BLOG 2: Kreisverkehr und spitze Hörnchen der Liebe

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Was haben spitze Hörnchen, Navis und Jugendfotos mit Dressurreiten zu tun? Hier lesen Sie die Antwort.

Ich habe ja bisher immer geglaubt, Navigationsgeräte seien dazu da, einem den rechten Weg durch unbekanntes Terrain zu leiten. Sie haben aber noch eine Funktion, zumindest meins: Unterhaltung! In Dänemark hat mein Navi da sein gesamtes Repertoire ausgeschöpft. Mitten auf der Autobahn, 30 Kilometer vor Herning, beschloss die Dame auf einmal Offroad zu sein. Vermutlich weil Midtjylland ja fast wie Mittelerde klingt. Weil ich nicht ausreichend darauf reagiert habe, legte sie dann nach. Mitten auf besagter Autobahn, vor mir kilometerlang Geradeaus, hinter mir genauso, kam die Ansage: Den nächsten Kreisverkehr an der zweiten Ausfahrt verlassen. Interessant! Und dann, mit diesem leicht gouvernantenhaften Nachdruck in der Stimme: Jetzt den Kreisverkehr an der zweiten Ausfahrt verlassen!
Und weil die Akustik alleine nur das halbe Entertainment darstellt, verändert sich auch die Ankunftszeit im Minutentakt. Es ist wie bei den Lottozahlen. die nächste Ankunftszeit ist die 14.02 Uhr, dann 14.27 Uhr, 14.12 Uhr usw. Ob sich der Ziehungsbeauftragte im Vorfeld von der Richtigkeit des Ankunftszeiten-Ermittlungs-Geräts überzeugt hat?
Bei der Akkreditierung dann die nächste Überraschung. Wir müssen ja alle mit dem typischen Schildchen an dem genauso typischen Bändchen herumlaufen. Viele werden dafür neu fotografiert. Von mir lag ein Bild vor. Aber was für eins! Nicht, dass ich eitel bin. NEIN! Aber bei diesem, nennen wir es mal Jugendfoto, habe ich keine Ahnung, wann es entstanden ist. Zumindest waren die Haare da noch nicht einmal im Ansatz grau. Es ist also ein historisches Dokument. Und ich trage eine Jacke, von der ich immer noch nicht weiß, ob ich sie tatsächlich mal besessen habe. Egal, weil: Ich bin ja nicht eitel.
Große Aufregung herrschte ja, weil es hieß, es habe im Vorfeld eine geheime Geheimzusammenkunft gegeben, wo vor Tierschützern gewarnt worden sei und dass bitte beim Dressurabreiten keine Rollkur-Methoden angewandt werden sollten (die ja laut Reglement so und so verboten sind, wie ich dachte …). Nachfragen ergaben: Keine geheime Geheimzusammenkunft sondern das normale Briefing, in dem es unter anderem darum ging, wann im Stall das Licht ausgestellt wird (was ja nach Landschulheimaufenthalt klingt). In einem Nebensatz wurde darauf hingewiesen, dass es wohl selbstverständlich sein sollte, nicht so zu abzureiten, dass es Tierschützern Futter geben würde.
Viel größere Diskussion gab es im Pressezentrum um die Namensgebung von Pferden. Stein des Anstoßes ist Cornet damour, Deutschlands Hoffnung für heute Nachmittag beim Nationenpreis. Eine hochdekorierte Kollegin, die für ein Quality Paper, wie gute Tageszeitungen ja mittlerweile heißen, schreibt, fragte sich, ob und wie sie diesen Namen übersetzen sollte. Postillon der Liebe, kam der Vorschlag. Cornet heißt doch eigentlich Hörnchen, oder?, kam es zurück. Eigentlich doch das Spitzhörnchen, in das ein Eis kommt. Hmm: Spitzes Hörnchen der Liebe? das ist doch nicht ganz Quality-Paper-like.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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