Doda de Miranda (BRA) wird sentimental, wenn er im Deodoro reitet, Ulrich Kirchhoff hat viel zu erzählen, Ian Millar (CAN) plant schon für Tokio 2020 plant und die Frauenquote in den arabischen Ländern.
Heute ist der Tag der Dressur-Einzelentscheidung, die Springreiter können nach dem Springen heute nochmal durchatmen, bevor es morgen in die erste Nationenpreisrunde geht. Zu den Reitern, die sich eine gute Ausgangsbasis für die Einzelwertung geschaffen haben, gehören nicht nur alle vier Brasilianer und alle vier Deutschen. Auch Reiter aus Ländern, die weniger im Spotlight stehen, sind noch gut im Rennen. Für das Team aus Katar haben sich die Millionen-Einkäufe beim Global Champions Tour Erfinder Jan Tops offenbar gelohnt. Scheich Ali Al Thani blieb auf First Division ohne Fehler. Auf das nur aus Männern bestehende Spring-Team des arabischen Landes angesprochen, wich er elegant aus: „Wir sind alle gleich, kein Mann ist besser als eine Frau, keine Frau besser als ein Mann. In diesem Sport geht es es nicht um Muskelkraft, sondern um Konzentration und Gefühl.“ Nett gesagt, aber die Frage, warum Frauen in arabischen Ländern so wenig im Spitzensport auftreten, ist damit natürlich nicht beantwortet. Der IOC-Forderung, dass jede Nation mit gemischten Teams vertreten sein müsse, kam Katar nach, nur die Sportler des Irak marschierten als reine Männertruppe ein. Natürlich folgenlos.
Und was die Springreiter-Teams in Rio angeht, sind längst nicht alle gemischt, etwa das britische Team. Equipechefin Di Lampard erwirkte bei der Equipechef-Besprechung Dispens für zwei Reiter, die ihr Pferd nicht selbst bei der Verfassung vortraben mussten: Nick Skelton (alte Halswirbelverletzung) und Michel Whitaker (frischer Rippenbruch).
Neu-Ukrainer René Tebbel legte eine sichere Runde mit Zipper hin, Ulrich Kirchhoff hat auf Prince de la Mare mit dem „Netzroller“ am letzten Hindernis auch noch Chancen auf einen Platz im Einzelfinale. So wie man ihn kennt, sprudelte der Doppel-Olympiasieger von 1996 wie ein Wasserfall nach seinem Ritt. Meine Kollegin Petra Schlemm von Olympic News Service (ONS) schrieb mit, hatte den halben Notizblock voll. Noch immer leide er an der Tragödie von Atlanta, versicherte Kirchhoff, und zog den Ärmel seines T-Shirts hoch. Da sah man die Gänsehaut. So was kann man eigentlich schlecht simulieren. „Ich konnte mich nie so über meine Medaillen freuen wie die anderen“, sagte er. „Ich war noch da, aber mein Pferd nicht mehr.“ Nach Rio hat er die 20 Jahre alte Trense von Jus de Pommes mitgebracht. „Just in Case“. Beim Training hat er sie einmal aufgelegt. Seit drei Jahren reitet er für die Ukraine, die sich über die zweite Nationenpreisliga für Rio qualifizierte. Auf Prince de la Mare sitzt er erst seit kurzer Zeit. „Wir sind zwei oder drei wirklich schwere Springen gegangen und ich fühle mich als kleiner Fisch in einem großen Teich.“
Mit 49 denkt Kirchhoff über seine Zukunft nach. Er wechselt schon jetzt zeitweise ins Trainerlager, hatte zwei Schüler bei den Nachwuchs-EM in Millstreet (IRL). Die ukrainischen Pferde, die bekanntlich inzwischen zum Teil Paul Schockemöhle gehören, stehen vermutlich nach den Spielen zum Verkauf. Kirchhoffs Vertrag mit dem unter Korruptionsverdacht stehenden Ukraine-Oligarchen Alexandr Onischenko läuft mit den Spielen aus. „Für mich ist alles offen“ sagt Kirchhoff.
Von emotionalen Reminiszenzen wurden auch andere Springreiter ergriffen, wie der Brasilianer Alvaro Doda de Miranda. Sein Vater ist 100 Meter von Deodoro entfernt aufgewachsen, sein Großvater war hier beim Militär.
Der Olympiasieger von 2012, der Schweizer Steve Guerdat, könnte hier zum Wiederholungstäter werden. Einen kleinen Schrecken gab es, als sein Pferd Nino des Buissonnets bei der Verfassungsprüfung in die Holding Box zitiert wurde. „Er bewegt sich einfach komisch und Tierärzte, die ihn nicht kennen, wollen sich immer erst überzeugen, dass er in Ordnung ist. Das habe ich schon öfter erlebt, er bewegt sich so, seit er geboren ist.“
„Captain Canada“ wie Ian Millar in seinem Land respektvoll heißt, hat zwar den elften Olympiastart absagen müssen, weil sein Pferd krank geworden war, ist aber in Rio vor Ort, um Tochter Amy zu trainieren, die mit Heros gestern eine saubere Nullrunde hinlegte. Der Vater plant mit einem heute Achtjährigen bereits für Tokio 2020. Den ewig Jungen gehört die Zukunft.Axel Arigato Men's Bird Tape Sneakers in Cremino, women and kids • Hanbags and accessories | spider-man across the spider-verse part 1 release date
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