Beim Drei-Sterne-CDI im österreichischen Stadl-Paura machten Ulla
Salzgeber und Victoria Max-Theurer (Achleiten/Österreich) die Siege in
den Grand Prix-Touren unter sich aus. Die Britin Emma Hindle und der
zehnjährige Hengst Chequille v. Caretano dominierten die Kleine Tour.
Es gab auch einige Pechvögel: Die Richter mussten ungewöhnlich oft
wegen Verreitens klingeln. Ein Zeichen dafür, dass die neuen Aufgaben
noch nicht allen Reitern in Fleisch und Blut übergegangen sind.
Im Grand Prix und im Grand Prix Special waren Ulla Salzgeber und ihr zehnjähriger Rheinländer Herzrufs Erbe v. Herzruf das Maß der Dinge. Die Bad Wörishofenerin siegte in der Qualifikation mit 71,532 Prozent und legte im Special noch eins drauf. Für ihre engagiert nach vorn gerittene Vorstellung erhielt sie 72,458 Prozent, obwohl die Einer-Wechsel nicht fehlerfrei gelangen. Ein großes Loch auf der Diagonalen bei X verursachte einen Stolperer, der doppelt Punkte kostete. Lokalmatadorin Victoria Max-Theurer stellte ihren Oldenburger Jungstar Augustin OLD v. August der Starke losgelassen und taktisch klug vor. Sie ließ es ruhig angehen, um dem Neunjährigen Sicherheit zu geben. Im Galopp kommt alles sehr schnell hintereinander. Das wird ihm manchmal noch zu viel, sagte ihre Mutter Sissy. Für ihren gefühlvollen Ritt bekam die Österreicherin 70,542 Prozent. Im Grand Prix belegte das Paar mit 68,553 Prozent den dritten Platz. Emma Hindle und ihr Olympiapferd Lancet kamen im Grand Prix auf Platz zwei. Für den Special hatte sich die Britin viel vorgenommen. Doch der gekörte Hannoveraner Wenzel-Sohn, der die Halle schweißnass betrat, kündigte in der Piaffe seine Mitarbeit auf. Als Hindle ihn zum Piaffieren zwingen wollte, widersetzte sich der Hengst heftig. Nach dem groben Ungehorsam setzte Hindle die Prüfung zwar fort, beendete die Schlussaufstellung aber ohne Gruß. Dritter wurde der Österreicher Peter Gmoser mit dem 14-jährigen Oldenburger Hengst Cointreau v. Canaster. Der kraftaufwändige, korrekte Ritt wurde mit 69,083 Prozent bewertet. Der Niederbayer Ludwig Zierer und der noch unerfahrene zehnjährige Württemberger Don Androsso v. Donnerschlag kamen mit 67,708 Prozent im Special auf den vierten Platz. Zwar war die Special-Tour mit 21 Paaren quantitativ gut besetzt, aber nur acht der besten 15 Paare kamen über die 65-Prozent-Marke.
In der Kür am Ostermontag bekamen die Zuschauer guten Sport geboten. Der 17jährige Oldenburger Falcao v. Feiner Stern präsentierte sich unter Victoria Max-Theurer schwungvoll und in schöner Selbsthaltung. Mit der Nase fast immer vor der Senkrechten tanzte der Routinier sichtlich gut aufgelegt durchs Viereck und sammelte vor allem in der Passage viele Punkte. Das Paar siegte mit 77 Prozent. Ulla Salzgeber und ihre imposante neunjährige Thüringer Wolkentanz II-Tochter Wakana kamen bei ihrer Kürpremiere trotz einiger Fehler mit 75,40 Prozent auf den zweiten Platz. Die Musik war erst kurz vor dem Turnier fertig geworden. Das mitreißende Medley aus Hits aus den Sixtees und Seventees kam gut an. Ludwig Zierer und sein 13-jähriger Oldenburger Hengst Weltino v. Welt Hit II wurden nach einer sehr guten Vorstellung mit Höhepunkten in der Piaffe-Passage-Tour Dritte. Der Belgier Jeroen Devroe mit dem erst neunjährigen belgischen Welt Hit II-Sohn Apollo van Het Vijverhof platzierte sich als Vierter. Der bildschöne, blutgeprägte Schwarzbraune, dem es altersbedingt noch etwas an Kraft und Versammlungsfähigkeit fehlt, beeindruckte vor allem durch seinen raumgreifenden, leichtfüßigen Bewegungsablauf und seine Lektionssicherheit in den Wechseltouren. Für den Berufsreiter, der seinerzeit die Ausbildung bei Michael Putz an der Westfälischen Reit- und Fahrschule in Münster absolvierte, war Stadl-Paura das erste internationale Turnier mit seinem Nachwuchspferd.
In der Kleinen Tour gab es einige interessante Nachwuchspferde bzw. -paare zu entdecken. Hier kam an Emma Hindle und dem zehnjährigen Zangersheider Hengst Chequille v. Caretano niemand vorbei. Gut zweieinhalb Prozent betrug der Abstand zur Konkurrenz im Prix St. Georges, fast zwei Prozent waren es in der Intermediaire I. Im St. Georges platzierte sich die Britin Sarah Mills mit dem auffälligen neunjährigen holländischen Jazz-Sohn Timberland an zweiter Stelle. In der Inter I musste sie der Österreicherin Carolin Kottas-Heldenberg mit dem gleichaltrigen ehemaligen Vechtaer Auktionspferd Willibalds Raubritter v. Rouletto den Vortritt lassen. Die 27-jährige österreichische Berufsreiterin Astrid Neumayer und ihr neunjähriger Holsteiner Everglade v. Exorbitant xx konnten ihre tolle Leistung im St. Georges, die sie auf den dritten Platz brachte, am nächsten Tag nicht wiederholen. Der mit viel Potenzial ausgestattete, aber sensible Halbblüter erschrak sich, patzte und fand danach nicht mehr zur Losgelassenheit.
Reiter aus 18 Nationen mit 197 Pferden gingen von Gründonnerstag bis Ostermontag im österreichischen Pferdezentrum Stadl-Paura an den Start und fanden gute Bedingungen vor. Besonders gelobt wurde die freundliche, persönliche Atmosphäre. Das Turnier hier ist immer ein bisschen wie Urlaub, sagten Ulla Salzgeber und Emma Hindle. Die ersten beiden Tage waren dem Reiternachwuchs vorbehalten. Erstmals waren neben Junioren- und Junge Reiter-Touren auch Prüfungen für Ponyreiter ausgeschrieben. Vor allem letztere waren erstklassig besetzt. Hier siegten die Niederländerin Antoinette de Riele und Golden Girl in der Kür mit 77,50 Prozent vor Sönke Rothenberger mit Deinhard B (75,166 Prozent) und Carlotta Hassenbürger mit Dulcia (74,833 Prozent). Auch bei den Jungen Reitern erklang die niederländische Nationalhymne. Marrigje van Baalen und Don Cardinale gewannen die Kür mit 75,333 Prozent vor Victoria Michalke und ihrer erst achtjährigen Queeny (72,00) und der Niederländerin Kim Vughts mit Feinsinn NRW (71,75). Bei den Junioren setzte sich Sanneke Rothenberger mit Wolke Sieben unangefochten an die Spitze und gewann die Kür mit 74,916 Prozent vor der Niederländerin Angela Krooswijk mit Revino (72,666) und der Dänin Camilla Blicher mit Hudson (71,833). Wegen des großen Zuspruchs soll es auch im nächsten Jahr eine Pony-Tour geben. 2010 findet das Osterturnier in Stadl-Paura zum zehnten Mal statt. Weitere Ergebnisse unter www.cdi-stadlpaura.at
Sabine Neumann
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