…das denken zumindest die Ordner im Dressurstadion. Und Vielseitigkeitspferde vor gar nix – Unterschiede müssen eben sein.
Hinter uns liegt eine tropische Nacht. Das ist der Fachausdruck für unerträgliche Hitze, auch wenn die Sonne längst untergegangen ist. Inzwischen hat das Thermometer die 35 Grad hinter sich gelassen, die Verkäufer von Sonnenhüten machen das Geschäft ihres Lebens. In Windeseile haben die Organisatoren riesige Ventilatoren herbeigeschafft für die Pferde. Gleichzeitig ist alles auf das Unwetter vorbereitet, das es morgen geben soll. Die Verwüstungen des Sturms in Nordrhein-Westfalen vor einem Monat sind noch nicht vergessen. „Ein ganz dickes Buch“ voller Sicherheitsbestimmungen gebe es inzwischen, sagt Turnierleiter Frank Kempermann und zeigt etwa Brockhaus-Dicke an. Da steht alles drin, auch die Evakuierung des ganzen Stadions. Bitte nicht morgen!
Während sich die Buschpferde durch die schicke Strecke von Rüdiger Schwarz gleich neben dem Turnierplatz kämpfen, schwitzen die Dressurpferde im Grand Prix Special. Es ist deutlich heißer noch als vor zwei Tagen beim Grand Prix. Das wird womöglich Valegro gar nicht gefallen, der mitten im Grand Prix quasi die Sachen packte und sich pomadig ans Ende der Aufgabe quälte. Als hätte man den Stecker rausgezogen, sagte die deutsche Bundestrainerin Monica Theodorescu. Gestern traf ich Carl Hester, den Trainer von Olympiasiegerin Charlotte Dujardin und Valegro. Nach den ersten Fehlern in den Wechseln war Charlotte wie paralysiert, schimpfte er, sie kennt das gar nicht, weil Valegro nie Fehler macht. Sie hat einfach nichts mehr gemacht. Seit London 2012 wurde Valegro nicht mehr geschlagen, am Freitag nur Fünfter.
Als nächstes lief mir Jessica von Bredow-Werndl über den Weg. Mit Unée hat sie den CDI-Grand Prix gewonnen. Diesmal hat sich der Rapphengst gut benommen und nicht wie in Perl-Borg mitten in der Galopptraversale eine Vollbremsung hingelegt, um in aller Ruhe zu äppeln. Das kommt davon, wenn das Pferd in der Arbeit immer anhalten darf, um sich zu erleichtern, weil sich so die Äppel besser wegräumen lassen, als wenn sie einzeln verteilt auf dem Hufschlag eingesammelt werden müssen. Das war die Strafe für mich, sagte Jessica.
Den ganz großen Überblick hat auf man von der Pressetribüne des neuen Dressurstadions. Über uns ist nur der Himmel, wenn es denn gelingt, die architektonisch ambitionierten, schrägen gefühlten 150 Stufen zu erklimmen. Gleich am ersten Tag stürzte eine Besucherin abwärts, was in der Tagespresse ausführlich gewürdigt wurde. Dabei habe doch der Behindertenbeauftragte die Treppe abgenommen, versichert Pressesprecher Niels Knippertz.
Während 150 Meter Luftlinie entfernt die Dressurpferde ihre Runden ziehen, darf überhaupt niemand die Treppe rauf und runter gehen. Jedenfalls nicht Journalisten und Besucher. Die Hostessen für die VIP-Tische schleppen allerdings unbehelligt die Schampuspullen hin und her, das macht den Pferden offenbar gar nichts aus. Übrigens wird während der Vielseitigkeitsdressur die Treppe nicht gesperrt Bei denen ist das egal, informiert mich eine Ordnerin. Weil sie gehorsamer sind? Oder die besseren Nerven haben?
Gerade ist Zara Phillips durchs Ziel geritten, noch ein bisschen in Zuchtstutenkondition nach der Geburt ihrer Tochter. Noch in der Arena sprang sie aus dem Sattel ihres etwas lahm aussehenden High Kingdom und führte ihn vom Platz. Er sei immer so faul nach dem Ritt, sagte sie, er sei aber ok.. Sie sei aber back on track nuschelt die Queen Enkelin fröhlich ins Mikro.
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