Teil eins des Plans ist aufgegangen: Die deutschen Buschis gehen morgen aus der Pole Position ins Gelände, wobei allen klar ist, dass womöglich morgen Abend von der Dressur kein Mensch mehr redet.
In schlechter Erinnerung ist allen die EM 2009 in Fontainebleau, als ein Jahr nach dem Olympiasieg von Hongkong das deutsche Team bei der EM in Fontainebleau pulverisiert und das komplette Desaster nur durch Michi Jungs Bronzemedaille verhindert wurde. „Das haben wir nicht vergessen“, sagte Hans Melzer. Der Kurs gibt einiges zu knacken auf, da sind sich alle einig. Ingrid hat ihn viermal zu Fuß und dreimal mit dem Fahrrad abgelaufen beziehungsweise gefahren. „Gerade mit dem Rad bekommt man ein gutes Gefühl dafür, wie es mit den Bergen geht.“ sagt sie. Die Devise von Trainer Chris Bartle: „Es den Pferden leicht machen, bergauf wie bergab.“ Und noch ein paar Liter im Tank lassen, denn nach den Bergen kommen noch einige Tücken auf der Flachen, das Coffin, ein unfreundliches Wasser und ein Eulenloch mit trockenem Graben davor. Wer konnte, hat zuhause Berge geübt, wie Sandra und Ingrid auf der gewaltigen Anhöhe Altenberge im Münsterland (gefühlte 50 Meter), von der FN extra für derartige Übungen angepachtet. „Bei uns ins Holstein ist das schwierig“, sagt Peter Thomsen und wer die Gegend um Großenwiehe (kurz vor Kopenhagen) kennt, weiß, dass er recht hat. „Es wird vor allem die reiterliche Leistung abgefragt“, sagt Ingrid, „wer sich und sein Pferd am besten ausbalancieren kann, ist klar im Vorteil.“ Sie hat ihre komplette Familie mitgebracht: Ehemann Andreas Busacker, die Töchter Greta und Philippa und Mutter Ruth, die sich schon nach dem Country-Moden Outlet down the Road erkundigt hat. Wie viele andere auch, die könnten mir eigentlich Prozente geben. Übrigens: Paulines Koffer ist wieder da, gestern abend um neun Uhr, nach einer Rundreise durch Europas Flughäfen.
Während sich im Dressurviereck die EM-Reiter um Punkte bemühten, tobte auf vier anderen Plätzen das pralle britische Reiterleben. Etwa Schauwettbewerbe. Da sieht man dann ein Shettie, ein Welsh Pony ein Highland Pony und ein Connemara um den Sieg konkurrieren, wer seine jeweilige Rasse am besten repräsentiert. Nicht so einfach für die Richter, die ja irgendwie Äpfel mit Bananen vergleichen müssen. Auf einem anderen Ring mühen sich beleibte ältere Herrschaften, ihre wohlgenährten Hunter vorzuführen, auf einem dritten treten kleine Mädchen auf kleinen Ponys zur Führzügelklasse an, eine Augenweide mitsamt ihrer flotten Mütter. Der Dresscode ist Äonen von dem entfernt, was in Deutschland durch die Führzügelklassen stapft: Karierte Tweedjacken, helle Jodhpurs, Handschuhe, die Haare zu Zöpfchen geflochten oder sauber unter einem Haarnetz verstaut (Jungs waren nicht dabei). Die Führerinnen (seltener auch die Führer) im auf das Outfit des Kindes abgestimmten Wollkostüm, eleganter Hut und nirgendwo diese albernen Swarowski-Teile, die hierzulande bei den Pferden an jeder Körperöffnung blinken. Die kleinen Mädchen erwartungsvoll bis aufgeregt und manchmal auch leicht in Panik, wie die dreijährige Harriet, die am liebsten den Sattel ihres Ponys Sky mit dem Arm der Mutter vertauscht hätte. Und der Schnuller war auch nur ein schwacher Trost.
Die Zahl der Pferde wird hier fast durch die der Hunde übertroffen, kleine, große, dicke, dünne. Mehrere Stände befassen sich ausschließlich mit der Mode für die lieben Vierbeiner, von Kaschmir bis Leder ist alles als Mäntelchen zu haben. Ich optiere eigentlich für das Deckchen im Silber Metallic Look, mit rosa Samt abgefüttert, weiß allerdings nicht, was meine Borderhündin Filly dazu sagen wird. Es ist zu befürchten, dass sie sich sofort ins größte Dreckloch schmeißt, das sie finden kann. Vorgestern waren wir in einem Restaurant in dem laut Tafel „Freundliche Hunde willkommen“ waren. Nun hält wohl jeder seinen Hund für freundlich, bis sich das Gegenteil herausstellt …
Im Pressezelt herrschte heute Chaos, nachdem das Internet seine Mitarbeit eingestellt hatte und erst im Laufe des Tages der eine oder andere Glückliche ins weltweite Netz kam. Zu denen zählte ich leider nicht. Nachdem sich der vierte freundliche Techniker an meinem Laptop zu schaffen gemacht hatte, hat es sich komplett aufgegeben. Der fünfte kam dann mit einem Glas Pol Roger, zum Trost. Aber es wird schon werden.
Morgen heißt es dann Daumen drücken für die Achterbahn rund ums Schloss Blair. „Jeder Daumen zählt!“, sagt Ingrid.dolce gabbana portofino lace up sneakers item | Sneaker News & Release Calendar for 2023 in UK | Grailify | air jordan 11 retro release date holiday 2023
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