Wie war der Tag in Tryon denn eigentlich so, an dem zwei Weltmeisterschaftsfinals aus Angst vor dem zu erwartenden Unwetter gecancelt wurden? Gabriele Pochhammer berichtet.
Heute war also Ruhetag im TIEC (Tryon International Equestrian Center), einen Tag früher als geplant. Wegen Florence, inzwischen „nur“ noch ein Tropensturm, der eine Schreckensspur durch North Carolina gezogen hat, aber es bisher zum Glück doch nicht bis zu uns geschafft hat. Die Tartarennachrichten hören ja nicht auf, 14 Tote soll es inzwischen geben und die amerikanischen Wetterwebsites wimmeln von Bildern von überfluteten Straßen, umgestürzten Bäumen und kaputten Häusern. Auch in Charlotte, die Stadt ist ja nur 150 Kilometer von hier entfernt. Auch um unser Holzhäuschen fegte heute Nacht der Wind, aber heute morgen gab es nur noch das, was man bei uns einen gepflegten Landregen nennt. Oder in Hamburg Schietwetter. Kein Sturm, warm und Regen in geraden Striche herunter. Den besten Ausdruck dafür haben ja mal wieder die Briten. „It is raining cats and dogs“. Das muss man, glaube ich, nicht übersetzen.
Gayl, unsere nette Pressedame, schickte die Parole herum, das TIEC sei überflutet, aber die Verfassungsprüfung für die Vielseitigkeitspferde fände statt. Auf meinem Weg nach Tryon versperrte mir nach 300 Metern erst mal ein umgestürzter Baum den Weg, man konnte aber gut über eine Wiese darum herum manövrieren. Auf dem Heimweg war er schon abgesägt. „Überflutet“ war natürlich stark übertrieben, natürlich gab es ein paar große Pfützen. So what? Es war wenig los, deswegen konnte ich ungehindert direkt vor dem Platz parken, wo die Verfassung stattfinden sollte. Ein Träumchen!
IQ-Test Kaffeemaschine
Im Pressezentrum, das ja eigentlich geschlossen war, saßen nur fünf deutsche Journalisten. Diese Streber, hat Merrick, unser gebeutelter, aber nach wie vor sehr freundlicher Pressechef, wahrscheinlich gedacht. Wenn ich noch daran denke, wie Turnierchef Mark Bellissimo und er uns in Paris beim Weltcupfinale die fabelhaften Anlagen präsentiert hatten, die angeblich fertig sein sollten! Immerhin hat Merrick uns persönlich die Listen für die Verfassungsprüfung ausgedruckt. Jan und Kollegin Monika Schaaf hatten sich die letzte Banane geteilt, es gab nämlich heute weder Shuttle noch Catering und Jan hatte es geschafft, die Kaffeemaschine anzuwerfen. Das können nur Leute mit einem gewissen IQ! Allein die Auswahl der gewünschten Sorte verlangt schwere Entscheidungen: Mit Vanille-Geschmack? Mit Haselnuss-Aroma? French Roast? Oder Medium soft Brand? Dann kann man sich auf eine blassbraune Plürre gefasst machen.
Doro Schneider kam mit ihrem Mann noch mal ins Pressezentrum, sie blieben heute noch bei ihrem Pferd, andere sind schon unterwegs nach Hause. Wie wir alle verstehen sie nicht, dass der Veranstalter es nicht geschafft hat, die Kür irgendwie hinzukriegen bei dem vielen Platz, den verschiedenen Arenen. Und Zeit genug wäre auch gewesen. Wenn unsere Veranstalter zu Hause so schnell das Handtuch werfen würden, gäbe es in unseren Breiten bald keine Turniere mehr.
Springreiter im Nebel
Heute morgen konnte Jan die deutschen Springreiter beim Training im Nebel beobachten Sie waren alle gut drauf und auch die Flüge für die Pferde waren problemlos verlaufen. Sie mussten allerdings einen ziemlichen Umweg fliegen und waren 25 Stunden unterwegs. Aber besser so, als dem Orkan geradewegs ins Auge zu blicken!
All passed
Die britischen Pferde passierten problemlos die Verfassung, die Iren mussten ein bisschen zittern, weil zwei ihrer Pferde in die Holding Box mussten, wurden dann aber durchgewinkt. Die deutschen Buschpferde trabten alle sehr fröhlich und leichtfüßg – allen voran Hale Bob und Ingrid, aktuell Führende, in roten Gummistiefeln. Wie gesagt, die Medaille liegt schon bereit! Bis morgen um die gleiche Zeit!nike air jordan 1 outlet | nike clearance outlet gatlinburg
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