Lila Disco

Von
Mehr Applaus für mein „Baby“ – das forderte Kathleen Keller.

Frankfurt 21.12.2013 Internat. Festhallen-Reitturnier Dressur Nürnberger-Bug-Pokal (Siegerpreis): Kathleen Keller (GER) und Desperados Foto: ©Julia Rau Am Schinnergraben 57 55129 Mainz Tel.: 06131-507751 Mobil: 0171-9517199 Rüsselsheimer Volksbank BLZ 500 930 00 Kto.: 6514006 Es gelten ausschliesslich meine Allgemeinen Geschäftsbedingungen (© Julia Rau )

Das ging nach vorne! Im Siegerpreis des Nürnberger Burg-Pokals rockten drei junge Frauen sprichwörtlich die Frankfurter Festhalle, die farblich niemand so schnell vergessen wird …

Mit „Baby“ startete Kathleen Keller im starken Trab in der Kür durch. Unter dem Sattel hatte sie ihr „Baby“ Desperados, so der Spitzname des Wallachs, und musikalisch erklang auch der Name „Baby“. Dazu ertönten aber die passenden Beats, um das Publikum „anzumachen“ mit Erfolg. Die drei Bestplatzierten des Nürnberger Burg-Pokals reiten am Abend immer noch eine Kür. Die zweitplatzierte Dorothee Schneider verzichtete allerdings der Weg war frei für die Studentin Keller (Vierte im Finale), die ihren Auftritt sichtlich genoss. Zu bestens tanzbarer Musik ließ sie ihren gewaltigen Danone I-Sohn durch das Viereck traben und galoppieren. Der Wallach hatte sich auch discofein gemacht mit Glitzer auf dem Hintern. Während ihres Rittes hatte Kathleen Keller die meiste Zeit nur eine Hand an den Zügeln, die andere brauchte sie um die Zuschauer zum Klatschen zu animieren. Verstärkungen, fliegende Wechsel und halbe Pirouetten alles kein Problem einhändig! Die Note 9,1!
Achtung anschnallen, wir heben ab das hat Riverdance, Dritter im Nürnberger Burg-Pokal, wohl seiner Reiterin Isabel Bache zugeflüstert, bevor er durchstartete. Mit einer tollen Dynamik im Hinterbein ausgestattet, flog der Fuchshengst durch das Viereck und blieb trotz seiner sieben Jahre absolut cool und bei seiner Reiterin. Die Lektionen klappten noch besser als bei Keller, die Note: 9,5. Das war der Sieg in der Kür!
9,0 gab es für die Championesse Weihegold und ihre Reiterin Beatrice Buchwald. Am Vormittag stand sie als Siegerin noch ganz vorne, jetzt wurde es der dritte Platz mit einhändig gerittenen halben Pirouetten und Verstärkungen, aber auch ein paar kleinen Fehlern. Wer sich dieses Spektakel noch nie angeschaut hat, hat auf jeden Fall noch zwölf Jahre Zeit dafür. Der Vorstandsvorsitzende der Nürnberger Versicherungsgruppe gab bekannt: Solange ich Chef bin, wird es diese Prüfungsserie geben und das ist noch 12 Jahre der Fall. Sehr schön!

Verbinden Sie eigentlich Reitturniere mit Farben? Nein? Doch! Wer in Frankfurt war, wird die Farbe Lila mit dieser Veranstaltung sein Leben lang verknüpfen und auch nicht mehr so schnell aus seinem Gehirn streichen können. Wohin das Auge blickt, es sieht in Frankfurt eine Farbe. Kein weihnachtliches Rot, wie man vielleicht vermuten würde. Nein, Lila ist das neue Rot, zumindest in der Festhalle. Die Tücher, mit denen die Logen und Richtertische verschönert wurden, die Teppiche im VIP-Bereich und für die Siegerehrungen, die Sterne an der Decke, die Kerzen auf den Tischen, die Wandverkleidung, die Schriftzüge, der Mantel von Gastgeberin Ann Kathrin Linsenhoff und und und: Alles ist Lila. Der 21 Jahre alte Niederländer Sjark Sleiderink ist zum ersten Mal in Frankfurt: Es ist schön hier, aber so lila. Das ist auch seiner Stute W.Zarah aufgefallen, mit der am Freitag ein Springen gewinnen konnte. Sie war richtig guckig. Tja, wofür der Herr vielleicht kein Auge hat, hat mode- bzw. farbbewusste Stute schon einen Blick: Denn Lila beißt sich, nicht mit dem Gold, mit dem es manchmal kombiniert wird, aber mit diesen bunten Stangen passt der Ton nicht immer optimal zusammen.
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