Warum die Startfolge morgen in der Kür für unsere Mädels ganz blöd ist und wie man den Weg zum Bier findet.
Jetzt gehen gerade die Springreiter in die letzte Runde. Der Holsteiner Hengst Casall von Europameister Rolf Göran Bengtsson wurde erst in die Holding Box geschickt, dann vom Reiter zurückgezogen. Ein Ballentritt, der sich entzündet hatte, der Hengst lahmte. Das zeichnete sich bereits gestern ab, wurde immer schlimmer. Auch Janne Friederike Meyer hat Lambrasco vorgeführt, wie auch drei andere Reservisten. Dabei sollte Mops doch nicht mehr so schwer gehen, hatte Janne beschlossen. Wenn sie nachgerückt wäre, wäre sie geritten. Sagt der Chef de Mission, Dennis Peiler. Klingt nach Anweisung.
Um Fassung bemühten sich die Dressur-Leitwölfe Jonny Hilberath und Klaus Roeser heute morgen. Die angeblich völlig unabhängige Auslosung (per Computer) in der Kür hat für die letzten sechs Reiter folgende Reihenfolge ergeben: Kristina Sprehe, Helen Langehanenberg, Dorothee Schneider, Laura Bechtolsheimer, Carl Hester, Adelinde Cornelissen, Charlotte Dujardin. Man kann auch sagen, wir lassen die anderen mal reiten, und bei den letzten vier verteilen wir die Medaillen. Da lob ich mir doch die altmodische Auslosung per Hand in zwei Töpfen. Aber dann hätte sich das britische Fernsehen wohl nicht so sicher sein können, die publikumswirksamste Startfolge zu garantieren. Ganz still verabschieden wir uns also von unseren Medaillenhoffnungen in der Einzeldressur.
Der belgische Fotograf Dirk Caremans ist auch wieder dabei, er kann zwar noch nicht Auto fahren, aber im Parcours stehen und eine Kamera halten, geht schon wieder ganz gut. Er war mit einer Mittelohrzündung und als Folge Gleichgewichtsstörungen ins Krankenhaus gekommen, dort haben sie ihn auf den Kopf gestellt, CT gemacht und durchgeröntgt. Gezahlt hat netterweise alles das IOC, auch Journalisten gehören zur Olympic Family.
Wenn wir in den Ort wollen, müssen wir eigentlich nur 100 Meter gehen. Eigentlich. Aber wie Ratten, deren IQ getestet werden soll, schickt man uns verschlungene Wege, sodass schnell das mehr als doppelte (auch an Zeit) zusammenkommt. Am Ende wartet dann nicht ein Leckerbissen, sondern ein Bier in der Stammkneipe an der Ecke. Ich habe noch keinen getroffen, der das nicht gefunden hätte, also muss der IQ in Ordnung sein.
Dort trifft man sich. Schon von weitem zu erkennen ist das Ukraine-Team mit seinem wilden Designerjacken, die graphische Umsetzung von Russisch Roulette gewissermaßen. Bekanntlich trägt so eine ja auch Paul Schockemöhle, als Trainer des Onischenko-Söldnerteams. Auch der Chef ritt mit, und mit dem ist Paul Schockemöhle gar nicht mal unzufrieden. Ich hab ihm gesagt, du gibst nicht auf, du kommst ans Ziel. Das hat geklappt, wenn auch mit mehr als 20 Fehlern. Man muss einfach die Ziele richtig definieren, das zeichnet den guten Trainer aus.
Das Ziel für den saudischen Prinzen Abdullah al Saud war noch bescheidener: In den Parcours kommen ohne Polizeieskorte. Eine solche war nämlich vonnöten, um das Pferd in St. Gallen in den Parcours zu manövrieren. Der Hilferuf des Wüstensohnes kam vor sechs Wochen in Mühlen an. Sobald es Richtung Parcours ging, stand Davos auf zwei Beinen und der Reiter dann auch ganz schnell daneben. Sicher ist sicher, das kann ich wirklich gut verstehen. Aber ich habe ja auch keine olympischen Ambitionen. Obenbleiben und nach vorne reiten, hieß Schockemöhles Anweisung. Leichter gesagt als getan, Davos ließ seinen Reiter erst gar nicht aufsitzen. Das Pferd war der Chef, sagte Schockemöhles. Ich habe gesagt, das ändern wir jetzt, oder du fährst wieder nach Hause. Am Ende genügten ein paar Nachhilfestunden in Mühlen und Davos macht wieder mit. Und sein Reiter stand in London auf dem Treppchen. Ziel erreicht.
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