Was Chris Bartle der Queen morgen sagen wird und warum Petrus offenbar keine Pferde liebt.
Wie der richtige Hofknicks geht, will Ingrid Klinke bei Bettina Hoy erfragen. Die hat ja lange genug in England gelebt und mit Royals (Princess Anne) zu tun gehabt. Immerhin wird die Queen morgen zum Springen erwartet, um anschließend die neuen Europameister ehren, die, so sieht es aus, auch die alten sind: Michael Jung führt, das deutsche Team auch und zwar mit satten neun Springfehlern. Und Honorartrainer Chris Bartle weiß auch schon, was er der Queen antworten wird, wenn sie ihn morgen fragt, warum for Heavens’s sake, er die bloody Germans trainiert und nicht die Briten. „Ich werde Ihre Majestät bitten, doch mal einen Blick in ihr Pedigree zu werfen. Dort wird sie sehen, wieviel deutsches Blut sie dort findet.“
Die Queen liebt den Pferdesport, Petrus offenbar nicht. Sonst hätte er nicht pünktlich zum Start des ersten Reiters seine Schleusen zu einem satten Landregen geöffnet, verziert mit einzelnen Sturmböen, der zuletzt in einen alles durchdringenden Nieselregen überging. Alles. Die Hüte, die Jacken, die Taschen, die Tüten der Zuschauer, die Reithosen, Satteldecken und Sättel der Reiter. Die Linsen der Fernsehkameras waren zeitweise blind vor Wassertropfen. Vor allem aber wurde die Piste im Kurs von Minute zu Minute, von Reiter zu Reiter glatter und tiefer. Das machte das Dreisterne-Event zu einer veritablen Viersterne-Prüfung. Das Team um Parcoursbauer Ian Stark war vorbereitet, überall standen Kräne und Trecker, warteten Helfer mit Schaufeln, um die Absprungstellen zu sichern. Der Entschluss, den Tiefsprung Nummer 22 am Ende der Strecke herauszunehmen, wurde gefasst, nachdem drei Reiter hintereinander gestürzt und mitsamt ihren Pferden auf dem glitischigen Lehm haltlos den Abhang heruntergerutscht waren. „Es kommt ja in Schottland so gut wie nie vor, das es sieben Tage hintereinander nicht regnet, insofern waren wir vorbereitet“, sagte Stark.
Er kommt aus den „Borders“, dem Grenzland zwischen England und Schottland und die alten Gegensätze sind auch durch das Referendum im vergangenen Jahr nicht behoben. Im Gegenteil, man wartet offenbar auf die günstige Gelegenheit für einen neuen Versuch. Die Tatsache, dass außer Ian stark auch die anderen Führungskräfte der EM aus Schottland kommen, ist den schottischen Medien eine Meldung wert. Und die englischen Zeitungen berichten, dass das Team „rein englisch“ sei. Was nicht allzu viel half. Wenn nicht alles schief geht, gehen die Deutschen morgen mit den Goldmedaillen vom Platz. Wie man das hier findet, war an den Gesichtern der britischen Buschfans abzulesen, als sie den Ritt von Michi Jung auf dem Fernsehschirm verfolgten: versteinert ist grob untertrieben.
Wie immer übernimmt es Vater Joachim Jung, die Medien zu bespaßen, wenn der Sohn Besseres zu tun hat. Mutter Brigitte ist auch vor Ort und damit beschäftigt, das hauseigene Sponsorengrüppchen bei Laune zu halten. Die daumenhaltenden Fans der Familie Jung sind auch diesmal dabei, manche schon seit Burghley vor einer Woche, wo der Jung’sche Arbeitsurlaub mit dem Viersterne-Sieg begann. Im LKW ging es dann nach Schottland. Auf dem Rückweg geht’s im Privatflieger zurück ins Ländle, den Herr Fischer besorgt hat, der Fischer mit den Dübeln, nach dem die Pferde heißen. Heute abend wird gemach gefeiert, schließlich soll man die EM nicht vor dem Springen loben. Trotz Mega-Vorsprung.
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