Ein Kriegerpferd und Hamburg mitten in Afrika das sind
nur zwei Stichpunkte, die uns Laura Becker aus der Savanne übermittelt hat.
Impi weiß wahrscheinlich nicht, was sein Name bedeutet es ist Afrikaans und heißt ein Trupp Krieger. Im Moment allerdings schlägt das Herz des zwölfjährigen Wallachs weniger kämpferisch als mehr rasend schnell vor Panik. Ich sitze im Sattel und spüre deutlich, wie das ganze Pferd vor Anspannung vibriert. Doch Impi ist tapfer genug, nicht die Flucht zu ergreifen er steht wie festgemeißelt, die Ohren gespitzt, seine Nüstern sind weit aufgebläht. Er schaut ebenso wie ich gebannt auf die Herde, die rechter Hand nicht weit entfernt an uns vorbeizieht: Elefanten. Etwa 50 bis 60 Tiere. Sie marschieren gemächlich hintereinander den Berg hinunter, die Kleinsten gehen in der Mitte. Ich bin sprachlos und meine Augen werden feucht. Nie hätte ich gedacht, dass es so faszinierend ist, diese Tiere in der freien Wildbahn zu beobachten.
Du hörst einen Elefanten nicht, wenn er nicht will, dass du ihn hörst, erklärte der Tourleiter Cor Carelsen als die anderen sechs Teilnehmer der Reitsafari und ich in das Camp im Mashatu Reservat in Botswana einzogen. Und er sollte Recht behalten Während wir alle auf die Elefanten starren, merken wir nicht, dass sich drei der Tiere von der Herde abgesondert und einen anderen Weg eingeschlagen haben direkt auf uns zu, völlig lautlos und das bei einem Lebendgewicht von rund fünf Tonnen. Auf einmal sehe ich die drei und mein Herz schlägt mindestens so schnell wie das von Impi. Cor bemerkt sie im selben Augenblick und wendet sein Pferd blitzschnell schützend zwischen uns und die Elefanten. Er reißt seinen Arm nach oben und schreckt sie mit lauten Heia, heia-Rufen ab bis sie schließlich abwenden.
Selbst Cor, der seit acht Jahren Reitsafaris leitet und in Afrika aufwuchs, ist nach dieser Begegnung richtig aufgekratzt: Die waren richtig nah dran, sagt er und grinst verschmitzt. Also ein spektakulärer Einstieg in die Safari. Unseren weiteren Ausritt kreuzen Giraffen, Zebras, Kudus, Büffel und große Herden von Impalas, eine Antilopen-Art, über uns kreisen große Greifvögel. Am lustigsten sind die Warzenschweine, original Pumbas aus König der Löwen. Selbst die Einheimischen nennen die sympathischen Schweine so und rufen jedes Mal Hakuna Matata, wenn die großen und kleinen Pumbas ihre Rückenmähne und den Schwanz senkrecht in die Luft stellen und davon rennen, weil man ihnen zu nahe gekommen ist.
Am zweiten Tag nach etwa fünf Stunden im Sattel merke ich: Darauf bin ich nicht wirklich vorbereitet. Mein Gesäß brennt und ein dumpfer Schmerz zieht sich durch die Knie in die Oberschenkel. Absteigen kann so schön sein Aber diese Blöße will ich mir nicht geben. Der Fotograf, der mich begleitet, sitzt zu Hause bei weitem seltener im Sattel als ich und ist guter Dinge. Aus allen möglichen Positionen schießt er Bilder. Nur wenn es zu akrobatisch wird, schreitet Cor ein Sicherheit geht vor. Glücklicherweise ist das Pferd des Fotografen ziemlich verfressen. Halten, Zügel lang, Kopf runter, fressen. Beste Voraussetzungen um wilde Tiere abzulichten was bei weitem kein leichtes Unterfangen ist, da sie nicht wirklich auf Fotoshootings stehen. Auch die anderen Pferde haben gelernt, dass sie fressen können, wenn die Gruppe anhält. Im Gehen dürfen sie ein Happen nehmen, solange sie nicht stehen bleiben. Wir wollen den Pferden ihre natürlichen Bedürfnisse lassen: gehen und fressen. So haben sie immer etwas im Magen, auch wenn wir viele Stunden unterwegs sind, erklärt Cor.
Im Camp arbeiten viele Einheimische. Einer von ihnen ist der 27-jährige Mmushi. Er begleitet unsere Ausritte und hilft, wenn Not am Mann ist. Als ich morgens noch etwas verschlafen zu Impi gehe, begrüßt er mich mit einem Moin!. Ich bin etwas verwirrt. Hat er wirklich Moin gesagt? Ich stehe doch gerade im afrikanischen Busch, oder nicht? Ich war schon einmal in Hamburg, sagt er und lächelt verschmitzt. Ein bisschen Heimat mitten im Nirgendwo Wir schlafen in geräumigen Zelten, die auf Holzplattformen errichtet sind. An jedes Zelt schließt sich ein Freiluft-Bad an samt Dusche und unverbautem Blick auf die botswanische Wildnis. Das Ganze gibt es inklusive ohrenbetäubendem Vogelgezwitscher, Grillengezirpe und Stippvisiten von Vervet Affen und kleinen Mongoose, die aussehen wie Erdmännchen. Mittendrin statt nur dabei ist das Motto. Nichts vor dem Zelt liegen lassen, die Hyänen und Affen holen sich sonst alles, was rumliegt, sagt Cor. Und das Zelt immer geschlossen lassen, das respektieren die Löwen.
Löwen? Und nur eine Zeltwand dazwischen? Jetzt setzt mein Herz aus. Ein Zaun wäre mir dann doch lieber. Hilfe! Worauf habe ich mich da nur eingelassen? Auf einmal komme ich mir ganz klein vor Aber die Löwen haben Erbarmen mit mir und so kann ich die folgenden Tage den Busch und seine Tierwelt vom Pferderücken aus erkunden. Impi marschiert tapfer voran. Er ist ein südafrikanisches Boerpferd, relativ klein und kompakt. Impi ist ein tolles Pferd, schwärmt Cor. Nur an die Elefanten konnten wir ihn nie gewöhnen. Er kann sie nicht ausstehen. Verständlich, wenn man sich die Größenverhältnisse vor Augen führt. Die wilden Tiere zeigen genau, wo die Grenzen sind, sagen, wie man sich zu verhalten hat und beobachten alles aufmerksam fast wie im Zoo nur andersherum. Nicht alle Bewohner des Reservats lassen sich auf unseren Ritten blicken, Nashörner und Nilpferde fehlen noch. Und die Löwen Die bringen mich bis jetzt nur um den Schlaf.
Aber nun sind wir auf dem Weg ins Okavango Delta im Norden Botswanas, Teil zwei der Safari. Vielleicht gibt der König der Tiere ja dort eine Audienz obwohl, so ganz sicher bin ich mir ja nicht, ob ich bereit bin, einem wilden Löwen zu begegnen. Ich nehme mir einfach ein Beispiel an Impi: stehenbleiben, auch wenn das Herz fast zerspringt
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