo soll die Kommission arbeiten, welche Ansprechpartner werden ernannt und welche administrativen Strukturen müssen bereitgestellt werden?
Möglichst schnell, möglichst durchdacht und nicht übers Knie gebrochen stellt sich Otto Becker die Angelegenheit vor. „Und in der Zwischenzeit müssen wir improvisieren. Irgendwie wird es weitergehen“, Otto Becker lacht immer noch nicht.
Ob und wie viele Köpfe rollen könnten? Die Antwort des FN-Generalsekretärs ist voraussehbar: „Einer, Null oder 100 – dazu kann ich gar nichts sagen.“ Eines wird aber ganz klar: Spekulationen sollen vermieden werden. „Die Kommission wird sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen“, erwartet Lauterbach, „wir möchten ihr die Chance geben, einfach ihre Aufgabe zu erledigen. Je mehr wir spekulieren, desto mehr setzen wir die unter Druck.“ Auch Otto Becker stimmt zu: „Sinn der Sache ist, dass die das unabhängig machen. Es ist ein radikaler Schritt. Wir erwarten einen sauberen Weg, der Ruhe reinbringen soll.“
Der dreiköpfigen DOSB-Sonderkommission – bestehend aus Udo Steiner, Dr. Heinz Fassbender und Dr. Erich Kluge – wird viel Verantwortung übertragen. Lauterbach hat Vertrauen in ihr Urteilungsvermögen und geht davon aus, dass die FN den Empfehlungen folgen wird, „egal was dabei raus kommt.“ Am Dienstag wird über das weitere Vorgehen beraten.
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