Blog 8 aus Aachen: Rätselhafte Untergrundattacken

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Warum Vierspännerfahrer Brauchle keine Katzen mag, im Dressurstadion zu nächtlicher Stunde mächtige Untergrundbewegungen in Gang waren und mancher froh ist, das die „Muppet Show“ beendet ist

Heute haben die Vierspännerfahrer mit ihrer Dressurprüfung begonnen. Vier Pferde, je gleicher, desto besser. Ein Pferd zum Halten zu bringen, ist ja oft schon nicht einfach, aber vier! Von denen keines hin und her trippelt, den Nachbarn blöd anmacht oder mit dem Kopf nach Fliegen schlägt! Ich finde es ja schon schwierig genug, ein einziges Pferd zum ruhigen, geraden Rückwärtstreten zu überreden, und dann gleich vier, möglichst alle im gleichen Takt! Wow! Die Männer mit den Leinen in den meist entsprechend bratpfannengroßen Händen sind die Brummi-Fahrer unter den Pferdesportlern. Sie campieren lieber in ihren LKW als im Hotel zu residieren, abends wird gegrillt. „Oder eine Pizza bestellt“, sagt der jüngste Fahrer im deutschen Team, Michael Brauchle (25). Er verriet der Aachener Turnierzeitung, dass er weder Hund noch Katze schätzt, Pferde sind die Tiere seiner Wahl „Beißen, bellen und kratzen tun wir Menschen selber“ sagt er. Etwa ein Philosoph auf dem Kutschbock? Könnte man meinen, der nur mit einer Frage leicht überfordert war, nämlich die nach seinen drei Lieblingsbüchern. Da musst er passen: „Ich lese höchstens ein Buch im Jahr.“ Immerhin. Obwohl der Trend ja zum Zweitbuch geht. Die Reiseziele sind bescheiden. Brauchles Traumstrand: „Mein Pool.“

Im Dressurstadion, das ja in diesem Jahr zweckentfremdet wurde für Reining und Voltigieren, war gestern der Teufel los. Der Boden musste zu nächtlicher Stunde ausgetauscht werden. 1500 Tonnen Sand wurden in der Nacht weggeschafft, abgeschabt mit Löffeln, die wie überdimensionale Eisportionierer aussehen. Das waren mal eben schlappe 25 LKW-Ladungen. Der Grund für die Untergrundbewegung: Der Sand für die Reiningpferde muss spektakulär stauben. Dann sieht der staunende Western-Laie, wie die Pferde quasi auf den Sprunggelenken durch die halbe Halle rutschen und fragt sich: „Wie gesund ist das denn?“ Der Sand für die Voltigierer, die morgen anfangen, soll gerade nicht stauben, ist deswegen mit kleinen Vliesstücken durchsetzt. Er lagerte die letzten Tage unter dem Reining-Boden wie die unterste Schicht einer Lasagne und wurde nun wieder freigelegt.

Die Dressurreiter und ihre Entourage sind abgereist, der Abschied von Totilas wird auch im Springlager kommentiert. „Ein Glück, dass die Muppet Show zu Ende ist“, sagt ein hoher Springreiter-Funktionär, der, nehme ich an, lieber ungenannt bleiben möchte. Szenewechsel auch in der Reiterbar neben dem Eingang. Vergangene Größen (Comeback nicht ausgeschlossen) trinken einen auf vergangene Zeiten: Weltmeister Jos Lansink, Großer Preis von Aachen-Gewinner und Olympiasieger Rodrigo Pessoa und auch die österreichische Wunderwaffe Hugo Simon. Alois Pollmann-Schweckhorst, wie immer mit Elvis-liker Sonnenbrille, oder Achaz v. Buchwaldt.

Viele schimpfen über die unverschämten Hotelpreise. Je näher an der Soers, desto abgehobener die Vorstellungen der Hoteliers. Fast 400 Euro für eine bescheidene Unterkunft knapp über der Jugendherberge – das ist schon happig. Ohne Minibar versteht sich und Mineralwasser nur auf nachdrückliche Aufforderung.cheapest air jordan 1 high colorways | is factory outlet store legit

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Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.

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